Zum Jahresende gibt es noch einmal eine Sammlung verschiedener Motorradrückrufe zu vermelden. Betroffen sind diesmal Harley Davidson, Husqvarna, Kawasaki, KTM, Suzuki und Triumph. Nicht alle Hersteller beantworteten bislang unseren Fragebogen. Keine Details gibt es zu einer Aktion für die Suzuki GSX-R750 und GSX-R1000. Hier kann sich ein mangelhafter Ketteneinsteller vom Hochschalten verformen, was zum Durchhang der Antriebskette und letztlich zum Abspringen führen kann. Betroffen sind laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Modelle der Baujahre 2009 bis 2014.
Bei KTM- und Husqvarna-Maschinen droht dem KBA zufolge ein "Blockieren" der vorderen Gabel, weil deren Verschraubung nicht korrekt ausgeführt wurde. Die betroffenen Modelle heißen 125 EXC, 200 EXC, 250 EXC, 250 EXC-F, 300 EXC, 350 EXC-F, 450 EXC, 500 EXC (KTM) bzw. FE 250, FE 350, FE 450, FE 501, TE 125, TE 250, TE 300 (Husqvarna) und wurden alle in diesem Jahr gefertigt (Modelljahr 2015). "Im Rahmen des Rückrufs wird die korrekte Montage von Kolbenstangen und Schraubkappe kontrolliert", hieß es in einer KTM-Mitteilung. Dafür sind ca. 30 Minuten veranschlagt. In Deutschland geht es um 526 KTM-Maschinen. Zu Husqvarna liegen keine Angaben vor. Der Rückruf wurde Ende November gestartet.
Bei den Kawasaki-Modellen KLX125 und D-Tracker 125 kann laut einem Sprecher die Isolierung des Zündkerzensteckers bei hohen Temperaturen oder bei hoher Luftfeuchtigkeit möglicherweise nicht ausreichen. "Dies kann zu einem Überspringen des Zündfunkens führen und den Motorlauf beeinträchtigen, unter bestimmten Umständen bis hin zum Ausgehen des Motors", sagte er. Von den zwischen 2010 und 2013 gebauten Maschinen sind ca. 800 in Deutschland registriert. Bei ihnen wird innerhalb von zehn Minuten der Zündkerzenstecker überprüft und ausgetauscht. Die Aktion "DAF43" läuft seit September.
Zwei Harley-Aktionen
Bei Harley-Davidson ist ein Rückruf akut und einer bereits abgeschlossen. Die noch laufende Aktion betrifft die Typen Electra Glide Ultra Classic, Electra Glide Ultra Limited, Street Glide Special, CVO Ultra Limited, CVO Road King, Tri Glide Ultra Classic, CVO Softail Deluxe und CVO Breakout. "Unter ungünstigen Bedingungen kann es bei einigen dieser Motorräder zu einer Rissbildung in der Dichtung am Geberzylinderkolben kommen. Dies kann dazu führen, dass die hydraulische Kupplung nicht im ausgekuppelten Zustand verharrt und das Motorrad trotz gezogener Kupplung langsam anrollt", erklärte ein Sprecher gegenüber asp-Online. Von den weltweit 127.000 betroffenen Maschinen aus dem Bauzeitraum 22. März 2013 bis 20. August 2014 sind 1.400 in Deutschland registriert. Bei Fahrzeugen wird die Baueinheit des Kolbens im Hauptkupplungszylinder getauscht. Dafür sind ca. 60 Minuten veranschlagt.
Vom zweiten bereits beendeten Rückruf waren eigentlich zwei Street-Modelle betroffen. Da aber die Street 500 auf unserem Kontinent nicht erhältlich ist, mussten in Europa nur 149 Einheiten der Street 750 aus dem Bauzeitraum 1. Juli bis 14. August 2014 zurückgerufen werden, davon 30 in Deutschland. Der Einfüllstutzen des Kraftstofftanks konnte laut einem Sprecher ein vollständiges Schließen des Tankdeckels verhindern. "Unter ungünstigen Umständen" konnte Kraftstoff austreten. Für den Wechsel des Tanks war eine knappe Stunde vorgesehen.