asp: Herr Langhals, Bartec Auto ID produziert RDKS-Produkte auch für den deutschen Markt. Wie ist der Vertrieb aufgestellt?
M. Langhals: Wir vertreiben unsere Produkte nicht nur über ausgewählte Händler wie Stahlgruber, sondern setzen neuerdings auch auf den Direktvertrieb für unsere Universalsensoren und RDKS-Programmiergeräte. Wir wollen damit einen größtmöglichen Marktanteil und ein gesundes Wachstum erreichen. Dazu bauen wir gerade unser Vertriebsteam mit Experten aus der Branche auf und treten damit an die Werkstatt-Kunden heran. Wir haben auch ein umfangreiches Servicekonzept erarbeitet, um Bartec-Kunden bestmöglich zu unterstützen. Wir wollen als der Problemlöser im Bereich RDKS wahrgenommen werden. Denn Kunden, die mit dem Service zufrieden sind, bleiben im Regelfall auch unsere Kunden.
asp: Wie sieht dieses Servicekonzept aus?
M. Langhals: Unser Servicekonzept lässt sich grob wie folgt zusammenfassen: Wir unterstützen unsere Kunden vor, während und nach dem Kauf unserer Produkte. Vor dem Kauf bekommt der Kunde bei uns eine gezielte und fachkundige Beratung durch RDKS-Experten im Haus. Entscheidet er sich dann für eines unserer RDKS-Geräte, übernehmen wir im Rahmen unseres Rundum-sorglos-Pakets sämtliche Vorbereitungen. Das Gerät wird vor Ort in Koblenz komplett eingerichtet. Das heißt, das Gerät wird vor der Auslieferung aufgeladen, auf den neuesten Softwarestand gebracht, registriert und auf den Account des Kunden übertragen, sofern es sich bei uns einen Account hat. Das Ziel ist, dass der Kunde mit seinem Gerät sofort loslegen kann und nicht erst schauen muss, wie er damit klarkommt und unnötig Zeit aufbringt.
asp: Was zeichnet den Service nach dem Verkauf aus?
M. Langhals: Wir haben einen proaktiven Telefon-Support, der nach einigen Wochen, nachdem sich der Kunde ein RDKS-Gerät gekauft hat, anruft und sicherstellt, dass alles reibungslos funktioniert und weitere Fragen geklärt werden können. Auch bei der Einbindung des Geräts ins WLAN können wir unterstützen. Dieser persönliche Ansatz wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Wir bieten darüber hinaus einen WhatsApp-Support und einen Live-Video-Support an, falls dringende Anliegen geklärt werden müssen. Wir bieten auch kurze Erklärvideos im Reel-Format an, die bei uns auf der Homepage und auf Youtube zu finden sind. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, haben wir ein Support-Team aus RDKS-Spezialisten, die im Regelfall ohne Wartezeit und Support-Ticket ans Telefon gehen, wenn Kfz-Betriebe anrufen. Während der Reifenswechselsaison bieten wir das auch samstags an.
Auch interessant:
- Alcar kooperiert mit CUB Elecparts: Neue Vertriebspartnerschaft für Europas RDKS-Markt
- Alternative zum Tesla-Originalsensor: ALCAR Sensor BLE V2
- Sicherheitsfaktor Ventil: Worauf Werkstätten bei der Umrüstung achten müssen
asp: Bieten Sie auch Schulungen an?
M. Langhals: Jeder Kunde, der das Thema RDKS-Sensoren und Diagnosegeräte vertiefen möchte, kann bei uns Schulungen, Workshops und Vor-Ort-Trainings in Anspruch nehmen. Wenn sich der Kunde weiterbildet, reduziert das wiederum unseren Support-Aufwand. Das ist ein Mehrwert für beide Seiten. Das kann ein RDKS-Training oder eine Veranstaltung mit Tipps und Tricks zu den Diagnosegeräten sein. Schulungen finden dann vor Ort in Koblenz oder direkt in den Betrieben statt. In den nächsten Monaten werden wir auch Online-Schulungen anbieten.
asp: Ihr Bestseller ist das Tech600. Was kann dieses RDKS-Gerät?
M. Langhals: Das Tech600 ist sowohl ein Programmier- als auch ein Diagnosegerät für RDKS-Sensoren. Es arbeitet komplett kabellos, das heißt, es nutzt Funktechnologien wie Bluetooth oder WLAN und lässt sich auch induktiv laden. Es kann aber auch mit der OBD-II-Schnittstelle des Fahrzeugs kommunizieren. Neben den üblichen Funktionen wie RDKS-Sensoren auslesen und programmieren kann es auch die Sensor-ID auf neue Sensoren kopieren, womit man sich das Anlernen sparen kann. Das Gerät kann auch den Batteriestatus des verbauten Sensors auslesen. Wenn ein Universalsensor verbaut ist,

asp: Lassen sich nur eigene oder auch RDKS-Sensoren von Fremdherstellern programmieren?
M. Langhals: Alle gängigen Universalsensoren von unterschiedlichen Sensorherstellern wie Alcar, Schrader, BH Sens, Alligator, Bosch und viele weitere können mit diesem Gerät neben unseren eigenen Rite-Sensoren programmiert werden. Ein Vorteil des Rite-Sensors: Mit dem Multi-Programming lassen sich vier Universalsensoren gleichzeitig programmieren, was sehr viel Zeit spart. Wir können sogar die Daten „toter“ Sensoren, also Sensoren, die kein Signal mehr senden, über die OBD-Schnittstelle aus dem Fahrzeug-Steuergerät auslesen und klonen. Auch dann erspart man sich zeitaufwendige Anlernverfahren. Sollte das dennoch erforderlich sein, bietet das Tech600 eine sehr gut gepflegte Anlern-Datenbank mit vielen Informationen. Dazu ist das Gerät sehr nutzerfreundlich und wird regelmäßig per Updates auf den neuesten Stand gebracht.
asp: Sind Updates im Kaufpreis enthalten?
M. Langhals: Die Updates sind mit Kauf des Geräts für ein Jahr kostenlos enthalten. Im Anschluss kann das Gerät auf dem letzten Softwarestand weiter kostenfrei genutzt werden. Benötigt der Kunde irgendwann erneut ein Update, kostet ein weiteres Jahr Update-Support 140 Euro netto. Wir bieten aber auch Bundle-Aktionen an: Wenn der Kunde 20 Universalsensoren kauft, erhält er ein Jahr Updates gratis. Dafür bekommt der Kunde rund acht bis zehn Geräte-Updates pro Jahr, darunter Updates vor der Reifenwechsel-Saison und in dringenden Fällen „Emergency“-Updates. Sollte ein neues Fahrzeug vom Tech600 oder unseren Sensoren noch nicht unterstützt werden, können wir das innerhalb kurzer Zeit hinzufügen. Mit dem nächsten Update wird das Tech600 zudem in der Lage sein, BLE-Sensoren für Tesla zu aktualisieren.
asp: Was sind die Features der Bartec-RDKS-Sensoren?
M. Langhals: Unsere Rite-RDKS-Sensoren decken nahezu 100 Prozent aller in der EU zugelassenen Pkw mit direktem messendem RDKS-System ab. Unser Fokus liegt auf Universalsensoren, bei Bedarf können wir auch OE-Sensoren anbieten. Unsere Universalsensoren ermöglichen eine besonders kurze Programmierzeit, denn die Sensoren sind konfigurierbar und programmierbar. Es sind alle gängigen Protokolle bereits enthalten. Die Sensoren bieten zudem eine hohe Qualität und eine lange Batterielaufzeit aufgrund des cleveren Batteriemanagements. Das ist auch vorteilhaft bei der Lagerhaltung. Durchschnittshalber können mindestens fünf bis sieben Jahre mit dem Sensor fahren. Sollte der Reifen vor dem Sensor gewechselt werden müssen, sind für den Sensor passende Ersatzventile erhältlich.
Kurzinfo Bartec Auto ID
Bartec ist seit über 30 Jahren ein inhabergeführtes Familienunternehmen, das von Colin Webb in Barnsley (Großbritannien) gegründet wurde. Mittlerweile gibt es auch in den USA, China und in Deutschland Niederlassungen. Im Headquarter in Barnsley findet die gesamte Entwicklung und Produktion der RDKS-Diagnosegeräte statt. In Deutschland erfolgt der Vertrieb und der Support für die gesamte EU.
Technik verstehen - Vom Scheinwerfer zum Elektromotor
