Die EU-Kommission hat im Rahmen der heute vorgestellten einheitlichen Energiestrategie für Europa auch ein neues verbindliches Mindestziel für die Verwendung von Biokraftstoffen vorgeschlagen. Bis zum Jahr 2020 soll der Pflanzensprit einen Anteil von zehn Prozent am Gesamtkraftstoffmarkt haben. Biokraftstoffe stellten heute die einzige Möglichkeit dar, um im Verkehrssektor die Abhängigkeit vom Erdöl und den Ausstoß des Treibhausgases CO2 zu verringern, hieß es in einer Kommissionsmitteilung. In der im Jahr 2003 angenommenen Biokraftstoff-Richtlinie hat sich die EU das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2005 zwei, und bis zum Jahr 2010 5,75 Prozent des für Beförderungszwecke verwendeten Benzins und Dieselkraftstoffs durch Biokraftstoffe zu ersetzen. Das für 2005 gesetzte Ziel wurde nicht erreicht und bereits heute sei absehbar, dass es trotz erheblicher Fortschritte auf dem Sektor auch das für 2010 gesetzte Ziel nicht erreicht werde, hieß es weiter. Daher sollte für 2020 ein verbindlicher Wert festgelegt werden. Um auch eine Minderung der Treibhausemissionen zu erreichen, soll nach Meinung Brüssels besonders die Entwicklung von Biokraftstoffen der zweiten Generation aus Holz, Fetten und verschiedenen anderen Abfallprodukten gefördert werden. Dazu sollten die Mitgliedsstaaten ein System aus steuerlichen Anreizen und gesetzlich vorgeschriebenen Mindestquoten der Biosprit-Beimischung zu herkömmlichen Kraftstoff einführen. An Deutschland soll die von der Kommission vorgegebene Marke nicht scheitern, zumindest wenn es nach dem Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee geht. Der SPD-Politiker sagte heute, in Deutschland solle bis 2020 ein Anteil von 12,5 Prozent erreicht werden. Die Bundesrepublik ist laut einer EU-Statistik mit weitem Abstand führend, was den Einsatz von Biosprit angeht. Bereits 2005 erreichte man einen Anteil von 3,75 Prozent. (ng)
EU-Kommision fordert höhere Biokraftstoffquote

Bis 2020 soll Pflanzensprit einen Anteil von zehn Prozent am Gesamtkraftstoffmarkt haben