Das Wissen ist da, die Umsetzung hinkt hinterher: 79 Prozent der Freien Werkstätten in Deutschland kennen die Wartungsnotwendigkeit bei Automatikgetrieben, doch nur 26 Prozent führen den Service regelmäßig durch. Das zeigt eine internationale Befragung, die der Ersatzteil-Spezialist Meyle gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Innofact im August 2025 in sechs Ländern durchgeführt hat.
Das Ergebnis offenbart ein deutliches Missverhältnis zwischen Bewusstsein und Praxis – und ein bislang kaum genutztes Geschäftsfeld im deutschen Kfz-Aftermarket. Denn der Wartungsmarkt für Automatikgetriebe wächst dynamisch: Analysten erwarten bis 2032 eine jährliche Steigerung von rund sieben Prozent.
Die Studie zeigt: In Deutschland empfehlen zwar 57 Prozent der Werkstätten ihren Kunden einen Automatikgetriebe-Service, doch nur ein Drittel der Autofahrer fragt diese Leistung aktiv nach. Gründe für die Zurückhaltung sehen die Betriebe vor allem in fehlenden technischen Informationen (76 Prozent), unzureichenden Schulungsangeboten (74 Prozent) und mangelnder Kundenaufklärung (73 Prozent).
- Meyle-Befragung: Freie Werkstätten zwischen Verbrenner und E-Mobilität
- Meyle mit neuem Markenauftritt: Technik trifft TV-Kompetenz
- Meyle: Zinklamellen-Beschichtung gegen Rost
Die Lücke zwischen Kompetenz und Geschäftsrealität koste Werkstätten täglich Umsatz, sagt Patrick Stüdemann, Head of Technical Training bei Meyle. Ein zentrales Problem liege auch auf Kundenseite: Viele Autofahrer glaubten noch immer an eine "Lifetime-Füllung" ihres Getriebeöls – und unterschätzten damit die Bedeutung regelmäßiger Wartung.
Die internationalen Ergebnisse zeigen ein ähnliches Bild: In Frankreich kennen drei Viertel der befragten Betriebe die Relevanz des Services, doch nur 28 Prozent führen ihn regelmäßig durch. In Polen sind es 63 zu 23 Prozent.
Meyle und ATR starten Aufklärungsoffensive
Um diese Lücke zu schließen, starten Meyle und die ATR-Gruppe eine systematische Aufklärungsoffensive. Der Ansatz: Schulungen für Werkstätten, praxisnahe Informationen sowie gezielte Verbraucherkommunikation. Stüdemann betonte: "Werkstätten brauchen nicht nur theoretisches Wissen, sondern praktische Werkzeuge und informierte Kunden."
Bereits jetzt ist das Meyle-Trainingsmobil bundesweit unterwegs, ergänzt durch Webinare und begleitendes Infomaterial. Mit kompletten ATF-Ölwechselkits will der Anbieter zudem die Serviceabwicklung vereinfachen. Die Marktoffensive soll im Januar 2026 voll anlaufen. Interessierte Betriebe können Schulungen bereits jetzt über die Meyle-Website buchen.