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Schnell Verstärkung

20.05.2011 12:02 Uhr

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Personalvermittlung

Zu viel Arbeit, zu wenig Mitarbeiter? Mit Zeitarbeit und Personalvermittlung können Personaldienstleister dazu beitragen, kurz-, mittel- und langfristige Personalengpässe in der Werkstatt zu beheben.

Fünf Mitarbeiter beschäftigt das Autohaus Marcel Möller in Wunstorf bei Hannover derzeit. Der Schwerpunkt des vor knapp drei Jahren gegründeten Unternehmens liegt im Gebrauchtwagenhandel. „Doch viele unserer Kunden wollen auch Serviceleistungen nach dem Kauf“, erklärt Marcel Möller. Zunächst bot das Autohaus an seinem ersten Firmensitz Reifenwechsel und -einlagerung, nach und nach kamen Ölwechsel und kleinere Standardreparaturen dazu. Schließlich investierte Möller in den Bau eines Werkstattgebäudes auf seinem neuen Betriebsgelände und beteiligte sich am Werkstattsystem AutoFit. Die Werkstatt wurde im Oktober letzten Jahres fertiggestellt. Dort arbeiten aktuell ein Kfz-Meister und ein Kfz-Mechatroniker-Lehrling. Wenn besonders viel zu tun oder die Werkstatt wegen Krankheit, Urlaub oder Berufsschule unterbesetzt ist, wird es schnell mal eng. In diesen Fällen hat Marcel Möller schon des öfteren Kfz-Mechatroniker ausgeliehen – und zwar bei der AutoVision GmbH, einer Tochter des Volkswagen-Konzerns, die sich unter anderem auf Prozess- und Personaldienstleistungen für die Automotive-Branche spezialisiert hat. Besonders angenehm war für ihn die Geschwindigkeit, mit der die AutoVision auf seine Aufträge reagierte: „Spätestens am nächsten Tag wurde ein Kfz-Mechatroniker geschickt.“

Flexibler Dienstleister

Der blieb an Bord, bis sich die Lage in der Werkstatt wieder entspannte. „Manchmal brauchten wir nur für einen Tag einen Leiharbeiter, manche waren aber auch drei, vier Tage da“, erinnert sich Möller. „Für uns ist das die unkomplizierteste Möglichkeit, kurzfristig Verstärkung zu holen.“ Einen Werkstattmitarbeiter zur Aushilfe oder als Teilzeitkraft einzustellen würde ihm nicht diese Flexibilität bieten. „Und die Qualifikationen der Leiharbeiter waren in Ordnung. Die haben gleich voll losgelegt“, lobt Möller. Natürlich kostet dieser Service Geld. Unterm Strich zahlt die Werkstatt mehr als für einen fest angestellten Mitarbeiter, weil ja auch das Zeitarbeitsunternehmen verdienen will. „Doch wenn der Kfz-Mechatroniker voll ausgelastet ist, rechnet sich das trotzdem“, unterstreicht Möller.

Noch vor einigen Jahren nutzten vor allem große Autohäuser Zeitarbeit. Doch seit ein, zwei Jahren steige die Nachfrage der kleineren Kfz-Werkstätten, stellt Christian Cauers von AutoVision fest. Wie Marcel Möller setzen diese Betriebe Arbeitnehmer auf Zeit vor allem kurzfristig ein. „Die großen Autohäuser nutzen das Instrument auch, um längerfristig Stellen zu besetzen und sich Personen für einige Wochen als Zeitarbeitnehmer anzusehen, bevor sie ihnen einen Arbeitsvertrag anbieten“, so Cauers. Und noch einen weiteren Unterschied gibt es: Die kleineren Betriebe suchen Werkstattmitarbeiter, allen voran Kfz-Mechatroniker, während die großen Autohäuser auch Leiharbeitnehmer fürs Büro beschäftigen.

„Gerade bei den Inhabern kleinerer Betriebe gibt es nach wie vor Informationsdefizite und Vorurteile gegenüber Zeitarbeit als personalwirtschaftliches Instrument“, bedauert Cauers. Spektakuläre Fälle wie etwa der einer großen Drogeriemarktkette, die einigen Mitarbeitern ihrer Stammbelegschaft kündigte, um sie zu niedrigeren Löhnen über ein Zeitarbeitsunternehmen zu beschäftigen, tragen natürlich nicht dazu bei, das Image der Branche zu verbessern. Es gibt jedoch einige Merkmale, um seriöse Anbieter von schwarzen Schafen zu unterscheiden: Zum einen das Alter des Unternehmens. Nur wer ordentlich arbeitet, behält seine Zulassung und kann sich langfristig am Markt behaupten. Auch die Mitgliedschaft im Bundesverband Zeitarbeit ist ein gutes Zeichen, da sie die Erfüllung strenger Qualitätskriterien voraussetzt. Darüber hinaus lohnt es sich, auf den Tarifpartner eines Zeitarbeitsunternehmens zu achten. Grundsätzlich ist es ein gutes Zeichen, wenn es mit einer der bekannten DGB-Gewerkschaften einen Tarifvertrag ge- schlossen hat. „Wir haben seit Jahren ein stabiles Tarifgerüst mit der IG Metall“, sagt Cauers. Außerdem sollte vor einer Zusammenarbeit nach Kundenreferenzen von anderen Autohäusern und Kfz-Betrieben gefragt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich dort nach der Qualität der Zusammenarbeit und der Arbeitskräfte erkundigen.

Für viele Menschen mit eher ungewöhnlichen Lebensläufen bildet Zeitarbeit eine gute Möglichkeit, den Einstieg oder Wiedereinstieg ins Berufsleben zu schaffen. Manche nutzen Zeitarbeit ganz bewusst, um sich verschiedene Betriebe anzusehen. Natürlich sind aber auch Zeitarbeitsunternehmen abhängig vom Arbeitsmarkt: Wenn bei bestimmten Be- rufsbildern Fachkräftemangel herrscht, können sie für ihre Kunden eben keine Kandidaten aus dem Hut zaubern. „In einigen Regionen wird es bei Werkstattpersonal schon eng“, sagt Cauers von der AutoVision.

Dies bestätigt Mayk Schega, Geschäftsführer der Schega & Nagel Personalberatung aus München. „In Oberbayern und weiten Teilen Sachsens ist die Suche nach Kfz-Mechatronikern oder -Meistern für die Zeitarbeit nahezu aussichtslos.“ Allerdings hilft der Personaldienstleister seinen mittelständischen Autohaus- und Werkstattkunden dennoch weiter: „In diesem Segment konzentrieren wir uns auf die Personalvermittlung, suchen also im Auftrag unserer Kunden nach Personal.“ Denn auch besonders begehrte Fachkräfte denken laut Schega durchaus an einen Arbeitsplatzwechsel. Ein Zeitarbeitsunternehmen komme für sie derzeit allerdings eher selten in Frage. „Doch wenn ein Personaldienstleister ihnen eine interessante Stelle bei einem Kunden vermittelt, sind sie durchaus aufgeschlossen“, sagt der Experte. Außerdem verfügen die Personalprofis häufig über Bewerberdatenbanken und wissen, wie interessante Kandidaten am besten angesprochen werden.

Pauschalkosten

Durch Rahmenverträge mit Online-Jobbörsen und Tageszeitungen können Anzeigenkosten reduziert werden. Bei Erfolg, also nach Abschluss eines Arbeitsvertrags zwischen Werkstatt und Bewerber, berechnet Schega & Nagel zwei Mo- natsgehälter als Provision. „Dafür spart sich ein Unternehmer aber viel Zeit und Mühe für die Suche und die Vorauswahl.“

Für Leiharbeitnehmer muss die Werkstatt keinerlei Beiträge zur Sozialversicherung oder Berufsgenossenschaft bezahlen. Auch eventuelle Schwerbehindertenabgaben oder Fehlzeiten wegen Urlaub oder Krankheit werden nicht angesetzt. All diese Positionen sind grundsätzlich in dem Stundensatz, den Zeitarbeitsunternehmen pro Arbeitsstunde berechnen, enthalten. Darum liegt der in der Regel deutlich über dem Stundensatz, den die Werkstatt ihren fest angestellten Mitarbeitern zahlt. Zumal in dem Leiharbeiterstundensatz auch noch die Gewinnmarge des Verleihunternehmens kalkuliert wird. Feste Prozentsätze zu nennen, die ein Leiharbeiterlohn über dem normalen Stundenlohn liegt, fällt allerdings schwer. Denn zum einen schwanken die Sätze von Branche zu Branche und je nach Qualifikation des Mitarbeiters, und zum anderen ist auch hier der Preis der Leiharbeitsstunde Verhandlungssache.

Keinerlei Gebühren oder Provisionen verlangen übrigens die regionalen Ar- beitsagenturen, die ebenfalls Mitarbeiter vermitteln. Sollte der Arbeitsmarkt in der eigenen Region leer gefegt sein, fragen sie auf Wunsch des Unternehmers auch bei ihren Kollegen in anderen Regionen nach, ob es dort geeignete Kandidaten gibt, die bereit sind, längere Wege zu ihrem neuen Arbeitsplatz zurückzulegen oder vielleicht sogar umzuziehen. Eva Ernst

Unterschiede

Personalprofis

„Personaldienstleister“ nennen sich die meisten Unternehmen, die Zeitarbeit und Personalvermittlung anbieten. Die Unterschiede der beiden Arbeitsgebiete in Kürze:

Zeitarbeit

Bei Zeitarbeit ist der Arbeitnehmer beim Personaldienstleister (oder Zeitarbeitsunternehmen) angestellt und wird zu einem vorher vereinbarten Stundensatz an die Werkstatt verliehen. Die Werkstatt muss für den Leiharbeitnehmer keine Lohnnebenkosten bezahlen. In der Regel werden nur die tatsächlich gearbeiteten Stunden berechnet. Der an das Unternehmen abzuführende Stundensatz liet je nach Unternehmen und Qualifikation zwischen 20 bis 100 Prozent Die Werkstatt kann einen Leiharbeitnehmer übernehmen und ihn selbst anstellen. Damit haben Zeitarbeitsunternehmen grundsätzlich kein Problem. Bei einer Übernahme verlangen sie aber meist eine Provision. Wie viel das ist, muss individuell vereinbart werden. Damit bietet Leiharbeit einem Unternehmen die Gelegenheit, einen Mitarbeiter ohne Risiko zu testen.

Personalvermittlung

Bei der Personalvermittlung sucht der Personaldienstleister für die Werkstatt geeignete Bewerber, trifft eine Vorauswahl anhand des vorab mit dem Kunden definierten Anforderungsprofil und stellt geeignete Kandidaten vor. Im Grunde fungiert der Personaldienstleister wie eine externe Personalabteilung. Dafür wird eine vorab vereinbarte Vermittlungsprovision fällig – aber nur dann, wenn die Werkstatt tatsächlich einen Arbeitsvertrag mit einem dieser Bewerber abschließt.

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