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Konnektivitäts-Apps: Wenn das Handy mit dem Auto spricht

01.07.2025 06:03 Uhr | Lesezeit: 2 min
Mazda App
Ohne Konnektivitäts-App kommt heute fast kein Hersteller mehr aus.
© Foto: Mazda

Auto und Smartphone rücken immer enger zusammen. Zu sehen ist das auch an den sogenannten Konnektivitäts-Apps, die immer mehr zu echt nützlichen Helfen werden.

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Digitale Dienste gehören heute zum Alltag – auch das Auto ist längst Teil der vernetzten Welt. Viele Hersteller bieten mittlerweile sogenannte "Fahrzeug-Apps" an, mit denen sich wichtige Funktionen per Handy steuern und Informationen abrufen lassen. Was können diese Apps, was kosten sie – und wo liegen mögliche Haken?  

Bereits seit einigen Jahren verfügt jeder Neuwagen über eine eingebaute Mobilfunkkarte. Allein schon, um bei Unfällen automatisch die vorgeschriebene E-Call-Verbindung zur Rettungsleitstelle aufzubauen oder die Navigation mit aktuellen Stauinfos versorgen zu können. Die Fahrzeughersteller nutzten die Technik bald auch für ihre Konnektivitäts-Apps. Die Funktionen waren zunächst eingeschränkt: Per Smartphone ließ sich etwa überprüfen, ob die Türen verschlossen sind oder wie viel Sprit noch im Tank ist. In den USA erfreute sich die Fernaktivierung des Benziners großer Beliebtheit, um das Auto per Klimaanlage schon vor dem Einsteigen abzukühlen. In Europa war das aus Sicherheitsgründen verboten – das Abkühlen aus der Ferne hielt dann aber mit dem Siegeszug des E-Autos auch hierzulande Einzug.  

"MyAudi App"

Über die Jahre haben die Autohersteller den Umfang ihrer Handy-Helfer für Android- und Apple-Smartphones stark ausgebaut. Premiumhersteller Audi bietet bei seiner "MyAudi App" neben Klassikern wie Fernverriegelung, Ladeplanung oder Fahrzeugortung auch eine nahtlose Integration von Terminkalendern und sogar Smartwatches. Je nach Ausstattung lassen sich Ladetimer setzen, das Fahrzeug vorheizen oder über die App direkt Service-Termine buchen. Praktisch, aber kein Alleinstellungsmerkmal: Über die App können die Routen- und Ladeplanung bequem von der heimischen Couch aus gemacht werden. Im Fahrzeug übernimmt das Bord-Navi dann nahtlos die Einstellungen.  

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Der große Funktionsumfang der Audi-App verlangt in der Praxis eine gewisse Einarbeitung, zudem finden sich viele Werbe- und Marketing-Angebote in den Menüs. Auch verlangen die Ingolstädter zahlreiche persönliche Daten – bis zum Hochladen des Personalausweises oder eines vergleichbaren Dokuments. Die App ist zwar kostenlos downloadbar, einige Funktionen – wie etwa Fernsteuerung oder Live-Verkehr – setzen aber einen aktiven Audi Connect-Vertrag voraus. Die Laufzeit und der Preis dieses Dienstes variieren je nach Fahrzeug und Modelljahr. Für Neuwagen ist der Dienst zunächst inklusive.  

"MyMazda App"

Etwas aufgeräumter, allerdings auch mit weniger Funktionen wartet die "MyMazda App" auf, die besonders für Besitzer von Plug-in-Hybriden wie CX-60 und CX-80 oder vollelektrischen Modellen praktisch ist. Es stehen viele Grundfunktionen bereit: Fahrzeugortung, Fernverriegelung, Ladeüberwachung und Terminvereinbarung mit Händler beziehungsweise Werkstatt. Praktisch ist vor allem die Möglichkeit, die Servicehistorie des Fahrzeugs abzurufen und außerdem herunterzuladen. Bei den E-Modellen der Marke gibt es zudem die Möglichkeit, den Innenraum vor dem Einsteigen klimatisch vorzubereiten. Im Vergleich zu Audi wirkt die App etwas schlichter. Die Bedienung fällt dadurch leichter, auch weil Mazda eventuelle Fragen in einem FAQ-Katalog auf seiner Website klärt. Die Nutzung ist in der Regel kostenlos – zumindest für die ersten sieben Jahre. Danach kann es bei bestimmten Features zu Einschränkungen kommen, je nach Region und Modell. 

Die beiden getesteten Apps stehen stellvertretend für die zahlreichen Angebote anderer Hersteller. Der Grundstock an Funktionen ist oft identisch, je nach Marke und Fahrzeug gibt es kleinere Unterschiede. So bietet etwa BMW in neueren Modellen über die App einen digitalen Fahrzeugschlüssel, der sich auch an Familienmitglieder versenden und freischalten lässt. Tesla bietet mehrere Besonderheiten: von der sogenannten „Smart Summon“-Funktion, bei der das Auto selbstständig zu seinem Fahrer rollt, bis hin zu einem "Sentry Mode", einem Überwachungs-Modus, der per Kamera die Umgebung überwacht und Vandalen verschrecken soll. In Deutschland sind die Funktionen allerdings nur eingeschränkt zugelassen. Komplett rechtskonform hingegen sind zwei Mercedes-Features: die Fahrstilanalyse und eine Geofencing-Funktion, die den Autobesitzer warnt, wenn das Fahrzeug ohne ihn einen bestimmten Bereich verlässt.  

Fahrzeug-Apps: Grundfunktionen meistens kostenlos

Nicht nur die Funktionen können bei verschiedenen Herstellern ähnlich ausfallen, sondern auch die Kostenmodelle. Die gute Nachricht: Die Grundfunktionen der meisten Fahrzeug-Apps sind kostenlos – zumindest in den ersten Jahren oder während der Herstellergarantie. Für erweiterte Dienste wie die Navigation mit Live-Daten oder bestimmte Software-Updates verlangen einige Hersteller nach Ablauf einer Gratisphase ein Abo oder eine jährliche Pauschale. Die Preise bewegen sich dabei meist zwischen 50 und 200 Euro pro Jahr, abhängig vom Funktionsumfang. 

So hilfreich die Apps auch sein mögen, gibt es auch kritische Aspekte. Die ständige Verbindung zwischen Auto und Smartphone erzeugt eine große Menge an Daten: Bewegungsprofile, Fahrverhalten, Ladegewohnheiten – all das kann vom Hersteller analysiert werden. In vielen Fällen wird der Nutzer dabei zwar um Zustimmung gebeten, doch wie transparent die Datenverarbeitung wirklich ist, bleibt häufig fraglich. Ein weiterer Kritikpunkt: Einige Apps sind mit Marketingfunktionen verknüpft. Push-Nachrichten zu Serviceangeboten, Neuwagen oder Zubehör sind keine Seltenheit – wenn auch meist abschaltbar.  

Wer sein Auto komfortabler, effizienter und besser vernetzt, nutzen möchte, sollte die App seines Herstellers zumindest ausprobieren. Die wichtigsten Grundfunktionen sind meist kostenlos und erleichtern das Autofahrerleben – vom Türöffnen über die Ladeplanung bis zur Werkstattanmeldung. In der Regel kommen von Zeit zu Zeit neue Funktionen dazu – vielleicht sogar solche, für die man nach Ablauf des Gratis-Zeitraums gegebenenfalls zahlen würde.  

 

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