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Michelin Vice President Sales: "Kleine Maßnahmen haben eine große Wirkung"

13.09.2024 10:50 Uhr | Lesezeit: 2 min
Philip Ostbomk, Michelin Vice President Sales B2B Europa Nord
Philip Ostbomk, Michelin Vice President Sales B2B Europa Nord, im Interview.
© Foto: Michelin

Wenn Mobilität CO2-frei stattfinden soll, reicht es nicht, elektrisch zu fahren. Was Reifenhersteller beispielsweise im Transportbereich leisten können, erläutert Philip Ostbomk von Michelin.

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Bis 2050 will Europa klimaneutral sein, was auch für die Autoindustrie eine Herausforderung ist. Dazu leisten auch Reifenhersteller wie Michelin einen Beitrag. Das Unternehmen hat sich mit einer "All Sustainable"-Strategie verpflichtet, ab 2030 in allen Reifen 40 Prozent umweltfreundliche Materialien einzusetzen. Bis 2050 sollen Pneus komplett aus solchen Materialien hergestellt werden. Doch Michelins Strategie reicht über Reifen hinaus, wie Philip Ostbomk, Vice President Sales B2B Europa Nord, im Vorfeld der IAA Transportation erläutert.  

Wie wollen Sie Ihren Kunden helfen, CO2-Emissionen zu reduzieren?

Auf der IAA Transportation präsentieren wir verschiedene Lösungsansätze, um gemeinsam mit unseren Kunden die Zukunft der Transportbranche zu gestalten. Für uns ist dabei ein ganzheitlicher Ansatz wichtig. Von rollwiderstandsarmen Reifen bis zu digitalen Services. Wir wollen zeigen, dass schon mit vergleichsweisen kleinen Maßnahmen viel für die Umwelt getan werden kann.  

Können Sie ein Beispiel nennen?  

Nehmen Sie beispielsweise Michelin Connected Fleet. Hier erhalten Spediteure und Flottenbetreiber unter anderem einen Überblick über die Nutzung der Zugmaschinen und Anhänger, und zwar in Echtzeit. Das ermöglicht eine bessere Auslastung der Flotte, vermeidet Leerfahrten und trägt zur Senkung der Betriebskosten bei.  

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Aber was ist das Besondere an dieser Flottenmanagement-Lösung?

Wir stellen unseren Kunden nicht bloß die Daten zur Verfügung, das können ganz viele andere Player auch. Wir interpretieren die Daten, und zwar so, dass wir am Ende konkrete Handlungsempfehlungen geben. Bei unserer Analyse könnten wir zum Beispiel feststellen, dass ein Fahrer durch sehr hohen Kraftstoffverbrauch auffällt. Wir sprechen den Flottenmanager darauf an und empfehlen ein Gespräch. Durch unsere Echtzeit-Luftdrucküberwachung ist es möglich, Pannen von vornherein zu vermeiden. Schon jetzt können wir bis zu 80 Prozent teurer Reifenplatzer verhindern, da wir schleichenden Luftdruckverlust erkennen. Dank vorausschauender Wartung kann der Verschleiß eines Reifens frühzeitig vorhergesagt werden. Der Ersatz samt Werkstatttermin wird rechtzeitig geplant, so dass es weder Ausfälle noch Zeitverzögerungen gibt.

Gibt es da nicht einen Widerspruch zwischen Ökologie und Wirtschaftlichkeit?  

Nein, überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Nehmen wir das Beispiel Runderneuerung und Nachschneiden bei Lkw-Reifen. Das ist absolut ressourcenschonend. Bei der Runderneuerung werden rund 70 Prozent des Reifenmaterials weiterverwendet. So verursacht ein runderneuerter Lkw-Reifen von uns etwa 135 Kilogramm bzw. zwei Drittel weniger CO2-Emissionen als ein Neureifen. Sie sind zudem in der Anschaffung rund 40 Prozent günstiger und können, wie neue Reifen, nachgeschnitten werden, was die Laufleistung um weitere 25 Prozent erhöht. Kombiniert man das mit Lösungen von Michelin Connected Fleet sind über Kraftstoffeinsparung und Pannenvermeidung pro Lkw bei einer Laufleistung von 180.000 Kilometern bis zu weiteren 4.000 Euro Ersparnis möglich. 

 

 


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