Im Internet tauchen immer häufiger TÜV-Gutachten zum Download auf - und leider gibt es auch immer mehr Autofahrer, die diese mittels moderner Hard- und Software manipulieren. Darauf verweist Michael Lauer, der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Automobil-Tuner (VDAT). Die Bandbreite der illegalen Änderungen reicht dabei vom Löschen sicheheitstechnischer Auflagen wie z.B. dem Aufweiten von Kotflügeln bis hin zur Änderung von Fahrzeugmodell oder Radgrößen und Einpresstiefen.
Auf einigen Websites erscheinen laut Angaben des Verbandes sogar Anleitungen zur Fälschung von Gutachten. Man habe bereits auf dem Rechtsweg einige dieser Seiten schließen lassen, hieß es weiter. Betreiber solcher Sites machten sich nicht nur wegen Urkundenfälschung, sondern auch wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht strafbar. Schließlich darf nur die Firma, die das Gutachten beim TÜV erstellen ließ, dieses Dokument auch veröffentlichen.
Kein Kavaliersdelikt
"Das Manipulieren von TÜV-Gutachten oder einer allgemeinen Betriebserlaubnis ist kein Kavaliersdelikt", betont der ständige Rechtsberater des VDAT Karl-Ernst Wirtz. Er verweist darauf, dass die Justiz diese Straftat mit empfindlichen Geldstrafen oder sogar mit Freiheitsentzug bis zu fünf Jahren ahndet. Der Verband werde in Zukunft jeden Versuch, Gutachten unrechtmäßig in Umlauf zu bringen, mit allen rechtlichen Mitteln verfolgen, so Lauer. Man sei überdies dankbar für jeden Hinweis auf Internet-Seiten, die illegal TÜV-Gutachten verbreiten. (od)