Nie war es so leicht, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Gezielt genutzt bieten soziale Online-Netzwerke wie Facebook oder Xing im privaten wie im beruflichen Bereich handfeste Vorteile. Darum legen immer mehr Menschen virtuelle Repräsentanzen von sich an. Marktführer Facebook zählt heute weltweit mehr als eine halbe Milliarde Mitglieder, Tendenz steigend. "Die meisten Nutzer unterschätzen aber die Gefahren, die die Mitgliedschaft in sozialen Online-Netzwerken mit sich bringt", meint Martin Gasper. Der IT-Fachmann und seine Kollegen zertifizieren bei TÜV Rheinland Internetunternehmen aller Art in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit. So bekommen nur solche Firmen das Prüfsiegel, die die Speicherung persönlicher Nutzerdaten auf das Notwendige beschränken und diese vor fremdem Zugriff schützen. Im Falle sozialer Netzwerke aber gibt es Anforderungen, die darüber hinausgehen."Hier geht es nicht nur um Daten, die unbefugt erhoben und verbreitet werden, sondern gerade auch um die Informationen, die der Nutzer selbst teilweise unbewusst öffentlich macht." Denn nicht jeder, der an persönlichen Daten interessiert ist, ist auch ein Freund. So nutzen zum Beispiel Arbeitgeber soziale Netzwerke immer häufiger, um sich ein besseres Bild von Bewerbern oder Mitarbeitern zu machen. Dabei sind nicht nur berufliche und Fachinformationen von Interesse, wie sie bei Business-Netzwerken wie Xing oder Linked-In im Vordergrund stehen, sondern auch private Aspekte, zum Beispiel aus Facebook-Profilen. "Zwar ist es rechtlich bedenklich, wenn ein Personalchef etwa Meinungsäußerungen in Foren oder private Fotos für Personalentscheidungen nutzt. Aber man kann es nicht ausschließen und im Zweifel bekommt der Mitarbeiter davon gar nichts mit."
Soziale Online-Netzwerke: TÜV Rheinland warnt vor zuviel Freizügigkeit
IT-Fachmann Martin Gasper gibt Tipps, wie man Plattformen wie Xing und Facebook richtig nutzt. Denn nicht jeder, der an persönlichen Daten interessiert ist, ist auch ein Freund.
Hans von Ohain