24 Stunden von Le Mans
Otto gegen Diesel
Bei der 77. Auflage des Langstreckenklassikers 24 Stunden von Le Mans ging es am Wochenende 13./14. Juni einmal mehr um den Kampf Otto- gegen Dieselmotoren, der in der LMP1-Klasse ausgetragen wur-de. Hier starteten 20 Fahrzeuge. Hinzu kamen zwölf LMP2-, sechs GT1- und 17 GT2-Renner, insgesamt 55 Fahrzeuge. Für den Rennstall Lola-Aston Martin stellte das diesjährige Rennen ein ganz besonderes dar: 50 Jahre nach dem bislang einzigen Gesamtsieg kehrte ein Werksteam zurück, und zwar gleich mit drei LMP1-Fahrzeugen, lackiert im klassischen Gulf-Dekor Hellblau/Orange. Angetrieben werden die Boliden von V12-Motoren mit sechs Liter Hubraum, 700 Nm Drehmoment und 650 PS Leistung. Basis ist der DB9-Motor.
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Umfrage der Woche (11. bis 17. Mai)
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Reifenkennzeichnung
Wahrheit und Dichtung
Die für den Stichtag 1. November 2012 von der EU-Kommission geplante Kennzeichnung von Reifen bezüglich Rollwiderstand, Nassbremsverhalten und Geräuschemission wird derzeit als Vorschlag von EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat diskutiert. Beim Reifenhersteller Continental sieht man jedoch noch Klärungsbedarf bei Grenzwerten, Zerti-fizierung und grafischer Gestaltung des Hinweisschilds (vgl. Bild; Quelle: ADAC). Zitat aus einer Mitteilung: „Vor allem der Hinweis auf die für Autofahrer besonders wichtigen Bremswege auf nasser Straße kann kaum richtig als solcher erkannt werden. Auch gibt es bis jetzt noch keine Einigung über ein genaues und aus-sagefähiges Messverfahren der Bremseigenschaften.“ Auch bei Zertifizierung und Kontrolle der Werte würde es hapern: „Solange es keine Prüfmöglichkeit und Sanktionen der Be-hörde gibt, ist das Ganze nicht so wirksam, wie es klingen mag.“ Hintergrund, so Continental: Hersteller von Billigreifen aus Ostasien würden bereits heute Signets an den Reifen anbringen, deren Leistungsvermögen mit der Wirklichkeit nichts gemein habe. Der Vorschlag, jeden Reifen einzeln zu kennzeichnen, wird in Hannover ebenfalls kritisch betrachtet. Das sei nicht im Sinn des Verbrauchers. „Wir appellieren daher dringend an die Bundesregierung, sich im Ministerrat dafür einzusetzen, die Auszeichnung im Verkaufsraum an-zubringen, statt auf jedem einzelnen Reifen im Lager.“ Der mit der Werteermittliung und Kennzeichnung ver-bundene Aufwand führt nach Ansicht des Herstellers zu höheren Preisen.
Alle Rückrufe tagesaktuell unter www.autoservicepraxis.de/rückrufe
Marke
Baureihe
Produktionszeitraum
Stückzahl (D)
Ursache/Wirkung/Abhilfemaßnahme
Vollzug erkennbar an
C2
15. bis 19. März 2008
72
mangelhafte Dauerhaltbarkeit der Befestigung der klappbaren Rücksitze/Bruch der Sitzbefestigung/Prüfung, ggf. Erneuerung betroffener Teile
keine Angabe
C4 Picasso
vor dem 28. Juni 2007
778
mangelhafte Befestigung der Zierblende zwischen Windschutzscheibe und Panoramaglasdach/Zierblende löst sich ab/Erneuerung der Zierblende
keine Angabe
Xsara Picasso
31. März bis 10. April 2008
85
mangelhafte Schweißnaht am Unterbau des Beifahrersitzes/Schweißnaht gibt bei einem Unfall nach/Prüfung, ggf. Erneuerung des Sitzunterbaus
keine Angabe
i20 1.2 u. 1.4 (Stahlräder)
Oktober 2008 bis März 2009
2.801
Produktionsfehler: Ventilloch der Stahlräder an der falschen Position gestanzt/Reifendruckverlust/Prüfung, ggf. Erneuerung der Räder
keine Angabe
LancerOutlander
Modelljahre 2008 und 2009
1.281312
defektes Rückschlagventil im Bremskraftverstärker/reduzierte Bremskraftunterstützung/Erneuerung des Rückschlagventils
Micra
17. Septemberbis 22. Oktober 2008
144
mangelhafte Schweißung des Fahrer-Airbags/Luftsack entfaltet sich bei einem Unfall nicht korrekt/Erneuerung des Fahrer-Airbagmoduls
keine Angabe
Murano (Z50)
8. April 2002bis 11. Januar 2008
3.213
Lufteinlasskanal rutscht vom Zwischenresonator ab/unruhiger Motorlauf, reduzierte Beschleunigung, Absterben des Motors/Erneuerung des Lufteinlasskanals
keine Angabe
S80V70, XC70
Modelljahre 2007 und 2008Modelljahr 2008
insgesamt 808
Software-Fehler im Scheibenwischer-Steuergerät/Wischer lassen sich nicht einschalten oder werden von selbst aktiv/Aufspielen überarbeiteter Software
keine Angabe
VW
Golf VI mit elekt.Fensterhebern
KW 41/2008 bis KW 46/2008
11.500
mangelhafte Vernietung der Lagerbolzen an den Umlenkrollen der elektrischen Fensterheber/Ausfall der Fensterheber/Prüfung, ggf. Erneuerung der Fensterh.
Aufkleber mit derAktionsnummer 57C8
Rettungskarte
Schnittmuster
Höherfeste, hochfeste und höchstfeste Bleche, Airbags, Gurtstraffer und Gasgeneratoren, Tanks mit Flüssigkeiten und/oder Gasen, nicht zuletzt Batterien und Hybrid-Bauteile – alle diese Bauteile stellen bei der Bergung von Unfallopfern Hindernisse für Retter oder Gefahrenquellen für Retter und Opfer dar. Erschwerend kommt hinzu: Jede Fahrzeugbaureihe ist anders, manchmal gibt es sogar innerhalb einer Baureihe Unterschiede. Nach Erkenntnissen des ADAC werden zudem 44 Prozent der verunfallten Pkw vor Ort nicht korrekt identifiziert. Ursachen: Dunkelheit, Ver-formungen, verlorene Bauteile. Um die Bergung von Unfallopfern zu beschleu-nigen und Gefahrenquellen kenntlich zu machen, plädiert der ADAC für die Ein-führung der so genannten Rettungskarte. An einer einheitlichen Stelle positioniert (Empfehlung: hinter der linken Sonnenblende), soll die Rettungskarte folgende Inhalte haben: Zur Identifizierung Marke, Baureihe, Karosserievariante und Bauzeitraum, ergänzt durch zwei Fotos von schräg vorn und schräg hinten. Für die schnelle Bergung die Positionen von Karosserieverstärkungen und ggf. Überrollbügel sowie optimale Schnittpunkte und -linien. Und für den Schutz von Rettern und Opfern die Positionen von Airbags, Gurtstraffern, Gasgeneratoren, Tanks, Batterien und Hybrid-Bauteilen. Der ADAC lobt Audi und VW für diesbezügliche Angaben im Internet und kritisiert andere Automobilhersteller, die keinerlei Rettungsleitfäden besäßen. Für die Verbreitung der Rettungskarte sollen nicht nur die Automobilhersteller und -importeure, sondern auch Werkstätten, Autohäuser und TÜV-Stationen sorgen. Zeitliche Prognose des ADAC zur Etablierung der Karte: 2009 bis 2018.
Kurzmeldungen
Blitzlicht
Nach einer Studie in mehreren Städten bezeichnet der ADAC Umweltzonen als „wirkungslose Effekthascherei“.
Bosch und Denso wollen bis Ende 2009 ihr 2007 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen für Dieselpartikelfilter auflösen. Grund: geringe Nachfrage.
Daimler beteiligte sich mit knapp zehn Prozent der Unternehmensanteile am Elektroautohersteller Tesla Motors.
GM verkaufte die Marke Hummer an den chinesischen Spezialmaschinenhersteller Sichuan Tengzhong Heavy Industral Machinery Co.
Preiswerte Autos mit Corsa-Technik: Bei Opel denkt man über die Wiederbelebung der Marke Wartburg nach.
Die Werkstattkette PitStop (rund 400 Betriebe) wurde von der britischen Kwik-Fit-Gruppe an den Münchener Finanzinvestor Bluo veräußert.
Werkstattausrüster SPX Service Solutions (Tecnotest, Robinair etc.) übernahm den chinesischen Wettbewerber Autoboss mit Sitz in Shenzhen.
Die SsangYong Deutschland GmbH in Nürnberg ist der neue deutsche Im-porteur der koreanischen Marke.
Zulieferer Visteon meldete für sein US-Geschäft Insolvenz an und beantragte Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts. Nicht betroffen: Töchter außerhalb der USA.
Kindersitze
Viermal mangelhaft
Gemeinsam mit der Stiftung Warentest untersuchte der ADAC 22 Kindersitze be-züglich Sicherheit, Bedienung, Komfort und Gebrauchseigenschaften. Ergebnis: Zehn „gute“, sieben „befriedigende“, ein „ausreichender“ und vier „mangelhafte“ Kindersitz(e). Von Letzteren fielen einer beim Seiten-Crash (Alpin Daisy; im Bild) und drei beim Frontal-Crash durch: Em-maljunga First Class 0+ mit Base (Isofix), IWH Babymax Isofix + Basis und IWH Megamax Isofix + Basis. Bedenklich: Bei drei von vier mangelhaften Kindersitzen handelt es sich um so genannte Isofix-Varianten, die in der Regel als besonders praktisch und sicher gelten. Fundstelle der Ergebnisübersicht: www.adac.de/tests/kindersicherung/kindersitze.
Fahrwerkdiagnose
Schwellenwert
Technikern der Purdue University in West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana sei die Entwicklung einer vollautomatischen Fahrwerkdiagnose gelungen, meldet das asp-Schwesterblatt VKU Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik in der Juni-Ausgabe. Das ursprünglich für die US Army ent-wickelte Diagnoseverfahren funktioniert so: In eine Bodenschwelle aus Gummi sind Beschleunigungssensoren integriert. Das Auto – ob Pkw oder Lkw spielt den Ent-wicklern zufolge keine Rolle – überfährt die Schwelle mit einer Geschwindigkeit von rund zehn Kilometer pro Stunde, wobei eine Software eingehende Daten der Sensoren interpretiert und entdeckte Schäden an Radaufhängungen, Radlagern und Reifen am Bildschirm anzeigt. Simulationen und Tests hätten die exakte Arbeitsweise des Diagnoseverfahrens bestätigt. Während des Weltkongresses der Society of Automotive Engineers (SAE) in Detroit erstmals präsentiert, wird derzeit an einer serientauglichen Variante des Verfahrens gearbeitet, die innerhalb der nächsten zwei Jahre auf den Markt kommen könnte.
- Ausgabe 6/2009 Seite 6 (409.1 KB, PDF)