Auf dem Concorso d’Eleganza Villa d’Este hat Bugatti am vergangenen Wochenende vier Type 35 Grand Prix mit an den Comer See gebracht. Rein äußerlich sind der Kühlergrill und die Acht-Speichen-Aluminiumräder des Type 35 zu Identifikationsmerkmalen der Bugatti Automobile geworden. Zudem war er das mit Abstand sportlich erfolgreichste Modell der Marke. 1924 kamen die blauen Rennwagen beim Großen Preis des Automobil Club de France in Lyon zu ihrem ersten Einsatz. In den folgenden zehn Jahren fuhren sie dank ihrer Leichtigkeit und ihres Fahrverhaltens fast 2.000 Siege ein. So war die Vorderachse aus Gewichtsgründen hohl. Die Bremstrommeln waren integral in die leichten Aluminiumräder eingebaut. Nach dem Entfernen der zentralen Radmutter liess sich das Rad innerhalb von Sekunden abziehen und legte die Bremse frei – im Renneinsatz ein entscheidender Vorteil. Der wichtigste Grund für die unzähligen Rennerfolge Bugattis – und dem darauf aufbauenden Image der Marke – war aber die Tatsache, dass Bugatti nicht nur die normalen Sport- und Tourenwagen des Hauses, sondern auch die Rennfahrzeuge an private Kunden verkaufte, die damit an zahlreichen Grand Prix teilnahmen. Dies bescherte Firmengründer Ettore Bugatti gleich doppelten Erfolg. Er konnte einerseits reichen, sportlich ehrgeizigen Privatiers seine Rennwagen zu hohen Preisen verkaufen und anderseits aus deren Erfolgen auf den internationalen Rennstrecken Kapital schlagen - ohne für diese "Marketingaktivitäten" auch nur das Geringste investieren zu müssen.
Bugatti Type 35 und Veyron
