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Fahrbericht VW ID.4: Strom für die ganze Familie

15.12.2020 06:00 Uhr
Der ID.4 soll weltweit und ...
© Foto: VW

Auf ID.3 folgt? Klar, ID.4. Mit dem Elektro-SUV will Volkswagen den ganz großen Schalter umlegen. Das Zeug zum Bestseller in seinem Segment hat das Fahrzeug auf jeden Fall.

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Von Michael Specht/SP-X

So groß wie ein Tiguan, nur eben elektrisch. Das riecht förmlich nach Erfolg. Zumindest, wenn es nach den Vorstellungen des VW-Konzerns geht, der gerade dabei ist, so intensiv wie kein anderer Autohersteller den Schalter in Richtung E-Mobilität umzulegen. Alles basiert auf dem neu entwickelten modularen Elektrifizierungs-Baukasten, kurz MEB. Auf dieser Architektur wird eine ganze Elektro-Familie entstehen. Im Sommer schickte VW den ID.3 an den Start, ein Stromer in Golf-Größe, der in der deutschen Zulassungsstatistik gleich auf Platz eins fuhr. Jetzt ist der ID.4 dran. Noch Ende dieses Jahres sollen die ersten Exemplare beim Kunden sein. Die Preise für die sogenannten "Editionsmodelle" beginnen bei 49.950 Euro und reichen bis knapp 60.000 Euro in der Top-Ausstattung. Im nächsten Jahr wird dann eine Basisversion für rund 37.000 Euro folgen.

Während der ID.3 ein Modell für Europa ist, will Volkswagen den ID.4 global vermarkten, ihn sogar in mehreren Ländern bauen: Deutschland, China und den USA. Zwei Millionen Einheiten – gerechnet über den Lebenszyklus von sieben Jahren – sieht der Fertigungsplan vor. Der ID.4 fährt mit einer Länge von 4,58 Metern im Segment der kompakten SUV, eine Fahrzeugklasse, die sich weltweit größter Beliebtheit erfreut.

Deutlich mehr Platz

Bedingt durch seine Elektro-Plattform, bei der die Achsen weiter auseinanderliegen können, bietet der ID.4 deutlich mehr Platz im Innenraum als vergleichbare Verbrenner-Modelle. Besonders auf der Rücksitzbank ist das zu spüren, die Knie haben Platz wie in der Business-Class. In Verbindung mit dem riesigen Panorama-Glasdach (Aufpreis) ist das Raumgefühl sogar besonders ausgeprägt.


VW ID.4 (2021)

VW ID.4 (2021) Bildergalerie

... in Millionen-Auflage produziert werden. Im Bild: die US-Version
© Foto: VW

Auch beim Thema Package kann der ID.4 punkten. Weil die Batterie tief in der Bodenplatte sitzt, bleibt der Kofferraum davon unberührt. Er schluckt 543 Liter, hat unter dem Ladeboden sogar weitere Ablagefächer. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen passen bis zu 1.575 Liter in das Elektro-SUV. Wie mittlerweile in diesem Segment Standard, lässt sich die Heckklappe elektrisch oder auch mit einem Fußschwenk öffnen. Sogar eine Anhängerkupplung – selten bei Elektroautos – verträgt der ID.4. Bis zu einer Tonne Last dürfen gezogen werden. Sehr praktisch ist der Haken am Heck auch für den Transport von Fahrrädern.

Im Interieur ähnelt der ID.4 stark dem des ID.3. Das sehr puristisch gehaltene Cockpit dominiert der große Bildschirm in der Armaturenbrettmitte. Eine klassische Mittelkonsole mit dem Gangwählhebel sucht man vergeblich. Eingelegt wird die Fahrstufe an einem kleinen Satelliten-Drehschalter oben rechts an der Lenksäule. BMW-i3-Fahrer dürften hiermit sofort vertraut sein. Was VW allerdings noch einfacher als BMW gemacht hat: Man muss im ID.4 zuvor keinen Starterknopf mehr drücken. Reinsetzen, Schalter auf D, und los geht's.

Erneut ist es den Wolfsburger Entwicklern gelungen, das elektrische Fahren auf ein neues Niveau zu heben. Der ID.4 glänzt durch eine Ruhe und Geschmeidigkeit, die einfach immer wieder Spaß macht und in dieser Klasse bislang einzigartig ist. Einmal erlebt, möchte man nie wieder zurück zum Verbrennungsmotor. Ist eigentlich auch nicht nötig. Denn das Thema Reichweitenangst geht Volkswagen mit Batterien der Größe 52 kWh und 77 kWh an. Diese Kapazitäten sollen Touren von 340 oder gar 520 Kilometern ermöglichen. Obgleich dies WLTP-Normwerte sind, im Alltag dürften 250 oder beim großen Akku über 400 Kilometer locker drin sein.

Ladekarte inklusive

Muss unterwegs nachgeladen werden, erlaubt die 77-kWh-Version an einer HPC-Säule (High Performance Charging) eine Ladeleistung von bis zu 125 kW. Nach einer halben Stunde Pause können so wieder über 300 Kilometer Strecke unter die Räder genommen werden. Mit dem Kauf des ID.4 erhält der Kunde zudem eine Ladekarte, mit der er europaweit an mehr als 150.000 öffentlichen Ladepunkten "tanken" kann. Für zu Hause empfiehlt sich auf jeden Fall eine 11-kW-Wallbox (wird durch den Staat mit 900 Euro Zuschuss gefördert), so dass der ID.4 über Nacht dreiphasig bequem und komplett geladen werden kann. Zwar würde auch die normale Haushaltsteckdose funktionieren, doch damit dauert es bei der großen Batterie rund 40 Stunden – indiskutabel.

Der von uns gefahrene ID.4 war mit dem derzeit stärksten E-Motor im Programm ausgestattet. Er sitzt wie bei allen ID-Modellen an der Hinterachse und hat hier 150 kW, nach alter Rechnung 204 PS. Damit ist VWs erstes Elektro-SUV souverän unterwegs, zumal das Drehmoment von 310 Newtonmeter quasi aus dem Stand heraus abrufbar ist. Versprochen werden 8,5 Sekunden von null auf Tempo 100. Um die Batterie zu schonen, hat man die Höchstgeschwindigkeit allerdings auf 160 km/h limitiert. Im Laufe des nächsten Jahres will Volkswagen den ID.4 dann in weiteren Leistungsstufen anbieten. Als Heckantrieb sind, abhängig von der Batteriegröße, 109, 125 oder 129 kW möglich. Beim Allradantrieb sitzt zusätzlich ein 75 kW / 101 PS starker Elektromotor auf der Vorderachse. Die maximale Gesamtleistung beträgt dann 225 kW / 306 PS.

Umweltfreundlich zeigt sich der ID.4 nicht nur beim Fahren. Sein gesamter Produktionsprozess ist ausgelegt auf eine möglichst hohe Ressourcen-Schonung. Die Batterie beispielsweise wird mit Ökostrom hergestellt. VW will sein SUV damit stets CO2-neutral an den Kunden übergeben. Und selbst bei den Materialien im Innenraum gehen die Wolfsburger neue Wege. Ledersitze aus echten Tierhäuten sind für den ID.4 nicht mehr zu bekommen. Das neue Normal heißt hier: vegan.

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