Das 25. Jahr der Select AG stand im Zeichen von Zusammenarbeit. Nicht nur in Deutschland, auch international wurde die Kooperation durch die mittlerweile vierjährige Aktivität der Temot Purchasing Community (TPC) am europäischen Markt weiter gefestigt. Die enge Abstimmung mit Partnern in Europa stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und eröffnet zusätzliche Marktpotenziale. Zugleich war das Jahr geprägt von personellen und strukturellen Veränderungen.
In der ersten Jahreshälfte verließ Vorstandsmitglied Daniel Trost das Unternehmen. Die vakante Position wurde mit Dennis Christ besetzt, der zuvor als Einkaufsleiter tätig war und seit der zweiten Jahreshälfte die entsprechenden Verantwortungsbereiche übernommen hat.
Gründungsmitglied Dieter Glas gestorben
Ein einschneidendes Ereignis war der Tod von Dieter Glas. CEO Stephan Westbrock betont dessen Bedeutung für die Entwicklung des Unternehmens:
"Eine besondere Zäsur im Jahr 2025 stellte der Verlust des Select AG-Gründungsmitglieds Dieter Glas dar", erklärt Westbrock. "Glas leitete nicht nur die Geschicke des Aktionärs Otto Glas Handels-GmbH, er galt über Jahrzehnte als treibende Kraft und Bewahrer des Dienstleistungsvertrags – der Grundlage, auf der unsere Zusammenarbeit bis heute aufbaut."
Auf Ebene der Aktionäre kam es zu organisatorischen Veränderungen und Übernahmen. LEISE nahm eine Neuordnung seines Industriegeschäfts vor. Profi Parts erwarb im September 2025 das rheinland-pfälzische Unternehmen Weller. Darüber hinaus wird der Autoteilehändler Möbus künftig unter Berg Autoteile geführt und bleibt dadurch weiterhin Teil der Select AG.
Marktentwicklung und Rahmenbedingungen
CEO Stephan Westbrock beschreibt ein gedämpftes Wachstum: "Marktseitig ist eine Abschwächung der Dynamik der Vorjahre zu vernehmen", sagt Westbrock. Nach mehreren Jahren zweistelliger Steigerungsraten bewegte sich die Entwicklung 2025 erstmals wieder im einstelligen Bereich. Werkstätten verzeichneten normalisierte Terminvorläufe, wirtschaftliche Unsicherheiten und strukturelle Anpassungen in der Industrie beeinflussten das Umfeld zusätzlich.
Auf regulatorischer Seite sorgten Entscheidungen zur öffentlichen Zugänglichkeit von OBD-Fahrzeugdaten für neue Rahmenbedingungen. "Die positiven Gerichtsentscheidungen auf deutscher und europäischer Ebene stärken die Position der freien Werkstätten enorm und bringen Planungssicherheit für die kommenden Jahre", so Westbrock.
Auch interessant:
- ZF: Neue E-Plattform Select
- IG Metall: Mitglieder befürworten Sparkurs bei ZF-Sparte
- Beheizter Sicherheitsgurt: Mehr Reichweite für E-Autos
Außerdem verweist die Select AG auf organisatorische Kontinuität und interne Stabilität: "Mit unserer stabilen Struktur, belastbaren Partnerschaften und einer hohen Geschlossenheit innerhalb des Aktionärskreises haben wir gezeigt, dass wir auch in Phasen des Wandels handlungsfähig bleiben und gemeinsam tragfähige Lösungen finden", sagt Westbrock.
Das Unternehmen sieht seine strategische Ausrichtung für die kommenden Jahre bestätigt und möchte die Entwicklung "für mindestens weitere 25 Jahre" fortzusetzen.