Stoßdämpfer sind unterschätzte Bauteile am Auto, denn sie unterliegen einem kontinuierlich zunehmenden Verschleiß, den der Fahrer des Autos im Regelfall nicht bemerkt. Belastungen wie beispielsweise Schlaglöcher, unwegsames Gelände, schwere Beladung oder Anhängerbetrieb können den Stoßdämpfer schädigen. Aber auch Umwelteinflüsse wie Schmutz, Nässe und Streusalz erhöhen die Abnutzung zusätzlich. Es empfiehlt sich daher, den Bereich des Radkastens regelmäßig zu reinigen.
Schwammiges Fahrverhalten
Je nach Laufleistung des Stoßdämpfers wird das Fahrwerk mit dem Nachlassen der Stoßdämpferleistung immer "weicher". Das hat negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Autos, denn es fühlt sich "schwammig" an und der Bremsweg wird merklich länger. Elektronische Assistenzsysteme wie ABS und ESP verlieren bei defekten und verschlissenen Dämpfern an Wirkung. Darüber hinaus geht die Bodenhaftung der Reifen zunehmend verloren. Ist der Dämpfer komplett funktionslos, lässt sich das von außen an einem flatternden Rad erkennen. Auch der Reifenverschleiß nimmt mit einem verschlissenen oder defekten Dämpfer stark zu. Nicht zuletzt werden die Teile der Achsaufhängung höher belastet und die gesamte Fahrwerksabstimmung verändert sich nachhaltig negativ. Lenk- und Bremskräfte können nicht mehr richtig übertragen werden und auch die Gefahr von Aquaplaning steigt an.
Ölverlust sorgt für Ausfall
Da defekte oder verschlissene Stoßdämpfer eine Sicherheitsgefahr darstellen, sollten Sie beim Fahrwerkcheck regelmäßig überprüft werden. Ein untrügliches Zeichen, dass der Stoßdämpfer bald das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, ist austretendes Öl am Dämpfer. Aufgrund von Staub und Dreck im Fahrwerksbereich lassen sich Ölspuren sehr gut erkennen. Doch Vorsicht: Ein leichtes Schwitzen (Ölnebel) des Dämpfers ist normal und dient der Kolbenstangenschmierung. Tritt aber mehr Öl aus, liegt das meistens an einer Undichtigkeit an der Kolbenstangenabdichtung, was zu einem Ölverlust im Dämpfer und letztens Endes zu einem Ausfall es Dämpfers führt. Neben dem Verschleiß kann ein Verlust oder Verrutschen der Staubschutzmanschette der Grund für die Undichtigkeit sein, aber auch eine beschädigte Kolbenstange.
Für den Ausfall des Dämpfers kann aber auch ein Einbaufehler verantwortlich sein. Wurde bei der Montage zum Gegenhalten ein ungeeignetes Werkzeug benutzt oder wurde eine defekte Staubschutzmanschette eingesetzt oder sogar vergessen sie einzusetzen, können Kratzer und Korrosion an der empfindlichen Kolbenstangenstangenoberfläche (Gleitfläche) entstehen. Dadurch kann es wiederum zu einem Verschleiß der Kolbenstangendichtung und zum Ölverlust kommen, der das nahende Ende des Stoßdämpfers besiegelt. Auf den korrekten Sitz der Staubschutzmanschette sollte daher immer geachtet werden. Bei der Montage sollte der Dämpfer auch nicht mit einer Zange gegengehalten und nur geeignetes Werkzeug verwendet werden. Beim Einbau sollte ebenfalls darauf geachtet werden, den Stoßdämpfer nicht verspannt einzubauen und das richtige Anbaumaterial zu verwenden. Neben den genannten Problemen gibt es noch weitere Ursachen.
Stoßdämpfer: Fehler und Verschleiß erkennen
- Ausgabe 11/2025 Seite 024 (498.1 KB, PDF)