Medion GoPal P4425
Vorne dran
Nach dem Erfolg des Vorgängermodells GoPal P4410 waren die Erwartungen an das neue Navigationsgerät aus dem Hause Medion sehr groß. Das GoPal P4425 hielt den Anforderungen im asp-Test problemlos stand.
Diebe haben es beim neuen Navigationsgerät von Medion nicht leicht. Der Fingerprint Sensor sorgt für Sicherheit und erkennt bis zu zehn gespeicherte Fingerabdrücke – somit kann sich die gesamte Großfamilie vom neuen Medion-Lotsen navigieren lassen. Nimmt man den Wert und die Leistung des Medion GoPal P4425 zum Maßstab, muss man sich sehr wohl gegen einen Diebstahl wappnen. Mit 379 Euro ist das Gerät nicht ganz günstig, legt man jedoch die Leistung des elektronischen Lotsen zugrunde, ist er gerechtfertigt.
Zackige Routenberechnung
Sieht man einmal von der verhältnismäßig langen Startzeit ab, erfolgen die Routenberechnungen recht flott. Auch die Alternativen kalkuliert das System schnell und präzise. In Sachen Zielführung bleiben ebenfalls keine Wünsche offen, die Anweisungen erfolgen rechtzeitig, die Ansagen sind deutlich und klar. Nur sollte man darauf achten, dass das Navigationsgerät weit vorne im Cockpit montiert ist. Bei einem Testlauf war es nämlich nicht an der Windschutzscheibe, sondern im Bereich des Armaturenbretts wenige Zentimeter dahinter fixiert, was aber eine fehlerhafte GPS-Positionierung und eine verspätete Anweisung zur Folge hatte. Zur Eingabe von Start- und Zielort kommt der Nutzer sehr schnell und unkompliziert, schließlich zeichnet sich das Gerät durch eine logische Menüstruktur aus. Das P4425 ist weitgehend intuitiv und logisch bedienbar. Das ist eine gute Nachricht für alle ganz Eiligen oder Lesemuffel: Ein Blick in die Betriebsanleitung ist vor der ersten Fahrt nicht unbedingt erforderlich. Bei längerem und intensiverem Gebrauch empfiehlt sich allerdings eine genauere Lektüre. Denn: Eine Vielzahl an Zusatzfunktionen verbergen sich in den Untermenüs. So wartet das Gerät mit einer Sprachsteuerung auf, bietet eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und eine entsprechende Musikwiedergabe-Funktion. Das Gerät verfügt zudem über die vorausschauende Stauerkennung TMC (optional gibt es das kostenpflichtige TMC pro) und einen Spurassistenten. Mit der Sprachsteuerung lässt sich nicht nur das Ziel eingeben, sondern auch das Gerät bedienen – etwa im Menü eine Stufe zurückgehen oder in der Landkarte aus- bzw. einzoomen. Die Freisprecheinrichtung und die Musikwiedergabe sollten allerdings noch einmal überarbeitet werden. Das Mikrofon und die Lautsprecher sind zu schwach, Sprachübertragung und Tonwiedergabe lassen zu wünschen übrig. Der Unterschied zu speziellen Unterhaltungs- und Kommunikationslösungen ist deutlich wahrnehmbar.
Hinweis auf Tempolimits
Besonders hilfreich ist das Gerät dagegen als Reiseführer: Der Speicher verfügt beispielsweise über viele touristische Ziele in den Point of Interest (POI), die – fährt man ohne Zeitdruck – durchaus einen Abstecher rechtfertigen. Nützlich ist außerdem ein Warnhinweis bei Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Tempolimits werden auf der Karte angezeigt. Wenn sich der Fahrer nicht daran hält, wird er von der Navigationsstimme freundlich, aber beständig auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Das Gerät kennt allerdings nicht alle Beschränkungen, insbesondere Tempo 30-Zonen hatte es häufig nicht auf dem Schirm. Im Lieferumfang ist Kartenmaterial von Westeuropa enthalten. Die DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) ist vorinstalliert, die restlichen Länder müssen mittels der beiliegenden DVDs nachinstalliert werden. Außerdem liegen eine Saugnapfhalterung zur Fixierung an der Frontscheibe, ein Ladekabel und das USB-Kabel bei. Das GoPal P4425 ist Angaben von Medion zufolge mit 17 Millimeter das Schlankste seiner Klasse. Es verfügt über einen Touchscreen und einen 4,3 Zoll-Bildschirm im Medion-typischen schwarzen Gehäuse. Martin Schachtner