Bei der Diskussion um die Feinstaubemission von Otto-Direkteinspritzermotoren kämpft der ADAC nun Seite an Seite mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Beide Verbände kritisierten am Freitag den Europäischen Verband der Automobilindustrie (ACEA), der sich offenbar in Brüssel dafür einsetzt, dass in der Euro 6-Abgasnorm ein zehnfach höherer Grenzwert für Partikel zugelassen wird als bei Dieselmotoren. Dieser soll zudem erst 2017 für neue Modelle in Kraft treten und nicht wie die restliche Euro 6-Abgasnorm ab September 2014. Messungen des ADAC im Auftrag des Verkehrsclub Deutschland und der DUH hatten den Mitteilungen zufolge ergeben, dass moderne Benzinmotoren mit Direkteinspritzung einen Ausstoß von ultrafeinen Partikeln aufweisen, der 30-mal über dem für Diesel zulässigen Wert liegt. "Dabei stehen längst auch für Benziner marktfähige und kostengünstige Partikelfilter-Technologien zur Verfügung. Sie sind seit Jahren 'Stand der Technik' und müssen zur Verringerung des verkehrsbedingten Feinstaubproblems zum Standard bei diesen Motoren werden“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Anders sehen das die Technikexperten des ADAC: Sie sind der Ansicht, dass in vielen Fällen eine Emissionsminderung auch ohne den Einsatz von Partikelfiltern möglich wäre. Der Club ist außerdem der Ansicht, dass solche innermotorischen Lösungen ohne Mehrkosten für den Autofahrer zu erreichen sind. "Wer per se nur auf den Partikelfilter setzt, riskiert unnötige Erhöhungen im Kraftstoffverbrauch und damit mehr CO2-Ausstoss", hieß es von Seiten des ADAC. (ng)
ADAC und DUH: Partikel-Grenzwert für Otto-Direkteinspritzer

Beide Verbände fordern eine Festschreibung eines Partikel-Grenzwertes für neue Benzinfahrzeuge im Rahmen der Euro 6-Verordnung, der nicht höher sein darf als bei Dieselmodellen. Anders als die DUH ist der ADAC aber nicht für eine generelle Filterpflicht.