-- Anzeige --

Vier Wochen Verzug: Passat-Rückruf hängt weiter in Warteschleife

01.04.2016 15:58 Uhr
Vier Wochen Verzug: Passat-Rückruf hängt weiter in Warteschleife
Die erste große Rückrufwelle im Abgas-Skandal bei Volkswagen lässt weiter auf sich warten.
© Foto: Marius Becker/dpa

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat noch immer keine Freigabe für die Beseitigung der Betrugs-Software erteilt. Das war auch am Freitag noch nicht anders.

-- Anzeige --

Volkswagen kommt im Abgas-Skandal zu Beginn eines entscheidenden Monats nicht aus der Krise. Mitten in der Aufarbeitung der Affäre muss der Autohersteller in den USA wegen Brandgefahr einen weiteren Rückruf in die Wege leiten, wie die US-Verkehrsaufsicht NHTSA am Freitag mitteilte. In Deutschland lässt die erste große Rückrufwelle im Abgas-Skandal weiter auf sich warten. Und die Bundestags-Opposition erwägt einen Untersuchungsausschuss.

Im April stehen wichtige Wegmarken im Abgas-Skandal an. Ende des Monats will der Vorstand die mit Spannung erwartete, verschobene Jahresbilanz präsentieren. Zudem steht auch ein Zwischenbericht zur Aufarbeitung der Manipulationen aus. Die finanziellen Folgen des Skandals sind bisher nicht absehbar. Es drohen neben hohen Umrüstungs- und Rückkaufkosten Strafen in Milliardenhöhe. 

Beim neuen Rückruf in den USA geht es um 91.000 US-Passats mit TDI Dieselmotoren, also dem Antrieb, der auch im Zentrum der Affäre um manipulierte Emissionstests steht. Bei bestimmten Modellen der Baujahre 2012 bis 2014 könne es aufgrund von mangelhaften Dichtungsdrähten zu Kurzschlüssen und Überhitzung kommen, heißt es in Unterlagen, die Volkswagens US-Tochter am 24. März bei der Verkehrsaufsicht einreichte. Durch den Defekt bestehe eine erhöhte Feuergefahr.

Erst am Montag war bekanntgeworden, dass wegen des Risikos von Stromausfällen sämtliche bislang im US-Markt verkauften E-Golfs in die Werkstätten müssen. VW muss in den USA ohnehin Hunderttausende Diesel umrüsten, weil der Konzern eine illegale Software zum Austricksen von Abgas-Tests in den Fahrzeugen installiert hat. Bislang konnten sich die Wolfsburger aber nicht mit der US-Umweltbehörde EPA auf einen Plan zur Beseitigung der Betrugsprogramme einigen. 

In Deutschland muss VW in diesem Jahr 2,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Bisher sind aber nur wenige Tausend VW-Amarok umgerüstet. Die ersten Dieselvarianten der Limousine VW-Passat mit dem Skandal-Motor EA 189 hätten eigentlich schon in der neunten Kalenderwoche ab Ende Februar in die Werkstätten gesollt. Doch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte auch bis zum Freitag noch keine Freigabe für die Beseitigung der Betrugs-Software erteilt. 

Unterdessen erwägt die Opposition im Bundestag die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zum VW-Skandal. Wenn Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nicht endlich zur Aufklärung beitrage, wäre ein Untersuchungsausschuss ein Mittel, "um endlich Transparenz in die Kumpanei zwischen Bundesregierung und Autoindustrie zu bringen", sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer. Wie das Magazin "Der Spiegel" ohne Nennung von Quellen berichtet, will die Opposition die Einsetzung des Gremiums noch im April beantragen.

Verbraucherschützer und der ADAC forderten von Dobrindt, auf VW einzuwirken. Die betroffenen Fahrer von VW-Dieselfahrzeugen müssten endlich die Sicherheit haben, dass ihnen wegen des Software-Betruges keinen finanziellen Nachteile entstehen wie etwa Wertverlust bei den Wagen. Notfalls müsse eben der Konzern zusichern, einzuspringen, fordern der Automobilclub und die Verbraucherzentrale Bundesverband in einem Brief an den CSU-Politiker, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Das «Handelsblatt» hatte am Freitag zuerst von dem Schreiben berichtet. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.