Die Probleme von Daimler mit den Piezo-Injektoren des Vierzylinder-Dieselmotors der Baureihe OM651 (wir berichteten) werden offenbar immer größer. Laut einem Bericht der "Wirtschaftswoche" müssen Besitzer einer Mercedes C- und E-Klasse sowie des Geländewagens GLK zum Teil monatelang auf ihr Auto verzichten, weil keine Ersatzteile verfügbar sind. Angaben über die Zahl betroffener Kunden und zur Schadenshöhe machte das Stuttgarter Unternehmen gegenüber der "Wirtschaftswoche" nicht. Im Oktober hatte der Hersteller 2.800 Kundenbeanstandungen genannt. Wegen des wachsenden Unmuts im Kundenkreis über wochenlange Wartezeiten habe sich der Konzern inzwischen zu einer kostspieligen Reparaturstrategie entschlossen: Wurden anfangs aus Kostengründen nur einzelne defekte Düsen getauscht, lasse er nun in der Werkstatt alle Injektoren des Motors erneuern sobald sie denn verfügbar sind. Der Zulieferer – in früheren Berichten war von Delphi die Rede –habe wegen der komplexen Technik und verschärfter Testverfahren trotz Sonderschichten große Probleme, die benötigten Stückzahlen zu liefern. Und Wettbewerber Bosch ist laut dem Magazin nicht in der Lage, die Teile herzustellen. Wie es aus dem Konzern heißt, sind Verunreinigungen im Diesel oder statische Aufladungen während der Montage des Motors Grund für die Probleme. Setzen die Düsen aus, kann der Fahrer in einem "Notlaufprogramm" nur noch mit maximal 70 Stundenkilometern fahren. Zum Trost für die lange Wartezeit bekommen die betroffenen Autobesitzer von Mercedes Ersatzwagen mit anderer Motorisierung, die die Händler zu Sonderkonditionen beim Hersteller einkaufen und später mit Gewinn als Vorführwagen veräußern können, berichtet die "Wirtschaftswoche" weiter. (dpa/ng)
Daimler: Wachsender Kundenärger wegen Injektor-Problemen
Laut einem Bericht der "Wirtschaftswoche" müssen Mercedes-Besitzer zum Teil monatelang auf ihr Auto verzichten, weil der Zulieferer große Probleme mit der Ersatzlieferung hat.