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Hebetechnik: Mehr Sicherheit auf der Bühne

04.05.2023 11:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Hebebühne Autopstenhoj
Bei Elektrofahrzeugen wandern die Aufnahmepunkte konstruktionsbedingt ganz an den Rand – beim Anheben auf der Bühne ist Vorsicht geboten.
© Foto: Autopstenhoj

Der Anteil von E-Fahrzeugen nimmt kontinuierlich zu. Für das Ansetzen der Tragarme der Hebebühne ist deren Unterboden passé. Deshalb bieten Werkstattausrüster spezielle Adapter für die Aufnahmepunkte.

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Der Trend scheint unumkehrbar: E-Fahrzeuge machen inzwischen einen nicht zu übersehenden Anteil der Fahrzeuge im deutschen Straßenverkehr aus. Und in den kommenden Jahren wird die Elektrifizierung der Mobilität weiter zunehmen. Es lohnt daher langfristig, sich auf die Besonderheiten elektrisch betriebener Fahrzeuge einzustellen.

Für Werkstätten ist es wichtig, beim Anheben der Fahrzeuge auf der Bühne Vorsicht walten zu lassen. Auf keinen Fall dürfen die Batterien beim Anheben zum Abstützen verwendet werden, da es sonst zu Schäden kommen kann. Die Forderung der Kunden nach mehr Reichweite lässt sich zum heutigen Stand der Technik jedoch nur durch noch größere Batterien lösen. Die entsprechenden Akkus nehmen allerdings viel Platz und damit häufig den kompletten Unterboden zwischen den Achsen in Anspruch. Die Aufnahmepunkte für die Hebebühne werden hingegen immer kleiner und rücken an den äußersten Rand des Unterbodens. Das Anheben der Elektrofahrzeuge wird zur Maßarbeit, denn die Aufnahmepunkte für Hebebühnen sind exakt vorgegeben und unbedingt einzuhalten.

Das Problem: Jeder Automobilhersteller kocht seine eigene Suppe, sprich: Die Aufnahmen unterscheiden sich in Form, Größe und Lage, sodass es keine Universallösung gibt. Die Anbieter von Hebebühnen haben mittlerweile Lösungen sowohl beim Trag­armdesign als auch für die Aufnahmeteller entwickelt, die ein sicheres Anheben ermöglichen. So können nicht nur Arbeiten am Unterboden, sondern auch der Räderwechsel problemlos und sicher durchgeführt werden.

MAHA Hebetechnik ATS
Aufnahmetellersystem 'ATS' von MAHA
© Foto: MAHA

Neues Aufnahmetellersystem ATS von MAHA

Das zum Patent angemeldete neue Aufnahmetellersystem 'ATS' von MAHA ermöglicht die präzise und punktgenaue Aufnahme an den vom Hersteller vorgesehenen Aufnahmepunkten, unabhängig von ihrer Form. Dabei handelt es sich um formschlüssige Adapter für eine optimale Verbindung zwischen Fahrzeug und Tragarm. Das System gewährleistet das zuverlässige Einrasten der Tragarmarretierung und ist für sowohl für E-Fahrzeuge als auch für Verbrenner unabhängig von Größe und Gewicht geeignet. Es lässt sich problemlos an Schwenkarm-Hebebühnen nachrüsten. Sollte der Ausbau der Batterie notwendig sein, bietet MAHA dafür auch eine Fahrzeugsicherung mit Zurrgurten an, da sich die Masseverteilung des Fahrzeugs auf der Hebebühne verändern kann. "Das Aufnahmetellersystem ATS ist die sicherste Form der Aufnahme von Fahrzeugen, da es ein seitliches Verschieben ausschließt. Aus diesem Grund empfehlen wir in der Regel diese Aufnahmeform für alle Arbeiten am angehobenen Fahrzeug", so Produktmanager Holger Seeliger.

Nussbaum Hebebühne Jumbo
Nussbaum Kurzscherenbühne Jumbo-Lift NT 3000
© Foto: Nussaum

Nussbaum: Säule oder Schere

Schon seit Längerem hat Nussbaum mit der HF 3S Otto eine Zwei-Säulen-Hebebühne im Angebot, die mit den patentierten Otto-Tragarmen ausgestattet ist. Während die kurzen Arme teleskopierbar sind, verfügen die längeren Arme über ein zusätzliches Gelenk. Damit sind nicht nur problematische Aufnahmestellen erreichbar, sondern das Fahrzeug kann auch dezentral von den Säulen positioniert werden. Als Aufnahme dient ein teleskopierbarer Gummiteller bzw. ein U-Profil.

Alternativ kann laut Nussbaum auch die hydraulische Kurzscherenbühne Jumbo-Lift NT 3000 (Foto) für E-Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Dazu  bietet Nussbaum für diese Bühne Polymerauflagen oder einen Pyramidenstumpf als Auflage an. Die Kurzschere hebt wahlweise 3, 5 oder 4 Tonnen und verfügt über das patentierte Hyperflow-Hydrauliksystem. Sie ist wartungsarm, da sie keine pneumatischen oder elektrischen Teile besitzt. Die Bühne kann in unterschiedlichen Breiten montiert werden und verfügt über verstellbare Aufnahmeplattformen.

VSG Hebetechnik mit EV-Armen
VSG-Tragarmkonzept mit "EV-Armen"
© Foto: VSG

Neues Tragarmkonzept von VSG

Die Vehicle Service Group (VSG) hat ein innovatives Tragarmkonzept entwickelt, das nicht nur bei Arbeiten an E-Fahrzeugen, sondern auch bei  allen anderen Fahrzeugtypen einen hindernisfreien Zugang ermöglicht, ohne an Tragkraft einzubüßen. Die "EV-Arme" sind dreifach teleskopierbar und verfügen über ein drehbares Endstück, mit dem sich die Tragarme optimal an die einzelnen Aufnahmepunkte am Fahrzeug anpassen lassen. Dieses System ermöglicht es, die Aufnahmepunkte immer im 90-Grad-Winkel zur Mittellinie des Fahrzeugs zu erreichen, sodass sowohl an den Reifen als auch am Unterboden des Fahrzeugs mit geringster Beeinträchtigung durch die Tragarme gearbeitet werden kann. Das Tragarmset ist als Nachrüstsatz für bereits installierte Zwei-Säulen-Hebebühnen erhältlich. Gleichzeitig hat VSG auch eine Zwei-Säulen-Hebebühne mit EV-Armen auf den Markt gebracht, für die bereits Freigaben diverser Fahrzeughersteller erteilt wurden.

Autopstenhoj Masterlift  2.35 Pv
Zwei-Stempel-Hebebühne 2.35 Pv der Serie Masterlift von Autopstenhoj
© Foto: Autopstenhoj

Spezielle Aufnahmeadapter bei Nexion/Autopstenhoj

Mehrere Varianten an Über- und Unterflurbühnen sowie eine Kurzhubscherenbühne stehen laut Autopstenhoj für den Service an E-Fahrzeugen zur Verfügung. Aus der Serie Masterlift kommt mit der 2.35 Pv (Foto) eine Zwei-Stempel-Hebebühne mit Flachträgeraufnahme sowie mit der Masterlift 2.35 Combi eine 2x2-Stempel-Hebebühne, die Fahrschienen- und Flachträgeraufnahme kombiniert. Zur sicheren Aufnahme von Elektrofahrzeugen bietet das Unternehmen spezielle Aufnahmeadapter in Form von Steckpilzen an, die an allen Hebebühnen des Herstellers einsetzbar sind. Ebenfalls geeignet ist die Maestro 2.35 als Überflur-Hebebühne, für die es ebenfalls eine große Auswahl an Aufnahmezubehör speziell für E-Fahrzeuge gibt. Die mobile Kurzhubscherenbühne MagiX 35 LSMG II ist mittels Auflagenadaptern in verschiedenen Ausführungen mit ihrer Tragkraft von 3,5 Tonnen ebenfalls für E-Fahrzeuge geeignet. Dank eines Anlaufhebels ist die volle Hubkraft bereits aus der Nullstellung verfügbar. Hier kommen Adapter-Gummiauflagen in verschiedenen Passformen, etwa der Pyramidenform, für das sichere Heben von E-Fahrzeugen zum Einsatz.

Consul Hebebühne
Consul Premium EL 2.35 EV
© Foto: Consul

Geschickte Drehpunkte bei Consul

Der Werkstattausrüster Consul hat mit der Premium EL 2.35 EV in den Versionen "Easy Slide" und "Hampelmann" zwei neue Hebebühnen im Angebot, die sich durch die Konstruktion der Tragarme unterscheiden. Während die Easy Slide über Tragarme mit verschiebbaren Drehpunkten verfügt, hat die Hampelmann eine versetzte Tragarmbasis mit weit außen liegenden Drehpunkten der Tragarme. In beiden Fällen dient die Anlage der Drehpunkte dazu, auch an schwer erreichbare Aufnahmepunkte heranzureichen. Beide Bühnen tragen Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen, ebenso wie die gleichermaßen geeigneten Modelle aus der Z-Line-Comfort-Serie mit versetzt angeordneten Säulen. Dadurch lässt sich die Fahrertür trotz der platzsparenden Abstände zwischen den Säulen immer öffnen, der Zugang für den Mechaniker bleibt gewahrt. Die Z-Line-Comfort-Bühnen gibt es auch in einer speziellen Version mit drei Tonnen Tragkraft.

Hebebühne Haweka Hermes PSLE 3.6
Doppelscheren-Hebebühne Hermes PSLE 3.6 von Haweka
© Foto: Haweka

Vielseitig einsetzbar: Haweka-Hebebühne Hermes

Die Doppelscheren-Hebebühne Hermes PSLE 3.6 von Haweka ist für Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zum Kleintransporter und aufgrund ihrer kompakten Bauweise besonders gut für beengte Platzverhältnisse geeignet. Sie ist robust und die Überfahrhöhe für ein problemloses Befahren der Bühne beträgt lediglich 115 Millimeter. Die Bühne benötigt keinen zusätzlichen Druckluftanschluss. Ein doppeltes Geber-Nehmer-Hydrauliksystem bietet laut Anbieter auch ohne Klinken höchste Sicherheit beim Anheben. Der 3-kW-Motor hebt und senkt in 40 Sekunden, der Einbau kann über- oder unterflur erfolgen. Mit einer Traglast von 3,6 Tonnen und einer Fahrbahnbreite von 630 mm ist die Bühne universell, also auch für den Reifenservice einsetzbar. Mit der Auflage von entsprechenden Gummiadaptern können mit der Doppelscheren-Hebebühne auch E-Fahrzeuge gehoben werden.

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