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Volkswagen: Freie Fahrt für Zukunft mit Porsche

05.07.2012 16:37 Uhr
Übernahme Porsche durch VW Räder
Die milliardenteure Übernahme der übrigen Porsche-Anteile soll endlich den Weg für gemeinsame Entwicklungen und Einsparungen frei machen.
© Foto: David Hecker / dapd

Nach dem langen Warten auf den Komplettkauf der Porsche AG sieht sich die VW-Spitze fast am Ziel. Die milliardenteure Übernahme der übrigen Porsche-Anteile soll endlich den Weg für gemeinsame Entwicklungen und Einsparungen frei machen. Doch die Steuerfrage sorgt für Zündstoff.

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Der vorgezogene Kauf der restlichen Anteile an der Porsche AG markiert für die VW-Spitze eine Zeitenwende bei Europas größtem Autokonzern. "Jetzt ist der Weg frei für eine gemeinsame Zukunft", sagte Vorstandschef Martin Winterkorn am Donnerstag in der Wolfsburger Volkswagen-Zentrale. An dem nun überraschend schnellen Zusammenschluss wohl schon zum 1. August kommt heftige Kritik aus der Politik, weil die Unternehmen dabei ein Schlupfloch im Steuerrecht ausnutzten. Andernfalls hätten sie Schätzungen nach rund 1,5 Milliarden Euro Steuern für das Geschäft überweisen müssen.

Der Staat ist nach Ansicht von Volkswagen bei der Übernahme aber nicht der große Verlierer. "Es fallen Steuern von deutlich über 100 Millionen Euro an. Diese Steuern sind transaktionsbedingt", erklärte Finanzchef Hans Dieter Pötsch. Zudem könnten die beiden Autobauer zusammen Kostenvorteile heben und so mehr Gewinn machen. Darstellungen, wonach die gewählte Konstruktion gezielt ein Steuerschlupfloch ausnutze, wies er entschieden zurück: "Die kolportierten Zahlen über entgangene Steuerzahlungen in Milliardenhöhe entbehren aber jeder Grundlage."

Kern des Deals ist, dass VW den grundsätzlich steuerpflichtigen Kauf der noch ausstehenden zweiten Hälfte der Porsche AG als eine - ausdrücklich legale - Umstrukturierung ausweist. Die ist steuerfrei. Das Unternehmen hatte am Mittwochabend angekündigt, die monatelange Hängepartie um das weitere Vorgehen bei Porsche durch die Übernahme der übrigen 50,1 Prozent des operativen Sportwagengeschäfts der Stuttgarter zu beenden. 49,9 Prozent gehören den Wolfsburgern schon. Wohl bereits zum 1. August will VW die noch fehlenden Aktien erwerben. Dafür zahlt der Autobauer rund 4,46 Milliarden Euro in bar.

Aus Sicht Winterkorns stellt der mit Spannung erwartete Deal ein zentrales Datum für die gesamte Automobilbranche dar: "Volkswagen und Porsche gehören zusammen. So können wir unsere wirtschaftliche und technologische Leistungsfähigkeit noch einmal deutlich steigern." Porsche-Chef Matthias Müller will mit den Milliardenmitteln die Ausgaben drücken, aber auch den Aufbau neuer Geschäfte voranbringen: "Damit wollen wir strategische Investitionen vornehmen", sagte Müller.

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