Der Wechsel von Verbrennermotoren zu reinen Elektroautos hat im dritten Quartal 2025 die höchste Quote seit zwei Jahren erreicht. Das zeigt das HUK-E-Barometer, eine Auswertung des Versicherungsbestands der HUK-COBURG. Demnach entschieden sich 6,2 Prozent aller privaten Fahrzeugwechsel für ein reines Elektroauto, gegenüber 5,5 Prozent im Vorquartal. Damit hat sich die Umstiegshäufigkeit seit ihrem Tiefpunkt Anfang 2024 mehr als verdoppelt.
Gebrauchte E-Autos treiben den Markt
Ein entscheidender Trend zeichnet sich beim Gebrauchtwagenkauf ab. Wurden beim Umstieg auf E-Autos 2020 nur etwa zehn Prozent der Fahrzeuge gebraucht erworben, sind es im bisherigen Jahresverlauf 2025 bereits mehr als 50 Prozent. Dr. Jörg Rheinländer, Vorstand der HUK-COBURG für Kfz-Versicherung, kommentiert: "Es gibt jetzt einen neuen Aufschwung bei der Verbreitung von Elektroautos in Deutschland. Die geplante Förderung für Gebrauchtkäufe ab 2026 zielt in die richtige Richtung." Der Preis wird dabei zum Schlüsselfaktor: Jüngere Käufer unter 40 Jahren bewerten E-Autos zwar deutlich positiver als Ältere, kaufen sie aber bislang seltener. Eine Förderung für erschwinglichere Gebrauchtkäufe könnte diese Gruppe aktivieren.
Skoda Elroq und VW ID.3 führen Rankings an
Beim Umstieg auf neue E-Autos ist der Skoda Elroq im Jahresverlauf 2025 am gefragtesten. Das bemerkenswerte: Das Modell wurde erst im Januar 2025 eingeführt und verdrängte damit schnell etablierte Favoriten. Der Cupra Born und BMW X1 folgen auf den Plätzen zwei und drei. Das Tesla Model Y, das im Vorjahr noch Platz eins belegte, ist inzwischen auf Platz acht zurückgefallen. Bei Gebrauchtkäufen führt der VW ID.3 das Ranking an, gefolgt von Opel Corsa und Mercedes EQA. Deutliche Rückgänge mussten hingegen BMW i3, Smart Fortwo und Hyundai Kona hinnehmen.
Plugin-Hybride als Überzeugungshilfe
Hybrid-Fahrzeuge spielen eine unterschätzte Rolle beim Weg zur Elektromobilität. Das HUK-E-Barometer zeigt einen deutlichen Unterschied: Fahrer von Plug-in-Hybriden, die extern aufgeladen werden, wechseln später mehr als dreimal so häufig auf reine E-Autos als Besitzer von Mild- oder Vollhybriden ohne Ladekabel. Die Vermutung liegt nahe, dass Mild- und Vollhybride von ihren Nutzern eher wie sparsame Verbrennungsmotoren wahrgenommen werden, weil das elektrische Laden komplett entfällt.
Die E-Auto-Umstiegsquoten unterscheiden sich deutlich zwischen den Bundesländern. Im dritten Quartal 2025 waren Niedersachsen und Bayern führend bei den Wechseln zu Elektroautos. Dort liegt auch der Bestand an reinen E-Autos am höchsten – in Bayern bei 3,9 Prozent, in Niedersachsen bei 3,8 Prozent. Deutlich hinterher liegen vier ostdeutsche Bundesländer: Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ihre Umstiegsquoten und E-Auto-Bestände liegen etwa halb so hoch wie in den Spitzenländern.