Aufgrund der nicht zuletzt durch die Verschuldungs-problematik diverser Euroländer verursachte Politik des "billigen Geldes" der Zentralbanken, die für ausreichende Liquidität an den Kapitalmärkten sorgt, können vor allem Betriebsinhaber profitieren, die derzeit über einen Immobilienkauf nachdenken. Zinssätze von unter drei Prozent sind bei Zinsbindungen von bis zu zehn Jahren derzeit ebenso möglich wie Konditionen von rund dreieinhalb Prozent bei längeren Zeiträumen von bis zu zwanzig Jahren. Allerdings sollten Interessierte nicht ausschließlich auf die Zinssätze setzen. Wichtig ist vor allem ein ausreichendes Eigenkapital von mindestens zwanzig bis dreißig Prozent der "Gesamtgestehungskosten", also sämtlicher wesentlicher Kosten von Grundstück und Gebäude. Außerdem sollten die Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar- und Gerichtsgebühren sowie eine eventuelle Maklergebühr ebenfalls aus eigenen finanziellen Mitteln bezahlt werden können. Soweit es die Liquiditätslage des Unternehmers zulässt, lohnt es sich darüber hinaus, über eine Erhöhung der bei einem Annuitätendarlehen üblichen Tilgungsrate von einem Prozent pro Jahr nachzudenken. Ebenfalls interessant ist die Zinssituation für bereits bestehende Darlehen, die in absehbarer Zeit verlängert werden sollen. Hierzu kann bereits heute ein so genanntes "Vorausdarlehen" abgeschlossen werden, bei dem der derzeitige Zinssatz plus eines verhandelbaren Aufschlages für die Zukunft gesichert wird. (Michael Vetter)
Finanztipp: Immobilienpläne prüfen
Einen Immobilienkauf oder Baumaßnahmen teils auf Kredit zu finanzieren kann sich aufgrund günstiger Zinskonditionen derzeit lohnen. Allerdings sollten Betriebsinhaber einen Teil der Investitionen mit Eigenkapital stemmen können.