Wildunfälle: Über eine Milliarde Euro Schaden

29.09.2025 09:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
Wildschaden
Statistisch betrachtet kommt es in Deutschland alle zwei Minuten zu einem Wildunfall mit durchschnittlich 4.100 Euro Schaden.
© Foto: Huk Coburg

Wildunfälle verursachten 2024 in Deutschland Schäden von über einer Milliarde Euro. Rund 276.000 Fälle wurden registriert, die durchschnittliche Schadenhöhe lag bei 4.100 Euro. Der GDV warnt vor erhöhter Unfallgefahr im Herbst und gibt Hinweise zum richtigen Verhalten und Versicherungsschutz.

Die deutschen Autoversicherer haben 2024 Wildunfall-Schäden in Höhe von mehr als 1,1 Milliarden Euro reguliert. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden über 276.000 Unfälle mit Haarwild gemeldet. „Die Kosten für Wildunfälle steigen seit Jahren rasant an“, erklärt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. Im Schnitt zahlen die Versicherer inzwischen rund drei Millionen Euro pro Tag. Die durchschnittliche Schadenhöhe stieg binnen eines Jahres von 3.850 auf 4.100 Euro.

Steigende Reparaturkosten treiben Schadenshöhe

Als Hauptursachen nennt der GDV die anhaltend hohen Preise für Karosserieteile und die gestiegenen Stundensätze der Kfz-Werkstätten. Diese Entwicklung betrifft nicht nur Wildunfälle, sondern die gesamte Kfz-Versicherungssparte. In den vergangenen zwei Jahren verzeichneten die Versicherer dadurch Verluste von rund fünf Milliarden Euro.

Gefahr im Herbst besonders hoch

Nach Angaben des GDV ereignen sich durchschnittlich über 750 Wildunfälle pro Tag. Besonders gefährlich ist die Zeit zwischen Oktober und Dezember sowie im Frühjahr. Das Risiko steigt in der Dämmerung, wenn Tiere plötzlich auf die Straße laufen. Autofahrer sollten deshalb an Feld- und Waldrändern besonders aufmerksam und mit reduzierter Geschwindigkeit unterwegs sein.

Richtiges Verhalten kann Schlimmeres verhindern

Der GDV rät, Wildwechsel-Warnschilder ernst zu nehmen und bei auftauchenden Tieren das Fernlicht abzublenden sowie kontrolliert zu bremsen. „Riskante Ausweichmanöver sollten vermieden werden“, betont Käfer-Rohrbach. Ein Zusammenstoß mit einem Baum oder Fahrzeug sei meist gefährlicher als die Kollision mit einem Tier.

Nach dem Unfall: Polizei verständigen und dokumentieren

Nach einem Wildunfall sollten Betroffene die Unfallstelle absichern, die Polizei informieren und verletzte Tiere nicht berühren. Fotos vom Unfallort und vom Fahrzeug erleichtern die Schadenregulierung. Wichtig ist zudem eine Wildunfallbescheinigung, die bei der Polizei oder dem Jagdpächter erhältlich ist.

Versicherungsschutz bei Wildunfällen

Die Teil- oder Vollkaskoversicherung übernimmt Schäden am Fahrzeug, wenn es sich um sogenanntes Haarwild – etwa Rehe oder Wildschweine – handelt. Einige Versicherer haben ihren Schutz inzwischen auf weitere Tierarten ausgeweitet. Ein Wildunfall wirkt sich dabei nicht auf den Schadenfreiheitsrabatt aus.

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