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Verband der Insolvenzverwalter: Pleitewelle kommt erst noch

26.02.2009 11:30 Uhr
Mit bis zu 35.000 Firmenpleiten rechnet die Creditreform in diesem Jahr.
© Foto: iStockphoto/Archiv

Die Pleitewelle hat ihren Höhepunkt laut dem Verband der Insolvenzverwalter Deutschland (VID) noch vor sich. Als erstes soll es die Zulieferer und Kfz-Händler treffen.

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Die Pleitewelle in Deutschland hat nach Einschätzung der Insolvenzverwalter ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. "Wenn ich mit den Banken rede, sagen die: Die Welle kommt", sagte der Vorsitzende des Verbandes der Insolvenzverwalter Deutschlands (VID), Siegfried Beck, am Mittwochabend im Club Wirtschaftspresse München. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet bundesweit 33.000 bis 35.000 Firmenpleiten in diesem Jahr. Als erstes treffe es nun die von der weltweiten Absatzkrise der Automobilindustrie in Mitleidenschaft gezogenen Zulieferer und Kfz- Händler, sagte Beck. Generell seien aber alle Branchen in Gefahr, die "nicht unbedingt benötigte Güter herstellen". Meist seien zudem Unternehmen betroffen, die "geistigen Speck" angesetzt hätten, also nicht mehr so schnell und agil am Markt agierten, technische Fehlentwicklungen durchmachten oder nicht rechtzeitig mit Personalabbau auf Krisen reagierten. Zugleich stellt die Wirtschaftskrise die Insolvenzverwalter vor große Herausforderungen. Einem Teil der bundesweit rund 1.800 registrierten Verwalter fehle das nötige Rüstzeug für ihre Tätigkeit, sagte Beck. "Wir müssen schauen, dass wir selber in unserem Berufsstand für Qualität sorgen." Die Fortführung größerer Betriebe nach einer Pleite erfordere eingehendes betriebswirtschaftliches und juristisches Fachwissen. Es gebe aber keine Zulassungsordnung für die Branche. Der Verband habe deshalb Mindeststandards und Berufsgrundsätze für seine 429 Mitglieder formuliert. Dem deutschen Insolvenzrecht stellt der Experte derweil gute Noten aus, auch den europäischen Vergleich müsse die Gesetzgebung hierzulande nicht scheuen. Allerdings: "So gut das Gesetz ist, so mangelhaft ist es in der Realität akzeptiert und übernommen worden." Noch immer werde viel zu selten eine Sanierung über das Insolvenzplanverfahren angewendet. Denn dieser Weg sei mühevoller als der Verkauf oder die Stilllegung eines Betriebes, sagte Beck. Hinzu komme, dass viele Unternehmer zu spät den Gang zum Insolvenzrichter antreten. "Gerade die Familienunternehmen kämpfen bis zur letzten Patrone." Für viele Betroffene gelte eine Insolvenz noch immer als Makel oder Schande. (dpa)

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