Mercedes wertet ab Ende Juli die Kamera- und Sensordaten von Kundenfahrzeugen aus. Die so gewonnenen Informationen sollen zur Entwicklung von Assistenzsystemen und automatisierten Fahrfunktionen genutzt werden. Die Datenerhebung erfolge ausschließlich nach Einwilligung der Halter, versichert das Unternehmen in einer Mitteilung.
Mercedes interessiert sich vor allem für Kameraaufnahmen von kritischen oder ungewöhnlichen Situationen – etwa bei einem plötzlichen Bremsmanöver. Auch seltene Verkehrssituationen werden gesammelt. Mercedes nennt hier temporär geänderte Straßenführungen oder kurzfristig eingerichtete Pop-up-Radwege. Die Bilddaten sollen vor allem beim Training von Assistenzsystemen helfen und deren Umfelderkennung verbessern. Die Daten werden temporär im Fahrzeug gespeichert und dann selektiv an eine Cloud übertragen. Dort werden sie dem Hersteller zufolge „in der Regel“ anonymisiert und von der Fahrzeugidentifikation getrennt.
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Mercedes will die Zustimmung seiner Kunden vor der Sammlung individuell abfragen. Die Halter können ihre Einwilligung zudem jederzeit widerrufen. Auch um zufällig ins Bild laufende Dritte will sich der Autohersteller kümmern: Verkehrsteilnehmende, die potenziell von den Fahrzeugkameras erfasst wurden, können sich unter Angabe von Ort und Zeit an Mercedes-Benz wenden und die Löschung möglicher Aufnahmen anfordern, heißt es in der Mitteilung.
Mercedes begründet die Datensammlung vor allem mit dem langfristig positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit: Die Verbesserung von Assistenzsystemen käme nicht nur den eigenen Kunden zugute, sondern letztlich allen Verkehrsteilnehmern.
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