Der Personalchef der Autowerkstattkette ATU, Manfred Ries, wird vorläufig Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens. Der 43-Jährige werde das Unternehmen leiten, bis die Aufsichtsgremien in Kürze über einen neuen ATU-Chef entscheiden, teilte das Unternehmen am Freitag in Weiden mit. Nach zweijähriger Tätigkeit bei ATU kehrt der bisherige Chef Karsten Engel (49) zu BMW zurück. Der Geschäftsführung gehören außer Ries noch Finanzchef Dirk Müller (42) und Marketingchef Olaf Giesen (39) an. Am Donnerstag hatte die "Financial Times Deutschland" (FTD) spekuliert, Engel, der vor seinem Wechsel zu ATU 20 Jahre bei BMW tätig war, könnte neuer Vertriebschef des Autobauers für den deutschen Markt werden. Vorgänger Ludwig Willisch übernimmt zum Jahreswechsel einen anderen Geschäftsbereich. Ein BMW-Sprecher sagte der Zeitung, es sei noch keine Nachfolgeentscheidung getroffen worden. Der Ausstieg von Engel sei ungewöhnlich, so die FTD weiter. Manager, die Unternehmen in Private-Equity-Besitz erfolgreich an die Börse bringen, werden in der Regel mit hohen zweistelligen Millionenbeträgen belohnt. Und ein Börsengang von ATU – 14.000 Mitarbeiter, 600 Filialen und 1,38 Mrd. Euro Umsatz – war stets geplant. Laut Zeitung ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass ATU von KKR überfordert wird. Die Amerikaner belasteten das Unternehmen nach der Übernahme nicht nur mit hohen Schulden, sondern sorgten auch dafür, dass die Expansion über neue Filialen – vor allem im Ausland – beschleunigt wurde. Die Anlaufverluste der neuen Filialen fielen indes höher als erwartet aus, und der operative Gewinn ging 2006 zum ersten Mal seit Jahren zurück. Da es 2007 kaum besser läuft, ist die Finanzlage äußerst angespannt, berichtet die FTD. Bereits im Sommer habe ATU die Gläubiger um eine Lockerung der Kreditkonditionen gebeten. (pg/dpa)
ATU in Aufruhr: Ries löst Engel ab

Personalchef führt vorläufig größte deutsche Werkstattkette / Engel kehrt zu BMW zurück / Unternehmen in der Krise?