Sind Sie gut ins neue Jahr gestartet? Fein, wir auch. Dann haben Sie Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2012 sicher schon in Angriff genommen. Vor kurzem sprach ich mit einem Werkstattunternehmer, der schon wenige Tage nach dem Jahreswechsel aufstecken wollte. „Ich würde gern weiter wachsen und in bestimmten Geschäftsbereichen mehr machen. Aber ich finde keine geeigneten Mitarbeiter für die anstehenden Aufgaben.“ Eine frustrierende Erkenntnis gleich zu Jahresbeginn.
Dabei stellt sich die Situation im Kfz-Gewerbe noch vergleichsweise gut dar. Der Beruf des Kfz-Mechatronikers gilt vielen Schulabgängern und zunehmend auch -abgängerinnen nach wie vor als Traumberuf. Anderen Branchen geht es da schlechter. Etwa den Pflegeberufen. Schon heute fehlen Tausende Kranken- und Altenpfleger/innen. Experten schätzen, dass hier in den nächsten Jahren bis zu 50.000 Stellen mehr oder weniger dauerhaft unbesetzt bleiben. Es ist längst keine Utopie mehr, dass in Altenheimen künftig auch die Lahmen die Kranken pflegen und umgekehrt.
Allerdings sind pauschale Expertenurteile auch mit Vorsicht zu genießen. Zumal, wenn regionale oder branchenspezifische Entwicklungen als Generalmaßstab herangezogen werden.
Wir möchten genau wissen, wie es aktuell um den Fachkräftebedarf in der Kfz-Branche bestellt ist. Darum führen wir – wie schon im letzten Jahr – gemeinsam mit dem Institut für Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen den Fachkräftemonitor im Kfz-Gewerbe durch (s. Seite 64). Dabei sind Sie als Werkstattinhaber, Werkstattleiter und Ausbilder aufgerufen, uns mitzuteilen, ob und in welchen Bereichen Sie Nachwuchssorgen plagen.
Allen Nachwuchsmeistern empfehle ich unsere neue Rubrik „Weiterbildung und Karriere“ (ab S. 51), die künftig den Rahmen für unseren Wettbewerb „Auto Service Meister“ bildet.
Frank Schlieben, Chefredakteur
- Ausgabe 1/2012 Seite 3 (106.9 KB, PDF)