MAHA: Mehr Sicherheit für alle Rollenbremsprüfstände

10.10.2025 10:05 Uhr | Lesezeit: 2 min
Maha
MAHA stattet alle Prüfstände nach einheitlichen Sicherheitsstandards aus.
© Foto: Maha

Die EN 17003:2021 legt neue Sicherheitsanforderungen für Rollenbremsprüfstände über 3,5 Tonnen fest. Sie betrifft auch Werkstätten, die schwere Fahrzeuge auf Pkw-Prüfständen testen. MAHA stattet alle Prüfstände nach einheitlichen Sicherheitsstandards aus.

Mit der Norm EN 17003:2021 "Rollenbremsprüfstände für Fahrzeuge mit zulässigem Gesamtgewicht größer als 3,5 Tonnen – Sicherheitsanforderungen“ wurden verbindliche Vorgaben für den sicheren Betrieb von Rollenbremsprüfständen festgelegt. Sie betrifft primär Anlagen für Nutzfahrzeuge, hat aber auch Auswirkungen auf den Einsatz klassischer Pkw-Prüfstände, wenn diese für Fahrzeuge oberhalb der 3,5-Tonnen-Grenze verwendet werden.

Einheitliche Umsetzung der Sicherheitsanforderungen

Einige Hersteller haben sich entschieden, die Sicherheitsanforderungen der EN 17003 auf sämtliche Prüfstandsserien zu übertragen – unabhängig davon, ob die Norm formal anwendbar ist oder nicht. Dadurch soll eine durchgängige Sicherheitsphilosophie gewährleistet werden, die auch Mischanwendungen in Werkstätten berücksichtigt.

Die vollständige Umsetzung umfasst eine Reihe normativer Schutzmaßnahmen, dazu zählen Achsenpräsenzdetektion zur sicheren Erkennung von Fahrzeugpositionen, Zugangsschutz im Arbeitsbereich, Not-Halt-Funktionen sowie Anpassungen im Prüfablauf, um Risiken beim Rollenstart und -betrieb zu minimieren. Darüber hinaus werden ergänzende Einrichtungen wie Not-Halt-Bediengeräte, Schutzgeländer oder Grubensicherungen als Zubehör bereitgestellt, um die vollständige Normkonformität auch bei unterschiedlichen Werkstattkonfigurationen zu ermöglichen.

Verantwortung und Handlungsspielräume der Betreiber

Trotz vollständiger Normerfüllung durch den Hersteller bleibt ein Teil der Verantwortung beim Betreiber. Insbesondere dann, wenn von der Norm abweichende Funktionen – etwa der automatische Rollenstart – weiterhin genutzt werden sollen. Solche Abweichungen sind nur zulässig, wenn eine Gefährdungsbeurteilung erstellt und dokumentiert wird, die geeignete Schutzmaßnahmen nachweist. Damit wird die Sicherheitspflicht im Betrieb klar auf die Betreiberseite verlagert.

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Bedeutung für die Praxis

Für Werkstätten und Prüfstellen ergeben sich aus der konsequenten Umsetzung mehrere praktische Vorteile. Zum einen die Rechtssicherheit und Haftungsminimierung durch geprüfte Sicherheitstechnik, Vermeidung von Stillständen infolge behördlicher Marktüberwachung, Vorbereitung auf die kommende Maschinenverordnung ab 2027, durch frühzeitige Berücksichtigung der neuen Anforderungen. Gleichzeitig bleibt eine gewisse Flexibilität bei der Anpassung der Anlagen an die örtlichen Gegebenheiten erhalten.

Ausblick: Integration weiterer Normen

Neben der EN 17003 berücksichtigt die aktuelle Generation von Prüfständen auch andere harmonisierte Normen wie: EN 1493 (Fahrzeug-Hebebühnen), EN ISO 13849-1 (sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen) sowie EN 60204-1 (Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung).

Damit zeigt sich, dass die Entwicklung moderner Prüfstandtechnik zunehmend von einem ganzheitlichen Sicherheitsverständnis geprägt ist. Normkonformität wird nicht mehr als formale Anforderung verstanden, sondern als integraler Bestandteil einer sicherheitsorientierten Systemarchitektur.

 


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