Totgeglaubte leben länger: Die Division Automotive Systems des Systemlieferanten Continental entwickelt eine neuartige Hinterradlenkung. Besonderheit: Neben den Funktionen bisheriger Hinterradlenkungen geht es um Vernetzung mit der Fahrdynamikregelung und in diesem Zusammenhang um die selektive Ansteuerung der Räder. Konventionelle Hinterradlenkungen, beispielsweise im Honda Prelude (Vorgänger- und Vor-Vorgänger-Generation), verbessern das Einparkverhalten durch gegenläufiges Einlenken zu den Vorderrädern und die Fahrdynamik bei hohen Geschwindigkeiten durch Einlenken in die gleiche Richtung (beides mit deutlich kleinerem Lenkwinkel). Bei der Neuentwicklung von Continental Automotive Systems kommt die selektive Ansteuerung der Räder auf Basis von Signalen der Fahrdynamikregelung hinzu. Der vom Systemlieferanten aufgebaute Prototyp besitzt eine Mehrlenker-Hinterachse, deren lenkbedingte Modifikationen nur wenig Bauraum in Anspruch nehmen sollen. Konkret geht es um zwei Konzepte mit elektromechanisch oder hydraulisch verstellbaren Spurlenkern. Bei Ersteren wird die Länge der Spurlenker durch je eine Elektromotor-Getriebe-Einheit verändert. Im Fall der hydraulischen Verstellung erfolgt dies über ein zentrales Aggregat mit Elektromotor, Hydraulikpumpe und Druckspeicher. Hier sei auch eine Systemerweiterung denkbar, so das Unternehmen, beispielsweise in Richtung Sturzverstellung. Zum Thema Serienreife wird vom Systemlieferanten noch kein Zeitpunkt genannt. (pd)
Neuartige Hinterradlenkung von Continental

Prototyp-Lenkung ist mit Fahrdynamikregelung vernetzt