Der Erfindergeist der Beschäftigten bringt Konzernen wie Volkswagen und Continental immer höhere Millionen-Einsparungen. Bei dem Zulieferer und Reifenspezialisten aus Hannover waren es im vergangenen Jahr mehr als 120 Millionen Euro. Wie Conti-Personalchefin Elke Strathmann am Montag berichtete, ließen sich die Ausgaben mit der Umsetzung von Mitarbeiter-Ideen an weltweit 126 Standorten im Vergleich zu 2010 um mehr als ein Fünftel drücken. Auch für Volkswagen zahlen sich die Geistesblitze der Mitarbeiter aus.
Die vielen Einfälle bei Conti zeigten "die starke Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und ihr Engagement", sagte Strathmann. Insgesamt wurden 2011 etwa 310.000 Einzelvorschläge in die Tat umgesetzt, um die Effizienz zu erhöhen. Zahlreiche Firmen versuchen, mit Hilfe eines systematischen Ideen-Managements Kosten zu sparen, Abläufe zu verbessern und die Belegschaft zu motivieren.
Unter den deutschen Continental-Werken lag zuletzt Regensburg an der Spitze, dort kamen im Schnitt vier umgesetzte Ideen auf einen Kollegen. Im weltweiten Vergleich waren besonders die südkoreanischen Conti-Beschäftigten kreativ: Der Standort Icheon landete mit einer Pro-Kopf-Quote von 46 Einfällen ganz vorn. In Rubí (Spanien) waren es sogar 60 Vorschläge je Mitarbeiter. Weil auch andere Faktoren wie die tatsächliche Ersparnis in die interne Punktevergabe einfließen, hatten sich die Südkoraner aber noch vor die Spanier geschoben.
Bei Volkswagen schlug sich der Ideenreichtum der Mitarbeiter ebenfalls in klingender Münze nieder. Der Autobauer sparte so im ersten Halbjahr 2012 knapp 60 Millionen Euro - über 30 Prozent mehr als Mitte 2011, wie VW bereits in der vorigen Woche mitgeteilt hatte. Fast 32.600 Verbesserungsvorschläge wurden eingereicht, zum Beispiel für einen effizienteren Einsatz von Lasertechnik in der Produktion. Die Tippgeber bekommen Prämienzahlungen. Im Gesamtjahr 2011 verdankte Volkswagen den Mitarbeiter-Ideen Einsparungen von 100 Millionen Euro. (dpa)