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21.06.2013 12:02 Uhr

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Kfz-Technik Erich Appinger

Fachbetriebe für historische Fahrzeuge mit Spezialisierung auf Lkw und Busse gibt es nur wenige. Der gute Ruf von Erich Appingers Werkstatt drang sogar bis zum ADAC und zu ZF Friedrichshafen, die ihre Klassiker zu Neuaufbau bzw. Restaurierung nach Haunersdorf in Niederbayern brachten.

Der Schritt in die Selbstständigkeit war nicht geplant, dessen Hintergrund aber typisch: Ein Konflikt mit dem Chef brachte den angestellten Kfz-Elektrikermeister Erich Appinger im Jahr 1981 dazu, selbst als Unternehmer tätig zu werden. Seither geht es mit dem Werkstattbetrieb im niederbayerischen Haunersdorf nur bergauf. Bereits drei Jahre nach Gründung zog man in ein neues, größeres Gebäude um. Mitte der 1980er Jahre kam als zweites Standbein das Konfektionieren von Kabelbäumen, zunächst für einen Bushersteller, hinzu. Gebäudeerweiterungen betrafen Lager- und Büroräume (1992) sowie Werkstatt und Kabelbaumkonfektion (1999). 2010 wurde eine Halle für Nfz errichtet.

Heute beschäftigt Erich Appinger insgesamt 33 Mitarbeiter, die moderne Pkw und Nfz warten und instandsetzen, Lkw- und Bus-Oldtimer restaurieren/neu aufbauen, elektrische Schaltanlagen planen und bauen sowie Kfz-Kabelbäume anfertigen. Letzteres nicht mehr nur für einen Omnibusbauer, sondern auch für einige Landmaschinen- und einen Kleinserien-Sportwagenhersteller aus der Oberpfalz. Einer der beiden angestellten Kfz-Meister ist Erich Appingers erster Lehrling aus dem Anfangsjahr 1981. „Seither hatten wir ca. 40 Lehrlinge im Betrieb“, fasst der Unternehmer zusammen. Mehr als fair ist der Umgang mit ihnen: Nicht übernommene Lehrlinge werden in Haunersdorf so lang weiter beschäftigt, bis sie eine neue Anstellung gefunden haben. Im Herbst dieses Jahres sollen wieder zwei Lehrlinge eingestellt werden.

Neuaufbau des „gelben Riesen“

Größere Bekanntheit erlangte die Werkstatt durch den Neuaufbau eines Sattelzugs, genannt „gelber Riese“, der vom ADAC Südbayern von 1962 bis 1971 als Betreuungswagen eingesetzt wurde. Die Zugmaschine basiert auf einem Mercedes-Benz LPS 328/36 und ist, wie auch der Auflieger, eine Anfertigung der Eislinger Staufen-Fahrzeugwerke (vgl. Bild auf dieser Seiten oben). 1971 verkauft an einen Bettenhändler, diente das Fahrzeug bis zu seiner Stilllegung 2001 als mobile Bettenreinigungsmaschine. Ein Lkw-Sammler kaufte den Sattelzug und ließ ihn in Tschechien überarbeiten. Dennoch galt er beim Erwerb durch den ADAC als Note-5-Wrack – komplett zwar, aber auch komplett marode. Der Neuaufbau nahm gut zwei Jahre, von Februar 2010 bis März 2012, in Anspruch, wobei die Haunersdorfer federführend agierten. Andere in der Region Dingolfing-Landau ansässige Unternehmen, u. a. vier Schreinereien und ein Lackbetrieb, übernahmen Gewerke, die eine Kfz-Werkstatt üblicherweise außer Haus gibt. Erwähnenswert ist zudem die beratende Unterstützung durch ADAC-Prüfzentrums-Leiter Karl Pröbstl, Oldtimer-Motorsport-Spezialist Arwed Hafner und Omnibus-„Papst“ Konrad Auwärter. Am 12. März des vergangenen Jahres wurde der „gelbe Riese“ vom ADAC Südbayern erneut in Dienst gestellt; auch heute werden mit ihm wieder Mitglieder betreut, u. a. auf Oldtimerveranstaltungen. Die Feier zur Wiederindienststellung des Sattelzugs bot den geeigneten Rahmen für die Auszeichnung von Erich Appingers Werkstatt mit dem Zusatzschild „Fachbetrieb für historische Fahrzeuge“, übergeben durch die Kfz-Innung Niederbayern.

Nachfolgeauftrag kam von ZF

Obwohl Erich Appinger keinerlei Werbung betreibt und allein auf Mundpro-paganda setzt, ließ der Anschlussauftrag nicht lang auf sich warten. ZF Friedrichshafen gab die Restaurierung eines ehemaligen Versuchsträgers in Auftrag: Der Standard-Linienbus MAN SL 200 (vgl. Bild auf dieser Seite oben) diente in den 1970er-Jahren zur Erprobung eines Automatikgetriebes für Busse. Das Fahrzeug ist für das neue Werksmuseum bestimmt, welches zum 100-jährigen Jubiläum des Zulieferers eröffnet werden soll.

Derzeit spielt im Werkstattbereich das Tagesgeschäft, die Wartung und Instandsetzung moderner Pkw und Nfz, noch eine wichtige Rolle. 35 bis 40 Hauptuntersuchungen pro Woche kennzeichnen die Größenordnung. Das will Erich Appinger mittel- bis langfristig ändern und sich verstärkt dem Geschäft mit klassischen Nutzfahrzeugen widmen. An den beiden anderen Standbeinen des Unternehmens, Kabelbaumkonfektion und Schaltanlagenbau, will der Inhaber nicht nur weiter festhalten, sondern sie ebenfalls ausbauen. Peter Diehl

Leserservice

Kfz-Technik Erich Appinger

Hauptstraße 28, 94436 Haunersdorf

Telefon 09956/90090

Telefax 09956/90091

E-Mail info@appinger.de

Internet www.appinger.de

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