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Versicherer: E-Auto bringt neue Risiken und Haftungsfragen

09.06.2020 10:12 Uhr
Versicherer: E-Auto bringt neue Risiken und Haftungsfragen
Wenn die Batterie in einem Elektroauto ersetzt werden muss, könne dies in vielen Fällen einen Totalschaden bedeuten, so Allianz-Technikexperte Carsten Reinkemeyer.
© Foto: Patrick P. Palej - stock.adobe.com

Ob kostspielige Reparaturen oder Cyberrisiken – mit dem Trend hin zum Elektroauto verändern sich auch die Rahmenbedingungen für Versicherungen. Aus Sicht der Allianz wirft speziell die Batterie neue Fragen auf.

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Die wachsende Zahl von Elektroautos bedeutet für die Versicherungen ganz neue Risiken. "Kapazitätsschwächen der Batterien, komplexe und kostspielige Reparaturen, verändertes Brandverhalten, Cyberrisiken sowie die nachhaltige Beschaffung und Entsorgung von kritischen Komponenten und Rohstoffen", zählte die Allianz-Versicherung am Dienstag als Herausforderungen auf.

Die Zahl der Elektroautos dürfte von heute sieben Millionen in den nächsten zehn Jahren auf 100 Millionen steigen. Das werde die Risiken für Hersteller, Zulieferer und Versicherer grundlegend verändern. Noch seien Elektrofahrzeuge selten in Unfälle verwickelt. Aber Schäden seien meist teurer als bei konventionellen Autos: "Wenn die Batterie in einem Elektroauto ersetzt werden muss, kann dies in vielen Fällen einen Totalschaden bedeuten. Außerdem können die Reparaturen meist nur in spezialisierten Werkstätten ausgeführt werden und sind damit teurer", erklärte Allianz-Technikexperte Carsten Reinkemeyer.

Bei Mängeln werde die Klärung der Haftung komplizierter - etwa bei Batterien, die die Garantien für Leistung und Lebensdauer nicht erfüllen oder die bei Überladung oder Beschädigung brennen und hohe Mengen an giftigen Gasen freisetzen. Der rasche Übergang zur E-Mobilität mit neuer Technik und kurzen Entwicklungszyklen könnte "zu einer Zunahme von Produktdefekten und Qualitätsproblemen führen und Produktrückrufe in der Automobilindustrie auslösen", erklärte die Allianz. Mehr Vernetzung und Digitalisierung heiße auch mehr "Cyber-Schwachstellen, die böswillige Angriffe, Systemausfälle, Bugs und Störungen ermöglichen". Die Bauteile in E-Autos seien stärker integriert. Es werde komplizierter zu klären, wie sie zusammenwirken und welcher Hersteller oder Lieferant für einen Defekt oder eine Fehlsteuerung haften müsste. (dpa)

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KOMMENTARE


Dettinger

09.06.2020 - 16:37 Uhr

Das ist mir schon lange klar. Insbesondere sind die Fahrzeuge nicht so einfach und primitiv aufgebaut wie manche Leute glauben oder /oder glauben machen wollen. Der Motor ist zwar etwas einfacher und hat wesentlich weniger Teile als ein Verbrennungsmotor, aber ein Auto besteht nicht nur aus Motor. Die sonstigen Komponenten zur Steuerung, z.B. auch Kühlung / Heizung der Batterie usw. werden uns (Kfz-Fachleute) und auch FZG Besitzern noch viel Freude bzw Kopfzerbrechen bereiten. Bin gespannt was mit den Autos mit defekter Batterie passiert, wenn sie an Wert verloren haben und die Batterie teurer ist als das Fahrzeug, nicht nur bei einem Unfall. Wir werden sehen. Werkstätten sind auf jeden Fall gut beraten, wenn sie die Herausforderung annehmen und ihre Mitarbeiter auf die neue Technik einschwören und schulen lassen.


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