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Hauptuntersuchung: Mehr als jedes fünfte Auto fällt durch

21.11.2024 09:28 Uhr | Lesezeit: 2 min
Hauptuntersuchung HU TÜV SÜD
Mehr als jedes fünfte Auto ist zuletzt mit "erheblichen" oder sogar "gefährlichen Mängeln" bei der Hauptuntersuchung durchgefallen.
© Foto: TÜV SÜD

Rund 20 Prozent aller Autos waren zuletzt mit Mängeln unterwegs - und fielen bei der Hauptuntersuchung deshalb durch. Für den TÜV-Report wurden erstmals auch zehn reine E-Autos ausgewertet.

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Mehr als jedes fünfte Auto ist zuletzt mit "erheblichen" oder sogar "gefährlichen Mängeln" bei der Hauptuntersuchung (HU) durchgefallen. Das ist mit 20,6 Prozent über alle Modelle und Altersklassen hinweg in etwa die gleiche Quote wie im Vorjahreszeitraum (20,5 Prozent), wie der TÜV-Verband im aktuellen TÜV-Report schreibt. 

Erneut wurden rund 15.000 Fahrzeuge als "verkehrsunsicher" eingestuft und an Ort und Stelle stillgelegt. Das war etwa bei angerissenen Bremsleitungen, blockierenden Lenkungen oder Rost an tragenden Stellen der Fall. Bei knapp 80 Prozent der untersuchten Fahrzeuge wurden hingegen keine oder nur geringe Mängel festgestellt. 


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Erstmals auch E-Autos ausgewertet

Für die Statistik hat der TÜV-Verband mehr als zehn Millionen Hauptuntersuchungen ausgewertet, die zwischen Juli 2023 und Juni 2024 durchgeführt worden sind. Untersucht wurden dabei rund 230 verschiedene Fahrzeugtypen. In den TÜV-Report fließen die Hauptuntersuchungsergebnisse aller TÜV-Gesellschaften in Deutschland ein. TÜV SÜD hat als größter HU-Anbieter mehr als 4,5 Millionen Resultate beigesteuert.

„Die Fahrzeugsicherheit ist weiter auf sehr hohem Niveau“, sagt Jürgen Wolz, Leiter Service Line Mobility und Amtliche Tätigkeiten Deutschland Division Mobility TÜV SÜD, und fügt hinzu: „Das gilt insbesondere auch für die zunehmende Zahl an Elektroautos.“ Hier zeigten die Auswertungen, dass die hochwertigsten Elektroautos auf Plattformen fahren, mit denen Verbrenner seit Jahren unterwegs sind. 

Die goldene Plakette in der Gesamtwertung für 2025 erhält der Honda Jazz. Lediglich 2,4 Prozent der japanischen Kleinwagen fallen durch erhebliche Mängel auf, wenn sie das erste Mal zur HU fahren – mit durchschnittlich 28.000 Kilometern auf der Uhr. Der Jazz verweist Vorjahressieger VW Golf Sportsvan auf den zweiten Rang (2,5 Prozent). Danach kommen der Audi Q2 und der Porsche 911 Carrera mit 2,6 Prozent EM. Diese Ränge belegten im Vorjahr der Audi Q2 (Platz zwei) und der Audi TT (Platz drei). Auf Platz 5 beweist der Mitsubishi ASX mit lediglich 2,7 Prozent erheblicher Mängel, dass auch ein vergleichsweise günstiger Crossover sehr sicher sein kann. 

Blick auf E-Autos

Erstmals schloss der TÜV-Verband auch zehn reine Elektro-Modelle in die Untersuchung ein. "Elektroautos erobern - langsam aber stetig - den Gebrauchtwagenmarkt", teilte Geschäftsführer Joachim Bühler, bei der Vorstellung des Reports mit. "Die Hauptuntersuchung zeigt: Elektrofahrzeuge sind technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrenner." Allerdings gebe es bei E-Autos einige antriebsspezifische Mängel - etwa vorzeitiger Verschleiß von Achsaufhängungen aufgrund des hohen Gewichts der Batterien.

Besonders schlecht schneidet erneut der Tesla Model 3 ab: 14,2 Prozent der geprüften Fahrzeuge fallen bei der ersten HU nach drei Jahren mit erheblichen Mängeln durch. Im Ranking der 111 in dieser Altersklasse geprüften Fahrzeuge belegt der Tesla den letzten Platz, ebenso bei den 4- bis 5-Jährigen. „Neben Mängeln an Bremsen und Achsen treten beim Tesla auch besonders viele Beleuchtungsmängel auf. Das spricht für Defizite bei Service und Wartung.“

Der TÜV-Verband fordert zusätzliche Anstrengungen von der Politik, um den Markt für gebrauchte Elektroautos zu fördern - dazu gehörten auch gezielte Fördermaßnahmen.
„Die quasi über Nacht eingestellte E-Auto-Förderung, Diskussionen über E-Fuels und das Aus vom Verbrenner-Aus haben dem Vertrauen in die Elektromobilität massiv geschadet“, sagte Bühler. Neben einer Kaufprämie für E-Autos brachte der Verband auch eine Abwrackprämie für umstiegswillige Autofahrer ins Spiel.

Anpassung der HU für E-Autos
Darüber hinaus ist es aus Sicht des TÜV-Verbands notwendig, die Sicherheit von E-Autos besser zu überwachen. „Bisher findet nur eine Sichtprüfung der Antriebsbatterie statt“, sagte Bühler. „Das Hochvoltsystem sollte mit zusätzlichen Prüfpunkten gecheckt werden, um den Schutz vor elektrischem Schlag und Überspannung zu gewährleisten.“ Dafür benötigen Prüforganisationen einen besseren Zugang zu den Fahrzeugdaten.

Im Rahmen der HU sollte außerdem der aktuelle Zustand der Antriebsbatterie (State of Health) ermittelt werden. „Die Ermittlung des Batteriezustands sollte nach vergleichbaren Standards erfolgen und bei der Hauptuntersuchung zum Prüfprogramm gehören.“


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