Das Umweltbundesamt spricht sich gegen den Einsatz des Gases Tetrafluorpropen in Auto-Klimaanlagen aus und schlägt stattdessen Kohlendioxid als Kältemittel vor. Ein Sprecher sagte am Mittwoch, das Amt werde in Kürze eine neue Studie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung zur Gefährlichkeit von Tetrafluorpropen vorstellen. Der Verband der Automobilindustrie hält dieses Gas dagegen für ausreichend sicher. Inzwischen berichtet das Magazin "Stern" in seiner aktuellen Ausgabe über den Streit um das Kühlmittel mit der Kennung R-1234yf. Auch hier wird der Vorwurf wiederholt, Tetrafluorpropen könne bei Feuer oder Kontakt mit heißen Oberflächen Fluorwasserstoff freisetzen, der mit Feuchtigkeit zu Flusssäure reagiere. Diese wirke stark ätzend und könnetödlich sein. Erstmals hatte die Deutsche Umwelthilfe auf diesen Umstand hingewiesen (wir berichteten). Der Verband der Automobilindustrie wiederholte gegenüber dem "Stern" seinen Standpunkt, wonach das Kühlmittel mit der Kennung R-1234yf zweieinhalb Jahre lang in zahlreichen Tests und Studien untersucht worden sei. Es sei ebenso sicher wie das bisherige Kältemittel, das Treibhausgas Tetrafluorethan (R134a). Nach Informationen des "Stern" bestehen aber enge Verbindungen der Macher dieser Tests und Studien zu den Produzenten von Tetrafluorpropen, den US-Chemiekonzernen Dupont und Honeywell. R134a ist wegen seiner Klimaschädlichkeit von 2011 an in der EU verboten. Der Verband hatte sich noch vor zwei Jahren wie das Umweltbundesamt für CO2 als Ersatz und gegen Tetrafluorpropen ausgesprochen, später hieß es, ausländische Hersteller seien dafür wenig aufgeschlossen. (dpa/ng)
Kältemittel-Streit: Umweltbundesamt empfiehlt CO2-Klimaanlagen
Das Amt will in Kürze eine neue Studie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung zur Gefährlichkeit von Tetrafluorpropen vorstellen. Auch der "Stern" berichtet inzwischen über die Angelegenheit.