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Elektromobilität: Audi-Chef fordert schnelleren Umstieg

23.06.2022 14:19 Uhr | Lesezeit: 4 min
Elektromobilität: Audi-Chef fordert schnelleren Umstieg
Markus Duesmann kann die Debatte um das Verbrenner-Verbot in der EU gelassen sehen.
© Foto: Audi

Das faktische Verbrenner-Verbot in der EU ab 2035 treibt Markus Duesmann keine Schweißperlen auf die Stirn. Im Gegenteil: Der Automanager plädiert für noch mehr Tempo bei der E-Mobilität.

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In der Diskussion um das geplante Verbrenner-Verbot in der EU macht sich Audi-Chef Markus Duesmann für ein schnelleres Umsteuern der Politik in Richtung Elektromobilität stark. "Wichtig ist, dass die ambitionierten politischen Ziele auch durch entsprechende regulative Maßnahmen in allen Mitgliedstaaten unterlegt werden", sagte der Topmanager am Donnerstag der "Wirtschaftswoche". Dazu gehörten "eine beschleunigte Energiewende, ein viel schnellerer Ausbau der Ladeinfrastruktur und eine ausreichende Versorgung mit Batteriezellen".

Duesmann stellt sich damit gegen den Vorstoß von Bundesfinanzminister Christian Lindner, das in der EU für 2035 geplante Verbrenner-Aus zu verhindern. Er sehe das Verbot unkritisch, weil Audi schon früher aus dem Verbrenner aussteige, erklärte der Firmenchef. "Ab 2026 wird Audi nur noch rein-elektrische Modelle neu auf den Markt bringen."

Wie berichtet, wird Audi Verbrenner- und Hybridmodelle, die vor diesem Datum auf den Markt kommen, allerdings darüber hinaus noch verkaufen. Doch deutlich vor 2035 dürften bei der Vier-Ringe-Marke dann nur noch reine Stromer angeboten werden. Im vergangenen Jahr habe Audi knapp 60 Prozent mehr vollelektrische Modelle verkauft als im Vorjahr, betonte Duesmann. Im ersten Quartal 2022 seien es über 66 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum gewesen.

Unterdessen hat FPD-Chef Lindner nach dem Koalitionsausschuss der Ampelparteien seine Ablehnung eines EU-Verbots des Verbrennungsmotors bekräftigt. "Viele Kunden wollen Technologieoffenheit, und die Industrie braucht sie", sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur. Ohne "substanzielle Änderung der Rechtstexte" könnten die Liberalen nicht zustimmen.

"Was in Brüssel momentan auf dem Tisch liegt, wäre das Aus für alternative Technologien im Auto. Tausende Arbeitsplätze in Deutschland sind potenziell betroffen", so Lindner weiter. Mit klimafreundlichen Flüssigkraftstoffen könne der Verbrennungsmotor alle Klimaziele erreichen. Im jetzigen Regelungsvorschlag spiele dies keinerlei Rolle.

Lindner wies Kritik der Grünen zurück, die FDP entferne sich von regierungs- und koalitionsinternen Verabredungen. "In unseren Augen ist auch die Festlegung des Ampel-Koalitionsvertrags nicht erfüllt, wonach sogenannte E-Fuels eine Option bleiben sollen." Die Position der FDP sei schon lange öffentlich.

Dementsprechend müsse sich die Bundesregierung enthalten, wenn die EU-Kommission ihren Vorschlag nicht grundlegend ändere, sagte Lindner. Das Ziel der Klimaneutralität müsse im Zentrum stehen, nicht politische Entscheidungen über Technologien. "Weltweit wird der Verbrennungsmotor weiter eine Rolle spielen, wenn bei uns das Elektroauto längst die Regel ist. Die Weiterentwicklung dieses Antriebs darf deshalb bei uns im Interesse des Klimaschutzes nicht politisch beendet werden."

Auf EU-Ebene ist ein Verkaufsverbot für Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 geplant. Bei einem Treffen der EU-Umweltminister am Dienstag wollen die Mitgliedstaaten ihre Position verabschieden. Dabei reicht eine qualifizierte Mehrheit. Deutschland könnte sich bei der Abstimmung auch enthalten.

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