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Jahresbilanz 2022: Mahle macht trotz Umsatzplus Verlust

25.04.2023 09:05 Uhr | Lesezeit: 5 min
Mahle Jahresbilanz 2023
Manuela Höhne, Kommunikation und Marketing, Vertriebschef Martin Wellhöfer, CEO Arnd Franz und Markus Kapaun, CFO bei der Mahle-Jahresbilanz (v. l.) 
© Foto: Mahle

Der Zulieferer konnte seinen Umsatz 2022 um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Unter dem Strich stand aber ein Minus. Mit den Kernthemen Elektrifizierung und Thermomanagement will der Konzern wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.

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Mit Blick auf die Transformation in der Automobilindustrie richtet sich Mahle neu aus. Kern der Unternehmensstrategie 2030+ ist die Fokussierung auf die Bereiche Elektrifizierung und Thermomanagement. Denn beim Elektroauto sieht der Konzern ein dreimal höheres Umsatzpotenzial als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.

Die Automobilindustrie steckt mitten in der tiefsten und schwierigsten Transformation ihrer Geschichte. Für Mahle bedeuten diese großen Aufgaben aber auch Chancen, erklärte der Mahle-Chef Arnd Franz. Er präsentierte am Dienstag in Stuttgart die Jahresbilanz des Zulieferers zusammen mit Manuela Höhne (Kommunikation und Marketing), Vertriebschef Martin Wellhöfer sowie CFO Markus Kapaun. Demnach konnte der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert werden. "2022 war für Mahle ein außerordentlich gutes Auftragsjahr, das zweitbeste unserer Unternehmensgeschichte. Wir werden den Rückenwind mitnehmen und den Aufschwung fortsetzen", sagte Franz.

Der Gewinn vor Finanzergebnis und Steuern EBIT war 2022 hingegen rückläufig. Er betrug 60 Millionen Euro (2021 waren es noch 169 Millionen). Franz gab als Hauptgrund massive krisenbedingte Mehrkosten bei Rohstoffen, Energie und Fracht von 800 Millionen Euro an. Auch erschwerten verzögerte Lieferketten und Halbleitermangel das Geschäft. "Bis 2025 wollen wir wieder in der Erfolgsspur sein. Ertrag geht vor Umsatz. Und wir müssen deutlich schneller werden beim Kostenmanagement", formulierte der Mahle-Chef die künftigen Ziele.

"Unser Ergebnis muss deutlich besser werden"

Für 2022 weist Mahle nach Finanzaufwand und Steuern einen Fehlbetrag von 332 Millionen Euro aus. Die Eigenkapitalquote betrug 20,2 Prozent. "Insbesondere in der ersten Jahreshälfte wurden unsere Geschäfte stark negativ beeinflusst", sagte Kapaun. "Dank Kosteneinsparungen, Produktivitätssteigerungen und Preisanpassungen konnten wir den Umsatz und das operative Ergebnis im zweiten Halbjahr deutlich verbessern. Unser Ergebnis muss aber deutlich besser werden." Für 2023 strebt das Unternehmen den Turnaround an. "Aus heutiger Sicht wird Mahle anhand vorliegender Zahlen das Geschäftsjahr 2023 besser abschließen", ist sich Arnd Franz sicher. 

Im vergangenen Geschäftsjahr erhielt das Unternehmen Neuaufträge für über elf Milliarden Euro. Rund die Hälfte lässt sich auf Produkte unabhängig vom Verbrennungsmotor verzeichnen. Die stärksten Umsatzzuwächse entfielen auf die Zukunftsfelder Thermomanagement (plus 16 Prozent) sowie Elektronik und Mechatronik (plus 13 Prozent), die die Hälfte des Konzernumsatzes ausmachen. Beide seien besonders relevant für die E-Mobilität, hieß es.

Im Jahresverlauf 2022 stieg die Zahl der Mahle-Mitarbeiter weltweit um ein Prozent auf 71.947 (2021 waren es 71.298 Beschäftigte). Während in Nordamerika die Zahl der Beschäftigten um zwölf Prozent anstieg, sank diese in Europa einschließlich Deutschland um vier Prozent. Das sei der schwierigen Marktsituation sowie der der zunehmend spürbaren Auswirkung der Transformation der Automobilbranche geschuldet, sagte Kapaun.

Antriebsmix bleibt erhalten

"Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, keine Frage, aber auch saubere und effiziente Verbrennungsmotoren sowie Brennstoffzellenfahrzeuge werden zum Antriebsmix von morgen gehören", sagte Franz. Mahle geht davon aus, dass der Marktanteil batterieelektrischer und hybrider Antriebe weltweit von heute 13 Prozent auf 70 Prozent im Jahre 2035 steigen wird. Aber auch dann werden noch 50 Prozent aller weltweit hergestellter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ausgeliefert werden, erklärte Franz.

Dabei werde die Entwicklung stark unterschiedlich verlaufen. Der Anteil von neuen elektrifizierten Pkw (BEV und Hybrid) werden in Europa bis 2035 auf 95 Prozent, in China auf 90 Prozent und in Nordamerika auf 75 Prozent steigen. In den übrigen Regionen dominieren auch nach 2035 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mit einem Produktionsanteil bis zu 60 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung gelte auch für die Entwicklung von Nutzfahrzeug-Antrieben weltweit.

Aufgrund dieser Prognosen will der Zulieferer seinen Kunden künftig attraktive Konzepte in drei Strategiefeldern liefern: Elektrifizierung, Thermomanagement und effiziente, saubere Verbrennungsmotoren. Dabei setzt der Konzern auf mehr grüne Verbrenner, die mit Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Mit all seinen Lösungen will Mahle möglichst viel Leistung aus Brennstoffzelle, Batterie und Verbrennungsmotor holen, und Effizienzverluste mindern. "Das ist unsere Mission", so das Resümee des Mahle-Chefs.

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