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Containersystem: Flexibles Modulsystem als Alternative zum Werkstatt-Anbau

22.03.2024 11:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Das mobile Containersystem Airsec Vario kann flexibel an die örtlichen Gegebenheiten der Werkstatt angepasst werden. Bei Bedarf kann es sogar jederzeit mit umziehen.
© Foto: Marcel Schoch

Was tun, wenn die Werkstatt zu klein ist, das Geschäft aber wachsen soll? Auf diese Frage hat die Firma Durst aus Saalfeld mit ihrem modularen Container­system Airsec Vario die Antwort. Erfahrungsbericht eines Anwenders.

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Kurzfassung

Eine Lösung bei chronischem Platzmangel im Betrieb: Flexibel angepasste Modulsysteme, die schnell auf Freiflächen aufgestellt werden können. Werkstattbetreiber Steffen Winterstein hat es ausprobiert.

Steffen Winterstein betreibt seit März 2008 in Hallbergmoos nördlich von München die Firma KFZ-Winterstein & Selbstschraubereck GmbH. Im Industriegebiet Hallbergmoos konnte sich Winterstein mit seinen vier Mitarbeitern einen festen Kundenstamm aufbauen. Als freie Kfz-Werkstatt werden dort Fahrzeuge aller Marken und Typen betreut. "Wir arbeiten an Pkw, Motorrädern und Lkw gleichermaßen", so Steffen Winterstein. "Dabei bieten wir neben Reparaturen, Lackierungen, Inspektionen, HU/AU und Reifen-Services auch noch ein sogenanntes Selbstschraubereck an."

Dahinter steckt ein Angebot an Hobbyschrauber, die mangels eigener Werkstatt einen Ort suchen, um an ihren Fahrzeugen zu arbeiten. "Wir stellen diesen einen Arbeitsplatz in unserer Werkstatt mit allen Einrichtungen und Werkzeugen zur Verfügung", so Winterstein. "Natürlich bekommen sie auch eine Sicherheitseinweisung in die Unfallverhütungsvorschriften und professionelle Unterstützung, wenn sie nicht mehr weiterwissen." Doch so innovativ, wie dieses Konzept ist, hat es auch gewisse Nachteile. "Wenn die Hobbyschrauber nicht mit ihrer Arbeit fertig werden, blockieren sie oft tagelang einen Arbeitsplatz", so Winterstein. Ein kritischer Punkt waren hierbei für Winterstein und seine Mitarbeiter immer auch die vielen Schleifstäube und Lackiernebel aus Lackspraydosen. "Auch wenn beinahe alle Hobbyschrauber beim Schleifen und Lackieren FFP3-Schutzmasken tragen, war das Problem von Stäuben und Aerosolen in der Luft nach Schleif- und Lackierarbeiten nicht aus der Welt", so Winterstein. "Da wir nur über eine einzige große Halle verfügen, haben wir nach einer Lösung gesucht, das Problem zu beseitigen."

Unterstützung fand Winterstein im Januar 2023 schließlich bei Willi Schaup, Spezialist für modulare Lackieranlagen bei der Durst Lackier- und Trocknungsanlagen GmbH in Saalfeld. "Die Firma Winterstein hat sehr viel Stellfläche unter freiem Himmel", so Schaup. "Diese Flächen sind ideal für unser Airsec Modulsystem. Dabei handelt es sich um individuell anpassbare Containermodule, die sich zu vollwertigen Lackierstraßen zusammenfügen lassen."


Mobiles Containersystem Airsec Vario

Mobiles Containersystem Airsec Vario Bildergalerie

Hohe Anpassungsfähigkeit

Die größte Herausforderung, die bei der Konzeption der neuen Lackierhalle zu lösen war, sind sehr hohe und große Fahrzeuge. "Wir reparieren Rettungsfahrzeuge mit sehr hohen Aufbauten", so Winterstein. "Daneben haben wir wegen der Nähe zum Flughafen auch Fahrzeuge von Urlaubern, die wir in deren Urlaubszeit reparieren und lackieren sollen. Kamen dann noch die Selbstschrauber hinzu, hatten wir oft massive Terminkollisionen."

Schon ab dem ersten Kontakt mit Winterstein hat Schaup die Ingenieure und Konstrukteure von Durst in das Gesamtprojekt eingebunden, um die Anlage perfekt auf die Bedürfnisse des Kfz-Betriebes abzustimmen. Vor allem der Einhaltung des Zeitplans wurde höchste Priorität zugewiesen. "Jedes Modul ist im Grunde eine Sonderanfertigung für unseren Kunden, da deren Wünsche je nach Werkstatt sehr individuell sein können", sagt Schaup. Bei Durst werden daher über 75 Prozent der Anlagentechnik selbst produziert. Lediglich beim Licht lässt man fertigen. "Die Lichtanlagen sind Spezialanfertigung nur für uns", erklärt Schaup. "Bei Winterstein haben wir uns für eine LED-Schrägbeleuchtung mit sechs Leuchtkörpern mit jeweils 115 Watt, 6.000 Kelvin und 1.000 Lux entschieden." Hingegen wurden die notwendigen Lüftungsaggregate, die Elektrik und Schaltkästen allesamt bei Durst gefertigt. Bei der Steuerung handelt es sich aber um bewährte Technik in Form der Simatic-S7-300-Steuerung von Siemens. Diese Steuerung ermöglicht einen platzsparenden und modularen Aufbau, was dem Konzept der Durst-Anlagen sehr entgegenkommt.

Bei Winterstein kamen schließlich drei mal drei Module zum Einsatz: Die drei mittleren nehmen das Fahrzeug auf. Jeweils drei weitere bilden den Unterbau mit Bodenabsaugung und den Überbau mit Zuluftdecke. Dabei wurde auch die Sonderhöhe von über drei Metern mitberücksichtigt. Das Modul-System ermöglicht es, je nach Anzahl der Module, die Länge der Anlage beliebig zu wählen. Hinzu kam eine integrierte Wärmerückgewinnung. "47 Prozent Energie-Einsparung sind dadurch pro Jahr möglich", so Schaup. Mit einer sogenannten Sektionalschaltung, mit der zum Beispiel bei Teilelackierungen warme Luft nur dort hingeleitet wird, wo sie tatsächlich benötigt wird, können bei Winterstein nochmals bis zu 70 Prozent Energie eingespart werden. Bei der Energieversorgung kann der Kunde aus allen Energieträgern (beispielsweise Gas, Flüssiggas, Erdöl oder Strom) wählen, die ihm zur Verfügung stehen. Bei Winterstein ist dies Gas. Letztlich entschied man sich wegen der beengten Platzverhältnisse zu den Seiten hin für ein platzsparendes Rolltor anstatt eines Faltschiebetors mit Verglasung.

Aus einer Hand

Von der Planung über die Genehmigung und den Bau bis hin zur Inbetriebnahme und Prüfung der Anlage werden alle Prozesse von den Mitarbeitern bei Durst gesteuert und unterstützt. Die Kunden haben dabei stets nur einen festen Ansprechpartner für ihr Projekt. Dies gilt auch für die Aftersales-Services. Durst stellt hierfür eigene Servicemitarbeiter zur Verfügung. "Gut 80 Prozent der Probleme sind telefonisch lösbar", so Schaup. "Darüber hinaus ist eine Fernwartung möglich, bei der sich der Techniker auf die Anlage aufschaltet. Erst wenn auf diesem Wege nichts mehr geht, kommen die Techniker vor Ort." Lange Wartezeiten auf Ersatzteile sind dabei ausgeschlossen, da aufgrund der hohen Fertigungstiefe alle Ersatzteile vorrätig sind. Dies ist auch der Grund, weshalb die Anlagen updatefähig sind. "Aufgrund unserer Fertigungstiefe können Kunden beispielsweise IE3- auf IE4-Motoren problemlos umrüsten lassen", erklärt Schaup.

Ein weiterer Grund, der laut Winterstein für das modulare Containersystem Airsec Vario sprach, ist dessen Mobilität: Im Falle eines Umzugs der Werkstatt in größere Räumlichkeiten kann das Modul einfach abgebaut und mitgenommen werden. Zudem können die Module bei Bedarf jederzeit erweitert werden, sodass sie sich den Betriebsentwicklungen anpassen können. Das bietet hohe Flexibilität bei Unternehmensentscheidungen. "Wir planen verstärkt in den Smart-Repair-Bereich zu investieren", sagt Winterstein. "Falls wir hier weitere Arbeitsbereiche benötigen, können wir uns schnell mit dem Modulsystem an die neuen Bedürfnisse anpassen."


Das spricht für ein modulares Containersystem:

  • Bei Standortwechsel kann das Containersystem mit umgezogen werden
  • Erweiterungsmöglichkeit bei sehr beengten Platzverhältnissen
  • Kostengünstiger Einkauf und Unterhalt
  • Leichte Konnektivität mit vorhandener Energieversorgung
  • Nutzung unrentabler Außenflächen
  • schnell auf- und abgebaut
  • schnelle Anpassung an veränderte Auftragssituationen


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