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Elektromobilität in der Werkstatt: Chancen, Herausforderungen und Lösungen

26.08.2025 10:15 Uhr | Lesezeit: 5 min
Elektromobilität Laden Ladesäule
Elektromobilität verändert die Automobilbranche grundlegend.
© Foto: Mit KI generiert / Adobe Firefly

Die Elektromobilität verändert die Automobilbranche grundlegend und stellt Werkstätten vor neue Herausforderungen. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, sich frühzeitig auf die Anforderungen der Antriebswende einzustellen.

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Mit dem wachsenden Anteil von Elektrofahrzeugen auf den Straßen ändern sich die Anforderungen an Wartung und Service. Während klassische Verschleißreparaturen wie Ölwechsel oder Auspuffarbeiten weniger gefragt sind, gewinnen neue Aufgaben wie die Wartung von Hochvolt-Systemen, Batteriediagnose und Software-Updates an Bedeutung. Werkstätten müssen ihr Serviceangebot anpassen, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Qualifizierung und Weiterbildung: Schlüssel zum Erfolg

Die Arbeit an Elektrofahrzeugen erfordert spezielle Fachkenntnisse. Werkstattmitarbeiter müssen im Umgang mit Hochvolt-Systemen geschult und zertifiziert sein. Die wichtigsten Qualifizierungsstufen reichen von der "Fachkundigen Person für Arbeiten an HV-Systemen" bis hin zum "Spezialisten für Hochvolt-Fahrzeuge". Regelmäßige Weiterbildungen sind Pflicht, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und die Sicherheit im Betrieb zu gewährleisten.


Wussten Sie schon?

Bei Arbeiten an Hochvoltsystemen gilt das 5-Punkte-Sicherheitsprinzip gemäß DIN VDE 0105-100:

  • Freischalten
  • Gegen Wiedereinschalten sichern
  • Spannungsfreiheit feststellen
  • Erden und kurzschließen
  • Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Diese Reihenfolge ist gesetzlich vorgeschrieben und muss durch geschulte Fachkräfte dokumentiert werden. Bereits kleine Fehler bergen erhebliche Unfallrisiken.



Investitionen und Werkstattausstattung: Was ist notwendig?

Der Umstieg auf Elektromobilität erfordert gezielte Investitionen in die Werkstattausstattung. Dazu gehören:

  • Spezielle Werkzeuge und Messgeräte für Hochvolt-Arbeiten
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA) für das Arbeiten an Elektrofahrzeugen
  • Isolierte Arbeitsplätze und Sicherheitsausstattung
  • Diagnosesysteme für Batteriemanagement und Fahrzeugsoftware
  • Eigene Ladeinfrastruktur für Test- und Servicezwecke

HV-Systeme im Überblick

Moderne Elektrofahrzeuge arbeiten mit Systemspannungen zwischen 400 und 800 Volt. Zu den zentralen HV-Komponenten gehören:

  • HV-Batterie (Lithium-Ionen, zunehmend Festkörper)
  • Wechselrichter/Inverter (wandelt DC zu AC)
  • Elektromotor(en) (Synchron- oder Asynchrontechnik)
  • On-Board-Ladegerät (z. B. 11 kW AC)
  • DC-DC-Wandler (versorgt das Bordnetz mit 12 V)

Die Anordnung dieser Komponenten variiert je nach Fahrzeughersteller. Diagnosesysteme wie Bosch KTS, Hella Gutmann Mega Macs oder Texa EV-Module sind wichtige Werkzeuge zur Fehleranalyse. Förderprogramme und staatliche Zuschüsse können die Investitionskosten deutlich senken.



Arbeitssicherheit und gesetzliche Vorgaben

Arbeiten an Elektrofahrzeugen sind mit besonderen Risiken verbunden. Werkstätten müssen die aktuellen gesetzlichen Vorschriften und die Anforderungen der Berufsgenossenschaften einhalten. Dazu zählen:

  • Regelmäßige Sicherheitsunterweisungen
  • Dokumentation der Qualifikationen
  • Einhaltung von Prüf- und Wartungsintervallen

Nur mit konsequenter Umsetzung dieser Vorgaben können Unfälle und Haftungsrisiken vermieden werden.

Neue Geschäftsmodelle und Chancen für Werkstätten

Die Elektromobilität eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten für Werkstätten:

  • Wartungsverträge und Servicepakete speziell für Elektrofahrzeuge
  • Batterie-Check und -Reparatur als Zusatzleistung
  • Mobile Serviceangebote für Unternehmen und Flotten
  • Digitale Dienstleistungen wie Ferndiagnose oder Software-Updates

Batterie-Check: Mehr als nur Reichweite prüfen

Ein professioneller HV-Batterie-Service umfasst:

  • State of Health (SOH)-Analyse
  • Zellspannungs-Monitoring
  • Temperaturverhalten prüfen
  • Zyklenanzahl auslesen

Tipp: Viele Hersteller bieten eigene Softwarelösungen zur Batterieanalyse – z. B. Renault (DiagBox), VW (ODIS Engineering). Mit einem gezielten Ausbau des Serviceangebots können Werkstätten neue Kundengruppen erschließen und sich als innovative Partner positionieren.



Digitalisierung und Vernetzung: Die Werkstatt der Zukunft

Die Digitalisierung der Fahrzeuge bietet Werkstätten neue Chancen:

  • Ferndiagnose und vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance)
  • Automatisierte Terminplanung und digitales Kundenmanagement I
  • ntegration von Datenplattformen für effiziente Abläufe

Digitale Prozesse erhöhen die Effizienz und stärken die Kundenbindung.

Lokale Sichtbarkeit und modernes Marketing

Eine starke lokale Präsenz ist für Werkstätten entscheidend. Mit gezieltem Local SEO, einem gepflegten Google Unternehmensprofil und branchenspezifischen Einträgen erhöhen Werkstätten ihre Sichtbarkeit im regionalen Umfeld. Fachartikel, Referenzen und Praxisbeispiele auf der eigenen Website stärken die Position als Experte für Elektromobilität.

Zukunftstrends und strategische Ausrichtung

Die Elektromobilität entwickelt sich rasant weiter. Werkstätten sollten:

  • Trends wie Wasserstofftechnologie und neue Antriebskonzepte im Blick behalten
  • Kooperationen mit Herstellern, Zulieferern und Weiterbildungsanbietern suchen
  • In die kontinuierliche Weiterbildung ihres Teams investieren

So sichern Sie sich langfristig einen Platz im Zukunftsmarkt Elektromobilität.

Fazit: Elektromobilität als Chance für Ihre Werkstatt

Die Elektromobilität ist die Zukunft der Mobilität. Werkstätten, die sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen einstellen, profitieren von neuen Geschäftsmöglichkeiten und sichern sich langfristige Kundenbeziehungen. Qualifizierung, Investitionen in moderne Technik und gezieltes Marketing sind die Schlüssel zum Erfolg.


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