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E10-Boykott: Aral lenkt als erster ein

08.04.2011 15:02 Uhr
E10-Boykott: Aral lenkt als erster ein
Marktführer Aral bietet ab sofort wieder E5 mit 95 Oktan an, aber weiterhin auch E10.
© Foto: Norbert Millauer/dapd

Die Autofahrer haben sich durchgesetzt. Ihr hartnäckiger Kaufboykott gegen das ungeliebten E10 lässt die Mineralölkonzerne einlenken. Marktführer Aral bietet wieder E5 mit 95 Oktan an. Dafür könnte Diesel schon bald deutlich teurer werden.

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Aral wird künftig an den 2.500 Stationen wieder das gewohnte Superbenzin mit fünf Prozent Ethanol (E5) und 95 Oktan anbieten. Damit komme Aral dem Wunsch der Kunden nach, erklärte Aral-Tankstellenchef Stefan Brok am Freitag in Bochum. Gleichzeitig werde die vorübergehend ausgesetzte Umrüstung auf Super E10 mit zehn Prozent Ethanol in Nord- und Westdeutschland wieder aufgenommen. Künftig gibt es an den Aral-Tankstellen damit drei Benzinsorten: Superbenzin E5 und E10 mit 95 Oktan sowie eine Premium-Sorte mit 98 Oktan oder mehr. Damit kommen auf Aral und vermutlich auf die gesamte Branche nochmals hohe Umrüstungskosten zu. Die Produktion in den Raffinerien, die gesamte Logistik aus Fahrzeugen und Tanklagern und die Tankstellen müssen künftig drei Benzinsorten handhaben. Das ist relativ aufwendig und dürfte abermals viele Millionen Euro kosten. An den Tankstellen werden die Veränderungen vermutlich erst im Sommer sichtbar werden. Bis zum Ende des Jahres will Aral sein Tankstellennetz umgestellt haben. "Wir können nicht am Markt vorbeiproduzieren", sagte Aral-Sprecher Detlef Brandenburg. Der Produktmix werde nun an den Absatz angepasst. Unbeantwortet bleibt zunächst die Frage, wie groß der Preisabstand zwischen E5 und E10 künftig sein wird. Aral kann als Marktführer schon aus kartellrechtlichen Gründen dazu nichts sagen; letztlich entscheidet auch darüber der Markt. Zu erwarten ist, dass die anderen Tankstellenketten Aral folgen werden; sie sind auch zum Teil mit der Umrüstung ihrer Stationen auf E10 im Osten und Süden der Republik noch nicht so weit vorangekommen. "Wir gehen davon aus, dass langfristig die Autofahrer Super E10 mehrheitlich als preisgünstigsten und umweltfreundlichsten Kraftstoff akzeptieren", sagte Brok. Die Bedenken gegen E10 seien unbegründet; in den USA sei E10 schon lange der Standardkraftstoff. Das hatten sich die Ölkonzerne auch für Deutschland gewünscht und im Osten und Süden Deutschlands mit der Umrüstung ihrer Tankstellen begonnen. Doch schnell stellte sich heraus, dass die Autofahrer nicht mitziehen. Bis heute tanken nur 30 bis 40 Prozent den Bio-Sprit. Ein Teil der Autofahrer traut dem Stoff nicht, weil er Angst um seinen Motor hat. Andere Kunden halten E10 für den falschen Weg, weil damit Nahrungsmittel zu Treibstoff umgewandelt werden. ADAC begrüßt Wiedereinführung Der ADAC hat die Wiedereinführung des gewohnten Superkraftstoffs mit fünf Prozent Ethanol und 95 Oktan an den Aral-Tankstellen in Deutschland begrüßt. "Das ist im Grunde das, was wir seit Wochen einfordern", sagte ein Sprecher am Freitag in München. Der Autoclub hatte die Praxis der Mineralölkonzerne scharf kritisiert, neben dem Biosprit Super E10 nur das deutlich teurere Super Plus E5 mit 98 Oktan als Ausweichkraftstoff anzubieten. Zuletzt hatte der ADAC mehrere Ölmultis, darunter auch den deutschen Marktführer Aral, deswegen angezeigt.

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