Werkstattneubau in Kiel
Werkstattunternehmer Rüdiger Menzel hat in Kiel einen Werkstattbetrieb gebaut, der die üblichen Dimensionen einer freien Werkstatt sprengt. Deutliche Umsatzsteigerungen seit der Eröffnung weisen darauf hin, dass sich die Investition von rund 2,5 Mio. Euro auszahlen wird.
Über 35 Prozent Umsatzsteigerung konnten wir in den ersten drei Monaten nach der Neueröffnung verbuchen“, freut sich der Bauherr und ist auch ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme des neuen Gebäudes erstaunt, welche Wirkung das äußere Erscheinungsbild auf Kunden hat. „10 bis 15 Neukunden pro Tag haben wir direkt nach der Neueröffnung im September 2008 begrüßen können“, so Menzel. Ganz so viele sind es mittlerweile nicht mehr, aber der ohnehin solide Stammkundenbestand von 3.000 wächst kontinuierlich weiter. Darunter viele, die auch hochpreisige Fahrzeuge den kundigen Händen von Rüdiger Menzel und seines Teams anvertrauen. „Wer so baut, muss was auf dem Kasten haben, hat mir ein Neukunde kürzlich gesagt“, erzählt Rüdiger Menzel. Seither lässt der Herr seinen VW-Touareg vom Team Menzel betreuen. „Das technische Know-how für solche Fahrzeuge hatten wir vorher auch schon“, sagt Rüdiger Menzel, der 2006 zu den besten drei Absolventen der von Centro und 1a Autoservice angebotenen technischen Zusatzqualifikation TechManager gehörte. „Irgendwie haben uns aber viele diese Fähigkeiten nicht zugetraut. Das hat sich mit dem Neubau radikal verändert.“ Mitten im Stadtgebiet von Kiel und in direkter Nachbarschaft zu Frequenzbringern wie Einkaufszentrum, Ikea-Markt oder einem Bürgerbüro mit Einwohnermeldeamt und Zulassungsstelle erstreckt sich der Neubau von 1a Autoservice Menzel mit seinem knapp 1.200 Quadratmeter großen Werkstattgebäude mit fünf Zufahrtstoren, Direktannahme und daran angrenzendem Bürotrakt. 3.700 Quadratmeter groß ist das Filetgrundstück mitten in der Stadt.
Reifenlager wird ergänzt
„Am alten Standort hatten wir rund 5.000 Quadratmeter Betriebsgelände zur Verfügung, waren aber weder von der Lage her noch vom äußeren Erscheinungsbild des Betriebs sehr attraktiv.“ Den noch üppigeren Platzverhältnissen am alten Standort trauert Menzel dennoch ein wenig nach. Denn aktuell fehlt ihm für das Thema Reifeneinlagerung Platz. Allerdings kann er sich auch hier auf seinen Baupartner verlassen, der ihm bereits die Planung für eine zusätzliche Halle für die Reifeneinlagerung erstellt hat. „60-70.000 Euro wird mich das noch mal kosten, aber das Geld ist gut investiert, denn ich kann dadurch die optimale Betreuung meiner Flottenkunden sicherstellen“, so Menzel. Den Baupartner für seinen Neubau hat Rüdiger Menzel in der Firma Borgers Industriebau gefunden. Qualität und Präzision sind für den Kfz-Meister mit Herz und Seele die Grundlagen seines Erfolgs als Kfz-Unternehmer und die setzte er auch von seinem Baupartner voraus. „Die Grundstücksverhandlungen zogen sich über zwei Jahre hin, weil ich unbedingt diesen Standort haben wollte. Als der Kauf dann abgeschlossen war, wollte ich umgehend mit dem Neubau beginnen und brauchte schnell einen zuverlässigen Baupartner.“
Bauchentscheidung
Der Tipp für eine Zusammenarbeit mit Borgers Bau kam von Menzels Teilelieferant KSM. Dort hatte man gute Erfahrungen mit dem Bauunternehmen aus Stadtlohn gemacht und wird künftig enger kooperieren. „Ich habe mir einige Neubauten von Borgers angeschaut, mich aber auch nach so genannten Baulösungen von der Stange erkundigt.“ Nach dem ersten Sondierungsgespräch mit Borgers war für Menzel aber schnell klar, mit welchem Partner der Neubau entstehen soll. „Ich wollte eine individuelle Baulösung, die hohe Funktionalität bietet und sich optimal auf meine betrieblichen Anforderungen abstimmen lässt.“ Dazu gehörte für Rüdiger Menzel die optimale Anordnung aller Funktionsbereiche. „Wir machen hier alle Arbeiten rund ums Auto: Karosserie, Lack, Mechanik, Elektronik, Zubehör und das vom Rasenmäher bis zum Lkw. Wir sind Prüfstelle des TÜV NORD, machen AU, HU und SP. Wir sind außerdem Spezialisten für Elektrik/Elektronik und zerlegen auch schon mal Motoren oder Getriebe. Darum brauche ich in der Werkstatt an den einzelnen Arbeitsplätzen Platz für die Monteure.“ Ein Serviceboxenkonzept, wie es beispielsweise in großen Serviceketten umgesetzt wird, kam für Menzel darum nicht in Frage. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Integration der Lackiererei in den Betrieb. „Unsere Kunden schätzen unseren Komplettservice aus einer Hand. Die Möglichkeit, neben der Inspektion auch noch die zerkratzte Stoßstange lackieren zu lassen und das am gleichen Tag, können andere Betriebe so kaum bieten.“ Das setzte allerdings auch voraus, dass die Karosserie- und Lackabteilung optimal in den Betrieb und die betrieblichen Abläufe integriert wurde. „Effizienz ist für mich und meine 14 Mitarbeiter enorm wichtig. Dazu gehören Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz, kurze Wege zum Lager oder technischen Einrichtungen und möglichst geringer Rangieraufwand in der Werkstatt.“ All diese Anforderungen hat Rüdiger Menzel mit seinem Baupartner Borgers umgesetzt. Der dritte im Bunde war die Firma KSM, die gemeinsam mit Bauherr und Bauplaner von Beginn des Projektes an für optimale Arbeitsplatzgestaltung und -ausstattung gesorgt hat. Zusätzlich zu dem im alten Betrieb schon sehr umfangreichen Servicespektrum hat Rüdiger Menzel sein Dienstleistungsangebot im neuen Betrieb um einen Achsvermessungsstand erweitert. „Wir sind der einzige Betrieb in der Gegend, der Achsvermessungen für Wohnmobile und Transporter anbietet.“ Ein nicht nur wegen der entspannten Konkurrenzsituation lohnendes Geschäft. „Ich wusste recht genau, was ich wollte und was nicht, Borgers verfügt über jede Menge Erfahrung im Werkstatt- und Autohausbau und KSM hat Experten für das Thema Werkstattausstattung, insofern haben wir uns ideal ergänzt“, so Menzel. Das bestätigt auch Thomas Müggenborg von Borgers Industriebau. „Herr Menzel und ich waren uns eigentlich nach dem zweiten Sondierungsgespräch über die wesentlichen Eckpunkte der Planung einig. An der Ursprungsplanung haben wir dann nur noch minimale Änderungen vorgenommen.“ Wichtig für Rüdiger Menzel war außerdem die verbriefte Zusage von Borgers, den Neubau zum Festtermin und zum Festpreis zu errichten. „Beide Zusagen wurden eingehalten“, so Menzel.
Verlässliche Partner
So war es möglich, dass der alte Betrieb an einem Freitag seine Pforten schloss und das Werkstattgeschäft am darauffolgenden Montag reibungslos im neuen Betrieb weiterlief. „Wir hatten wegen des Umzugs nicht einen Tag geschlossen“, so Rüdiger Menzel. Dass trotz noch so akribischer Planung nicht immer alles reibungslos klappt, musste der Bauherr allerdings auch erfahren. „Erst nach der Montage haben wir festgestellt, dass sich die Hebebühne in der Direktannahme nicht ebenerdig absenken lässt. Doch die Stolperfalle haben wir mit Unterstützung von Borgers schnell behoben.“ Für die Zukunft will Rüdiger Menzel die exponierte Lage und das moderne Erscheinungsbild seines Betriebs sowie das breite Angebotsspektrum vor allem dazu nutzen, den Kundenbestand sukzessive auszubauen. „Wir werden kein Auto mehr zu einem Fabrikats-händler bringen und uns stattdessen Fabrikatstester anschaffen, mit denen wir markenspezifische Diagnose- und Elektronikprobleme künftig komplett selbst lösen können.“ Angesichts der technischen Qualifikation, der Ausstattung und jetzt auch dem äußeren Erscheinungsbild im 1a autoservice Menzel eine lösbare Aufgabe für die Zukunft. Frank Schlieben
In Kürze
Funktionsflächen
Mechanische Werkstatt: 550 qm
Karosseriewerkstatt: 134 qm
Lackiererei: 145 qm
Grundfläche Teilelager: 192 qm
Direktannahme: 1
Stellplätze: 15
Kundenparkplätze: 41
Werkstattarbeitsplätze Mechanik: 7
Arbeitsplätze Karosserie: 2
Lackierarbeitsplätze: 2
Mitarbeiter gesamt (Azubis): 15 (3)
Werkstattdurchgänge/Tag: ca. 20-25
Überblick
Baukosten des Betriebs
1a Autoservice Menzel
Saarbrückenstraße 143, 24114 Kiel
Planung und Bauausführung: Borgers Industriebau GmbH, Stadtlohn
Flächengößen: Grundstück: 3511 qmGrundstücksfläche bebaut: 1.200 qmNettogeschossfläche: 1179 qm
Kosten (exkl. MwST.)Gesamtinvestition: 2,1 Mio EuroReine Baukosten (Gebäude inkl. Haustechnik und Innenausbau) 950.000Außenanlagen: 160.000Werkstatteinrichtung: 300.000
