Die Internationale Automobil-Ausstellung in München ist nicht nur eine Publikumsschau der große Pkw-Neuheiten. Etwas abseits der großen öffentlichen Bühnen präsentieren die Zulieferer ihre Innovationen und Technik-Portfolios. In diesem Jahr lassen sich fünf Trends erkennen. Sie zeigen, wie sehr das Auto vom reinen Transportwerkzeug zum vernetzten, softwaregesteuerten System wird.
"By Wire": Elektrische Bremsen und Lenkung Statt mit Hydraulik, Gestänge und Kabeln schicken Pedalerie und Lenkrad die Fahrer-Befehle künftig in Form elektrischer Signale an kleine Motoren, die Bremsen und Räder bewegen. Das macht den Innenraum flexibler und erlaubt präzisere automatische Eingriffe. Für Autofahrer heißt das im Idealfall: ruhigere, oft sparsamere Autos mit neuen Assistenzfunktionen — und in Zukunft mehr Platz im Cockpit. Zu finden etwa bei ZF und Bosch.
Auch interessant:
- Valeo: Neue Fahrzeugtechnologien auf der IAA
- IAA Mobility: So viele Probefahrten wie nie
- Schaeffler auf der IAA 2025: Zuverlässiger Partner
"Software Defined Vehicles": Das Auto als Smartphone Software spielt im Auto zunehmend eine Hauptrolle: Komfort- und Sicherheitsfunktionen lassen sich per Update verbessern, neue Apps oder Fahrprogramme nachrüsten. Im Idealfall bleiben Autos dann auch Jahre nach dem Bau technisch frisch. Bosch und Valeo etwa zeigen in München Plattformen, die solche Updates steuern – und Autohersteller schließlich auch neue Geschäftsmodelle eröffnen. Langfristig wollen diese ihr Geld nicht mehr in erster Linie mit dem Fahrzeugverkauf verdienen, sondern mit Zusatzdiensten über die gesamte Nutzungsdauer.
Sensorik und KI: Bessere Augen fürs Auto Kameras, Radar und sogar Laser-Sensoren (Lidar) erkennen Hindernisse, Fußgänger oder Tiere — unterstützt von KI, die aus Bildern lernt und immer zuverlässiger die Welt um sich herum wahrnimmt. Das erhöht Sicherheit, gerade nachts oder bei schlechtem Wetter. Continental und Valeo etwa präsentieren in diesem Jahr neue Nachtsicht- und Fahrerüberwachungs-Systeme, die Autos und ihre Fahrer vor Fehlern und bösen Überraschungen bewahren sollen.
IAA-Stars der vergangenen 60 Jahre

Neue Leistungselektronik: Schlankere Technik, bessere Reichweite Neue Halbleiter und Elektronikbauteile werden immer kleiner und vor allem effizienter, wovon auch die Fahrzeuge selbst profitieren: kürzere Ladezeiten, weniger Energieverlust und dadurch im Idealfall auch mehr Reichweite sind die positiven Folgen. Besonders engagiert in diesem Bereich ist Bosch, das Unternehmen investiert Milliarden in Produktionskapazitäten und will so die Abhängigkeit von Asien verringern.
Leichtbau und nachhaltige Materialien: Umweltfreundlich bauen Teile aus recycelbaren Materialien, leichteres Design und besser integrierte Batterien reduzieren Verbrauch und CO2 über die gesamte Lebensdauer eines Autos. Forvia etwa stellt Innenraummaterialien vor, für die Plastikmüll aus dem Ozean wiederverwertet wurde, Continental erhöht den Anteil von recyceltem PET, recyceltem Stahl und alternativen Füllstoffen in Reifen. Komfort- und Sicherheitseinbußen soll es jeweils nicht geben, die Umwelt profitiert im Idealfall aber durch eine geringere Belastung.