ZF zeigt auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas (6. bis 9. Januar) eine neue Lösung zur Reduzierung von Reifengeräuschen im Auto. Die Funktion „Active Noise Reduction“ zielt auf sogenannte Cavity-Noise-Phänomene ab, die typischerweise im Bereich um 200 Hertz auftreten und über das Fahrwerk in den Innenraum gelangen. Nach Angaben des Zulieferers lassen sich damit bereits heute Geräuschminderungen von rund drei Dezibel erzielen, perspektivisch sollen es bis zu zehn Dezibel werden.
Serienstart in zwei Jahren
Besonderheit der Entwicklung ist der Verzicht auf zusätzliche Hardware. Statt separater Lautsprecher oder Dämmmaterialien setzt ZF auf eine rein softwarebasierte Regelung vorhandener Fahrwerkskomponenten. Basis ist eine neue Generation des Smart Chassis Sensors, der Schwingungen im Fahrwerk erfasst. Ein Algorithmus identifiziert charakteristische Reifengeräusche und steuert die Ventile semiaktiver CDC-Dämpfer so an, dass diese die Störungen durch gezielte Mikrobewegungen abschwächen.
Der Serienstart der Technologie ist für das Jahr 2028 vorgesehen. Zugleich versteht ZF die Active Noise Reduction als Auftakt für weitere softwaregetriebene Fahrwerksfunktionen. Der Ansatz soll künftig auch auf andere Aktuatoren übertragen werden, etwa zur Reduzierung von Bremsgeräuschen.
Die neue Funktion ist Bestandteil des Konzepts „Chassis 2.0“, mit dem ZF klassische Fahrwerksaufgaben zunehmend durch intelligente Softwarelösungen erweitern will.
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