Ob beim Überholen auf der Autobahn oder dem Anfahren an der Ampel – wer bei einem Benziner aufs Gaspedal tritt, erwartet unmittelbare Reaktion. Doch zwischen Fuß und Fahrleistung liegt ein unscheinbares Bauteil, das über Wohl und Wehe des Vortriebs entscheidet: die Drosselklappe. Sie regelt, wie viel Luft in den Motor gelangt, und damit indirekt, wie viel Kraft das Auto entfalten kann.
Technisch gesehen ist die Drosselklappe ein regelbares Ventil im Ansaugtrakt eines Verbrennungsmotors. Sie sitzt meist zwischen Luftfilter und dem Ansaugkrümmer und öffnet sich in dem Maß, wie das Gaspedal betätigt wird. Je weiter sie geöffnet ist, desto mehr Luft strömt ein. Diese Luft wird mit Kraftstoff vermischt, die Mischung im Zylinder gezündet – und es entsteht letztlich Vortrieb. Die Klappe ist dabei ein präzises Steuerinstrument, das bei modernen Fahrzeugen längst elektronisch geregelt wird. Das sogenannte "Drive-by-Wire"-System ersetzt den mechanischen Seilzug durch Sensoren und Stellmotoren. Dadurch können nicht nur Fahrverhalten und Emissionen optimiert, sondern auch Assistenzsysteme wie der Tempomat besser eingebunden werden.
Technik verstehen - Vom Scheinwerfer zum Elektromotor

Historisch reicht das Prinzip der Drosselklappe bis in die Anfänge des Automobilbaus zurück. In frühen Fahrzeugen gab es noch einen manuell verstellbaren Hebel, der von der Lenksäule aus bedient wurde. Mit der Verbreitung des Gaspedals Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Bedienung intuitiver, die Technik präziser. In den 1990er-Jahren vollzog sich dann der Wandel zur elektronisch geregelten Drosselklappe, die heute Standard ist.
Während Ottomotoren zwingend eine Drosselklappe benötigen, um das Luft-Kraftstoff-Gemisch zu dosieren, kommen viele Dieselmotoren ganz ohne sie aus. Sie steuern die Antriebskraft primär über die eingespritzte Kraftstoffmenge. Allerdings sind auch in modernen Dieselfahrzeugen mittlerweile Drosselklappen montiert – nicht zur Leistungsregelung, sondern zur Abgasreinigung und zur Unterstützung von Start-Stopp-Systemen oder der Partikelfilterreinigung.
Auch interessant:
- Wie funktioniert eigentlich: Das Fernlicht
- Wie funktioniert eigentlich: Die Hupe
- Wie funktioniert eigentlich: Die Zapfpistole
Mit dem Siegeszug der Elektromobilität steht die Drosselklappe vor einem Bedeutungsverlust. Elektroautos benötigen keine Luftzufuhr zur Verbrennung, folglich auch keine Drosselklappe. Das Fahrpedal regelt hier direkt die Leistung des Elektromotors. Dennoch bleibt die Drosselklappe für Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf absehbare Zeit ein zentrales Bauteil – auch im Hinblick auf Wartung und mögliche Fehlerquellen, etwa bei verschmutzten oder schwergängigen Klappen.