Wertzuwachs bei Oldies: Diese Youngtimer gehen steil

20.10.2025 11:13 Uhr | Lesezeit: 2 min
Gute E36 sind inzwischen gesucht, vor allem solche mit Reihensechszylinder. Besonders rar: Die Cabrio-Limousine von Baur.
© Foto: autodrom

Viel PS, gerne sportlich angehaucht: Neo-Klassiker aus den späten 80er und frühen 90er Jahren sind sehr beliebt – und zunehmend teuer. Wir stellen sieben Modelle mit hohem Wertzuwachs vor.

Automobile Klassiker sind im Trend. Die Zahl der Pkw mit historischem Kennzeichen hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Allerdings boomen nicht alle Jahrgänge gleichermaßen. Vorkriegs-Oldtimer oder Modelle aus den 50er Jahren verlieren stark an Popularität, mit einem Opel Laubfrosch oder einer Borgward Isabella aus Uropas Zeiten können viele jüngere Menschen nicht mehr viel anfangen. Mit Youngtimern wie einem BMW 3er E36 oder einem Mercedes W124 - von Fans auch "letzter echter Benz" genannt - dagegen schon. Fahrzeuge der späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren sind sehr beliebt - mit entsprechend hohem Wertzuwachs.

Der Grund: Der Automobilbau erreichte damals einen qualitativen Höhepunkt. Durch Airbags oder später ESP wurde die Sicherheit stark verbessert. Auch wurden die Fahrzeuge langlebiger, etwa durch guten Korrosionsschutz. Dazu kamen robuste, teils herausragende Motoren. Volvos sonore Fünfzylinder oder die sahnigen Reihensechszylinder von BMW haben bei Liebhabern heute Kultstatus.

Besonders gefragt bei Klassikerfans seien PS-starke, noch möglichst analoge Autos aus dieser Zeit, sagt Frank Wilke von der Sachverständigenorganisation Classic Analytics in Bochum: "Gern sportlich angehaucht und mit Schaltgetriebe, wo man noch was machen muss am Steuer." Hier sind sieben Youngtimer-Modelle, die in den vergangenen fünf Jahren besonders stark im Wert zugelegt haben (alle Preise für Autos im gepflegten Zustand, Quelle Classic Analytics)

BMW 325i Baur (E36) 

Der BMW E36 kam 1990 auf den Markt. Trotz seiner dynamischen Qualitäten hatte es der Dreier der 1990er lange schwer. Auf dem Weg zum Klassiker fuhr er stets im Schatten seines populären Vorgängers E30. Doch das hat sich grundlegend geändert. Gute E36 sind inzwischen gesucht, vor allem solche mit Reihensechszylinder. Besonders rar: Die Cabrio-Limousine von Baur: Open Air macht das Cruisen besonders viel Spaß.

Marktwert 2020: 5.500 Euro. Marktwert 2025: 19.000 Euro (Wertsteigerung 245 Prozent)

Honda CRX 

Als der Honda CRX in den 80ern auf den deutschen Markt kam, herrschte GTI-Fieber. PS-Freaks fuhren auf den schnellen Golf ab, mit dem VW eine neue Klasse begründete: die der bezahlbaren Sportwagen fürs Volk. Doch der CRX war schneller als der GTI, sowohl in der Beschleunigung als auch bei der Endgeschwindigkeit. Kein Auto in dieser Preisliga (bei Modelleinführung 1983 kostete der CRX 19.490 Mark) bot solch überragende Fahrleistungen wie der Honda. Unsicher machen kann man die Straßen mit einem Honda CRX bis heute.

Marktwert 2020: 5.000 Euro. Marktwert 2025: 18.000 Euro (Wertsteigerung 260 Prozent)


Diese Youngtimer gehen steil

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Mercedes E 320 

Wenn Mercedes-Liebhaber vom Modell W124 sprechen, kommen sie leicht ins Schwärmen. „Der letzte echte Benz“ heißt es dann oft über das zwischen 1984 und 1996 gebaute Auto, das die moderne E-Klasse begründete. Die Verarbeitungsqualität ist überragend, Technik und Motoren potenziell für die Ewigkeit ausgelegt. Die soliden Vierzylinder taugen noch heute als Alltagsautos, die Reihensechszylinder sind etwas für Genießer. Kombi, Coupé und Cabriolet sind schon lange teuer, jetzt ziehen auch bei den Limousinen die Preise spürbar an.

Marktwert 2020: 6.400 Euro. Marktwert 2025: 15.000 Euro (Wertsteigerung 134 Prozent)

Ford Probe GT

Als der Probe 1989 zu den deutschen Ford-Händlern kam, füllte er eine klaffende Lücke im Produktportfolio des Herstellers. Seit Produktionsende des erfolgreichen Capri im Jahr 1986 hatte Ford Deutschland kein Sportcoupé mehr im Programm. Opel feierte derweil mit dem Calibra Erfolge, VW bot den Corrado an. Der neue Probe konnte bei den Motoren mit der Konkurrenz mithalten. Beim Fahrwerk zeigt sich, dass er ein US-Auto ist. Das Coupé fährt sich ziemlich weich. Auch Klappscheinwerfer waren Ende der Achtziger eigentlich schon aus der Mode. Umso cooler ist es, wenn man heute mit einem Ford Probe die Frontlichter ausfährt und mit der Lichthupe freundlich blinzelt.

Marktwert 2020: 2.100 Euro. Marktwert 2025: 7.100 Euro (Wertsteigerung 238 Prozent)

Renault Twingo

Der ist aber süß: 1993 kam die erste Generation des Twingo in Deutschland auf den Markt und mischte das Kleinwagensegment auf. Mit einer Länge von 3,43 Metern war der knuffige Franzose mit den niedlichen Augen eher ein Kleinstwagen, bot aber trotzdem Platz fast wie ein Van. Möglich machte es der Monospace – ein innovatives Raumkonzept, trotz des geringen Radstands einen sehr geräumigen Innenraum schuf. Trotzdem fährt sich der Knirps agil, wendig und ist reparatur-freundlich. Das macht den Twingo bis heute vollkommen tauglich für den wuseligen Stadtverkehr.

Marktwert 2020: 1.200 Euro. Marktwert 2025: 3.900 Euro (Wertsteigerung 225 Prozent)

Alfa Romeo 155 2.5 V6

Der 155 leitete bei Alfa Romeo 1992 eine neue Epoche ein. Der Vorgänger 75 mit Hinterradantrieb war noch vor der Übernahme durch den Fiat-Konzern entwickelt worden. Mit dem 155 passte man die Herstellung an die Großserie an. Das bedeutete – wie schon beim 1987 eingeführten Alfa 164 in der gehobenen Mittelklasse – die Umstellung auf zeitgemäßen weil kostengünstigeren Frontantrieb. Dass sportliches Fahren mit dem Alfa 155 dennoch möglich ist, dafür sorgen die TwinSpark-Motoren. Die rotzigen hochdrehenden Aggregate mit Doppelzündung zeigen, wie bissig ein Vierzylinder sein kann – auch ohne Kompressor oder Turbo. Mit dem 2.5 V6 stand zudem ein sonorer Sechszylinder zur Auswahl.

Marktwert 2020: 3.200 Euro. Marktwert 2025: 10.000 Euro (Wertsteigerung 212 Prozent)

Volvo 850 T5 Kombi

Wer einen eckigen Volvo der alten Schule fahren möchte, ohne auf die Vorzüge eines modernen Autos zu verzichten, ist beim 850 richtig. 1991 kam die gehobene Mittelklasse auf den Markt und erfreute mit feiner Ausstattung und Sicherheitsfeatures wie Seitenaufprallschutz und Seitenairbags (ab 1994). 1993 folgte der geräumige Kombi. Das große Plus des 850 im Vergleich zu seinen Geschwistern der 200er- oder 700er-Serie: Beim ihm machen auch die Motoren Spaß. Der erste quer eingebaute Fünfzylinder war seinerzeit eine technische Innovation. Schon die Vierventil-Sauger machen Freude. Richtigen Druck entwickelt der Renn-Elch, wenn er mit einem Turbo bestückt ist. Dann liegen massig Drehmoment und bei T5 oder T5-R weit über 200 PS an.

Marktwert 2020: 5.800 Euro. Marktwert 2025: 19.000 Euro (Wertsteigerung 228 Prozent)


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