Von Ismit ging es mit Polizeieskorte zur Grand-Prix-Rennstrecke nach Körfez. Dort durften wir leider nur eine Runde fahren, bevor es dann weiter ging zum 500 km entfernten Tagesziel Corum. Oder doch nach Bogazkale, Wogasbale oder wohin auch immer – das Roadbook ist da leider nicht so aussagekräftig. Der überwiegende Teil von uns hat sich dann doch für Bogazkale entschieden, wo wir schließlich abends um neun nach einer tollen Tour durch die Berge angekommen sind. Es hat den ganzen Tag in Strömen geregnet. Unser Auto ist undicht, wir haben es den Tag über mit Tüchern aller Art gestopft.
Am nächsten Tag stand die Chinesen-Rallye, ein Querfeldeinrennen mit Navigation anhand von Kilometerzähler und Landmarken auf dem Programm. Schon der Weg zum Start auf der Burg Bogazkale war eine Herausforderung für Mensch und Material. Dann ging es über Schlammpisten 45 km durch die Berge, durch Dörfer und zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die wir fotografieren mussten. Liebes Organisationsteam, vielen Dank für diese geile Fahrt! Wir sind direkt hinter dem Fotowagen gefahren, wie Profis um die Kurven geslidet – alter Schwede, war das geil.
Und überall war Polizei, die an den Kreuzungen den Verkehr für uns angehalten hat – auch schonmal die Autobahn. Ich glaub wir waren ganz gut unterwegs, wenn man so hört, wie wenig Spaß andere Teams auf der Strecke hatten. Allerdings ging das Ganze nicht spurlos an unserem Material vorbei: eine Reifenpanne (Boxenstop dauerte nicht 7 Sekunden, sondern 7 Minuten – da müssen die Jungs noch ein bisschen üben) und ein Ölleck. Aber nix, was das Fortkommen groß beeinträchtigt.
Grillen wichtiger als Basteln
Außerdem haben wir unser Katblech verloren, unser Auto, die Mutti, klappert wie die Hölle. Man hört uns schon aus 500 m Entfernung, da braucht man echt keine Hupe mehr. Am Ziel in Corum erwartete uns ein Volksfest am Mittag, wo wir für teures Geld gut gespeist und Tee getrunken haben. Außerdem haben wir mit Einheimischen türkische Tänze getanzt. Das macht echt Laune. Danach ging es weiter nach Samsun, unser erster Etappenort am Schwarzen Meer. Auch hier ein großes Volksfest extra für uns und Camping in einem Park direkt am Meer – das Wetter hält. Hier haben wir Suat Kilic, den türkischen Sportminister getroffen und ihm unsere sportlichen Andenken überreicht.
Außerdem haben wir endlich nach zwei Tagen Suche einen Baumarkt gefunden, um Teile für unsere Arche zu besorgen. Die muss übermorgen fertig sein. Zum Basteln sind wir aber noch nicht gekommen, grillen war wichtiger. Ach ja noch eins: Opel-Werbung läuft hier auf Deutsch: Zwischen dem ganzen türkischen Singsang hört man plötzlich im Radio ein klar verständliches "Opel, wir leben Autos". Und natürlich – Vorfahrt ist, wenn man als Erster auf der Kreuzung ist – oder als Zweiter, wenn man laut genug hupt.
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