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Automechanika-Talk: Corona und die Folgen für den Aftermarket

06.11.2020 14:48 Uhr | Lesezeit: 5 min
Automechanika-Talk: Corona und die Folgen für den Aftermarket
© Foto: Automechanika

Unter der neuen Talkreihe "Automechanika - Let's talk Business" fand am 30 . Oktober der erste digitale Event zum Thema 'Corona und die Folgen für den Aftermarket' statt.

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Bei dem ersten Web-Talk zum Thema "Corona und die Folgen für den Aftermarket" tauschten sich am 30. Oktober führende internationale Zulieferer über die Herausforderungen der Lieferketten aus. Schnell zeichnete sich ab, dass die Pandemie die Autoindustrie und Zulieferer unvorbereitet getroffen hat, berichtet die Automechanika.

"Wir befinden uns in einer Krise, die wahrscheinlich einmalig ist, […] und haben in den letzten Monaten eine geschäftliche Achterbahnfahrt erlebt", konstatierte Jean-Francois Bouveyron, Vice President Aftermarket EMEA Delphi Technologies Aftermarket, und führte weiter aus: "Während unser Geschäft im März dramatisch einbrach, wurde in den Sommermonaten eine deutliche Erholung verzeichnet. Daraus wurde für mich ersichtlich, wie robust der Aftermarket beispielsweise im Vergleich zum OE-Markt ist."

Rolf Sudmann, Executive Vice President Contitech, ergänzte: "Wie viele Teilehersteller müssen wir mit hochkomplexen globalen Lieferketten zurechtkommen. Ehrlich gesagt, erwies sich dieses weitverzweigte System im Frühjahr, als wir uns alle zum ersten Mal der Corona-Krise stellen mussten, als nicht besonders stabil." Teilweise wurde die Produktion heruntergefahren und die Unternehmen waren mit der Herausforderung konfrontiert, wie man mit steigenden und ungeplanten Aufträgen umgeht.

Aber die Zuliefererindustrie erhole sich langsam und die Zulieferer haben ihre Lehren gezogen. "Wir haben die Zeit genutzt, um unser Lieferkettenmanagement und die dazugehörigen Abläufe zu verbessern. Dabei haben wir die Zusammenarbeit mit vielen unserer internationalen Partner verstärkt, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Prognosen. Deshalb blicke ich optimistisch in die Zukunft", sagte Sudmann.

Die Lieferketten von Bosch waren vergleichsweise stabil, erklärte Manfred Baden, President Automotive Aftermarket Robert Bosch GmbH, was dem Unternehmen nun auch in der aktuellen Situation helfe: "Trotz der schwierigen Lage konnten wir bei Bosch unsere Lieferketten durchgängig aufrechterhalten. Damit hatten wir eine gute Grundlage für die Anlaufphase in den letzten Monaten. Heute können wir sagen, dass sich die Nachfrage in fast allen Produktbereichen des Aftermarkets wieder deutlich verbessert hat."

Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass ein elaboriertes Krisenmanagement unerlässlich sei. "Ein wirklich umfassendes Krisenmanagement ist von zentraler Bedeutung", erklärte Michael Söding, CEO Automotive Aftermarket Schaeffler AG. So müsse man alles dafür tun, um einen Shutdown in der Produktion und der Logistik, hervorgerufen durch mit Corona infizierte Mitarbeiter, zu vermeiden. "Die Gesundheit und Sicherheit aller unserer Mitarbeiter muss für uns im Fokus stehen", so Söding weiter. Zusätzlich wurde hervorgehoben, dass ein enger Austausch und Kontakt mit den Kunden extrem wichtig sei, um ein besseres Forecasting betreiben und schnell und flexibel auf sich ändernde Situationen reagieren zu können.

Helmut Ernst, Senior Vice President Aftermarket ZF AG, betonte, dass Covid-19 als ein Beschleuniger wirke, der Konsolidierungen in der Branche nochmal einen zusätzlichen Schub verleiht: "Die Corona-Pandemie führt neben der Elektromobilität und Kapitalengpässen vermehrt zu Konsolidierungen."

Kaum jemand wagte Prognosen für die Zukunft. "Aufgrund der wieder steigenden Zahl der Corona-Fälle weltweit sind derzeit keine Zukunftsprognosen möglich", erklärt Baden und weiter: "Wir müssen die Situation genau beobachten und frühzeitig den Moment erkennen, in dem weitere Maßnahmen nötig sind." Ähnlich sieht es auch Jean-Francois Bouveyron: "Die Situation verlangt, dass wir extrem agil sind. Eine zweite Welle steht uns bevor und es herrscht große Unsicherheit, was die Lage am Jahresende anbelangt."

Weitere Meinungen und Trends stehen in englischer Sprache auf der Website der Automechanika zur Verfügung. (tm)

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