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Automobilmarkt: Zwischen Dieselgate und Brexit

05.07.2016 09:55 Uhr
Automobilmarkt: Zwischen Dieselgate und Brexit
In der ersten Jahreshälfte wurden in Deutschland 812.000 Diesel-Pkw neu zugelassen, so viele wie nie zuvor.
© Foto: VW

Diesel-Neuwagen liegen beim Absatz auf Rekordniveau. Das beruhigt die Autobranche. Doch der Brexit macht das Geschäft mit Großbritannien in beide Richtungen unberechenbar.

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Von Klaus Lockschen/SP-X

Trotz der erheblichen Kratzer, die das Image der Automobilindustrie durch die Dieselaffäre erhalten hat, ist die Nachfrage nach Selbstzündern in Deutschland stabil geblieben. In der ersten Jahreshälfte wurden 812.000 Diesel-Pkw neu zugelassen, so viele wie nie zuvor. In der Vorjahreshälfte waren es 779.000.

Er wolle das Diesel-Thema nicht beschönigen, es schmerze sehr, dass das Vertrauen verloren wurde, betonte VDA-Chef Matthias Wissmann auf der Halbjahres-Pressekonferenz des Verbandes. In manchen Fällen sei der Interpretationsspielraum der gesetzlichen Vorgaben überschritten und der Bogen überspannt worden. "Nicht alles, was legal ist, ist auch legitim", sagte Wissmann. Um die Glaubwürdigkeit der Branche zu erneuern, setze man mit dem künftig und dann weltweit geltenden Zyklus (WLTP) auf eine realitätsnähere Testprozedur und ebenso auf den kommenden Straßentest RDE (Real Driving Emissions), für den die Geräte ab 2017 einsetzbar seien. Wissmann sprach sich zudem dafür aus, möglichst viel Transparenz in die von den Herstellern verwendete Software für die Abgasnachbehandlung zu legen und diese den Genehmigungsbehörden zugänglich zu machen.

Klar positionierte sich der VDA-Chef gegen Forderungen in Teilen der Politik, den Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2030 zu verbieten. Am Ziel der Elektromobilität führe kein Weg vorbei, "allerdings brauchen wir auf diesem Weg einen gesunden Mix der Antriebsarten: Plug-in-Hybrid, Benziner und Diesel. Und realistische Zeiträume." Selbst Unternehmen mit ambitionierten Zielen in der Elektromobilität gingen davon aus, dass im Jahr 2030 noch zwei Drittel der Neuwagen mit Verbrennungs- beziehungsweise mit Hybridmotoren fahren würden. "2050 wäre eine realistischere Herangehensweise", so Wissmann.

Unsicher zeigt sich der Branchenverband in der Bewertung des Brexit. Wie das Votum der Briten die Automobilindustrie beeinflussen wird, stehe noch in den Sternen. Großbritannien ist für die deutschen Autobauer ein wichtiger Markt, der im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Pkw deutscher Konzernmarken nachgefragt hat, Platz 1 im Export-Ranking. Davon waren 810.000 aus deutscher Fertigung. Und umgekehrt sind die Briten nach VDA-Angaben sehr auf die kontinentalen Märkte angewiesen: von den knapp 1,6 Millionen im vergangenen Jahr in Großbritannien gebauten Pkw wurden 57 Prozent in EU-Ländern zugelassen.

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KOMMENTARE


egon samu

06.07.2016 - 07:52 Uhr

Wenn die Bürger eifrig Diesel kaufen, weil sie den kräftigen Antrieb mit wenig Durst schätzen ist es für die Politik höchste Zeit, den Diesel zu verbieten.Dafür werden Elektromobile und sonstige alltags-untaugliche Auswüchse mit unseren Steuern "gefördert".


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