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Schadensbegrenzung

09.09.2009 12:02 Uhr

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Garantieversicherung

Motorschäden an umgerüsteten Gasfahrzeugen sind nach wie vor an der Tagesordnung. Wohl dem Kunden und der Werkstatt, wenn ein Garantieversicherer hierfür die Kosten übernimmt.

Der bekannte Garantieversicherer Intec aus Uslar geht jetzt einen Schritt weiter und setzt auf präventive Maßnahmen. Hintergrund für diese Initiative ist eine von der Intec GmbH dieses Jahr durchgeführte interne Untersuchung. Sie brachte beunruhigende Er-gebnisse für den Garantieversicherer an den Tag. Häufigste Ursachen für Motorschäden waren demnach hauptsächlich unsachgemäßer Einbau und/oder eine falsche Kalibrierung oder Justierung der Gasanlage. Damit Umrüstbetriebe zukünftig solche Fehler beim Einbau vermeiden können, hat die Intec jetzt auf Basis der Untersuchung ein „Merkblatt für LPG-Umrüstungen auf Verdampferanlagen“ erstellt und auf ihrer Internetseite veröffentlicht (vgl.: http://www.INTEC-garantie.de/index.php?a=73). Das Merkblatt, das sich als Orientierungshilfe versteht, zeigt dabei, wie der Einbau einer Flüssiggasanlage idealerweise durchgeführt werden sollte. Aufgegliedert für Gasanlagen mit Teilegenehmigung, Gasanlagen ohne Teilegenehmigung mit Ausnahme-Genehmigung nach § 70 StVZO und nicht teile-genehmigte Gasanlagen ohne adaptive Nachregelung weist es leicht verständlich auf die Probleme dieser Anlagen in der Praxis hin. „Hauptproblem bei der Gasum-rüstung sind heute immer noch unqualifizierte Einbaubetriebe, die die Regelungen der UN ECE-R 115 schlicht und einfach nicht kennen. Endgültig erforderlich wurde unser Merkblatt, da sich scheinbar selbst einige Flüssiggasanlagen-Importeure nicht an die UN ECE-R 115-Regelungen halten“, sagt Markus Müller, Geschäftsführer der Intec GmbH. „So schreiben einige ihren Umrüsterbetrieben vor, die Lambdasonde nicht anzuschließen. Wie sollen da Ein-spritzzeiten und Kurz- bzw. Langzeit-Kraftstoffregelungen funktionieren – ohne die Lambda-Datenwerte? Selbst wenn die Lambdasonde angeschlossen ist, kommuniziert sie oft nicht mit dem Gassteuergerät“, so Markus Müller weiter. „Sie wird dann zwar vom Gassteuergerät registriert, dieses kann aber nicht abgasspezifisch nachregeln, da es im Masters-Slave-Betrieb läuft. Das Gassteuergerät ist damit nur in der Lage, das zu tun, was ihm das Benzinsteuergerät mit seinen Einspritzwerten vorgibt (nicht teilegenehmigte Gasanlagen ohne adaptive Nachregelung). Bei einer gesetzeskonformen Umrüstung muss das Gassteuergerät hingegen über eine Lambda-Kontrollsteuerung mit Offset-Steuerung verfügen, um das Abgas regeln zu können.“

Problematische Umschaltung

Ein weiteres Problem sieht Markus Müller bei der Umschaltung auf Benzinbetrieb. „Bei vielen Gasanlagen wird nach der Umschaltung weiter Gasbetrieb angezeigt. Das ist nach StVZO 2007/215EG gesetzlich verboten, denn es treten sofort ein erhöhter Benzinverbrauch und eine Verschlechterung der Abgaswerte auf.“ Neben diesen Problemen hat die Intec im Bereich Zylinderkopfschäden, neben falscher Justierung oder Kalibrierung des Gaskennfeldes, vor allem die falsche Auswahl der Gaseinblasventile bzw. Düsen und den nicht ordnungsgemäßen Einbau der Gasschläuche als Ursache ausgemacht. So sind die Schläuche zwischen den einzelnen Komponenten der Gasanlage oft zu lang. „In der Folge kommt es ab einem Drehzahlbereich von mehr als 4.000/min zu einer ständigen Abmagerung und damit zu Überhitzungsschäden am Zylinderkopf und den Ventilsitzringen“, erklärt Markus Müller.

Gesetzeskonformität zu einfach?

„Selbstverständlich sind unsere Garan-tiebedingungen nicht an die in unserem Merkblatt dargestellten Sachverhalte gekoppelt. Bei der Schadensbeurteilung würden wir die Zahlung nur dann ver-weigern, wenn gravierende Einbaufehler nachgewiesenermaßen schadensursächlich sind. Richtig ist, dass eine große Anzahl der von uns überprüften Schadensursachen der fehlerhaften Umrüstung zugeordnet werden mussten. In diesem Punkt sind wir uns mit sämtlichen Gesprächspartnern der Branche einig. Wie einfach wäre das Geschäft, wenn alle Gasanlagen gesetzeskonform nach UN ECE R115 mit einer Abgasregelung und somit im Gassteuergerät integrierten Lambda-Kontrollsteuerung ausgestattet wären. Dazu eine professionelle Heerschar von Umrüstern, und die Probleme wären aus der Welt.“ Die Redaktion asp Auto Service Praxis hat vor dem Hintergrund des IntecMerkblatts bei den Herstellern und -Importeuren UN ECE-R 115-konformer LPG-Nachrüstanlagen nachgefragt, ob die hier benannten Probleme bekannt sind. Die Umfrage hat zunächst gezeigt, dass die überwiegende Anzahl der Unternehmen das Merkblatt nicht kannten, da sie nicht mit dem Uslarer Garantieversicherer kooperieren. Einzig die Firma Gasdrive Technologies GmbH (BRC) aus Althengstett war hierüber informiert, obwohl auch sie mit einem anderen Garantieversicherer zu-sammenarbeitet. Sämtliche Unternehmen gaben jedoch an, dass man ähnlich wie die Intec die Ursachen der Motorschäden nicht bei den LPG-Anlagen selbst, son-dern beim falschen Einbau im Umrüst-betrieb sieht. Darüber hinaus wurde als Schadensgrund auch die schlechte LPG-Kraftstoffqualität genannt.

Um das Problem der Motorschäden einzudämmen, ist die Intec inzwischen selbst in die Offensive gegangen und bietet eine eigene Hightec-Dosierpumpe für das Additiv Intec Valve-Protect an. Hierzu Markus Müller: „In Fahrzeugen, in denen beides eingesetzt wird, konnten bisher ausnahmslos Motorschäden auf-grund von Ventileinschlägen – und das sind über 90 Prozent aller Gasschäden – vermieden werden. Selbst Fahrzeuge, die bisher als nicht gasfest galten, laufen einwandfrei. Allerdings befinden sich noch viele Fahrzeuge in der Testphase. Trotzdem scheint es uns ge-lungen zu sein, leichtere Ein-baufehler und Unzulänglichkeiten verschiedener Gasanlagen mit unserem Additiv-system zu kompensieren. Jedenfalls reicht die bisherige Erfahrung aus, um nunmehr den Fahrzeughaltern mehr Sicherheit zu bieten. Für Umrüster ist das System darüber hinaus eine gute Verkaufshilfe, da wir bei seinem Einbau dem Kunden Garantielaufzeiten von ein bis fünf Jahre anbieten.“

Kooperationspartner gesucht

Zurzeit arbeitet die Intec mit drei Importeuren zusammen (Car-Gas, Wabern; Thomas Ludewig, Göttingen; Car-Biofuel-Systems GmbH, Borken). Mit weiteren drei oder vier wird eine Kooperation angestrebt. Auch Umrüstbetriebe sind aufgerufen, mit der Intec Kontakt aufzunehmen, unabhängig davon, welche Gasanlagen sie vertreiben. Mit Sicherheit ist die INTEC eine gute Wahl, wurde sie doch bereits im Bereich der Gebraucht-wagen-Garantien als bester Garantieanbieter des Jahres 2007 von der Redaktion „markt intern“ ausgezeichnet. Auch dieses Jahr konnte sie mit der Bestnote 1,58 wiederum Platz eins im Ranking der „markt intern“ belegen. Marcel Schoch

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