Fahrzeugindividualisierung
„Die individuelle Gestaltung des eigenen Fahrzeugs spielt für viele Autobesitzer eine zunehmend wichtige Rolle“, ist sich Geschäftsführer Thomas Widmann vom gleichnamigen Autohaus in Calw sicher. Und diese muss nicht bei Lack und Tuning haltmachen. Auch die Innenausstattung ist für den Toyota-Händler eine Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben. Dabei setzt er auf die Kooperation mit der Hero Hesse GmbH.
Das Unternehmen aus Althengstett ermöglicht es Werkstätten und Autohäusern, ihren Kunden verschiedene Innengestaltungsvarianten für ihre Fahrzeuge anzubieten und sich so weitere Geschäftsfelder zu erschließen. Doch auch Fahrzeuge, die erst an den Mann bzw. die Frau gebracht werden müssen – wie Neu-, Lagerwagen und Gebrauchtfahrzeuge –, können beispielsweise durch eine Lederausstattung aufgewertet werden. Fahrzeugen das passende Kleid auf den Leib zu schneidern ist die Passion der Hero Hesse GmbH, die im vergangenen Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feierte. Fünfzehn Mitarbeiter verpassen rund 1.200 Fahrzeugen jährlich ein individuelles Innendesign. Rund 1.500 Quadratmeter Leder lagern am Firmensitz in Althengstett. Circa 16 Quadratmeter Leder verbrauchen die acht Produktionsmitarbeiter – Polsterer, Näherinnen und Kaschierer – pro Fahrzeug. Circa zehn Quadratmeter fehlerfreies Material finden sich letztlich im Fahrzeuginneren wieder. Nicht nur auf hochwertige Materialien, sondern auch auf gut ausgebildetes Personal legt Geschäftsführer Nikolaus D. Hesse großen Wert. Deshalb bildet das Unternehmen den Schneider- und Polsterernachwuchs seit geraumer Zeit selber aus. Nicht nur Liebhaberstücke wie der Hochzeits-Pullmann des Prinzen von Marokko sind Beweis für die qualitativ hochwertige Arbeit, die in Althengstett geleistet wird. Auch für das Kultfahrzeug Smart hat die Hero Hesse GmbH schon die unterschiedlichsten Outfits geschaffen. Für Toyota-Händler Thomas Widmann war er ebenso schon mehrfach tätig. „Wir sind auf Hero Hesse gestoßen, weil vor einigen Jahren ein Kunde in sein Fahrzeug nachträglich eine Sitzheizung einbauen lassen wollte“, erinnert sich Thomas Widmann. Ausbau des Sitzes und Nachrüstung mit der Sitzheizung waren für die Werkstattmitarbeiter kein Problem. „Aber das Aufpolstern und Beziehen wollten wir doch lieber Fachleuten überlassen, und das Endergebnis hat uns gezeigt, dass der Partner Hero Hesse goldrichtig war“, so Thomas Widmann.
Einfaches Handling
Rund zehn Minuten dauert der Ausbau eines Fahrersitzes beim neuen Toyota IQ, dann geht es für den Sitz ab in die von Hesse entwickelte Transportkiste per Spedition oder – bei einer räumlichen Nähe – per Abholservice durch Hesse direkt nach Althengstett. Auch die Anlieferung durch die Werkstatt bzw. das Autohaus ist möglich. Rund drei Tage dauert das Beziehen, dann wird das neu designte Sitzstück wieder an das Autohaus geliefert. Zehn Minuten für den Einbau – und fertig ist ein individuell gestaltetes IQ-Inneres. Gerade für Thomas Widmann ist diese Möglichkeit der Flexibilität gegenüber dem Kunden sehr wichtig, denn Toyota bietet nur grau und schwarz für die Sitz- und Innenraumgestaltung an. Eine komplett neue Tür- und Sitzverkleidung in Leder – je nach Lederqualität – ist dabei bereits für unter 2.000 Euro erhältlich, betont Hesse. Zwar hat Widmann erst zwei Mal ein innen komplett neu ausgestattetes Fahrzeug verkauft. Doch die Tendenz wird steigen, da ist er sicher. Um dem Kunden bereits im Showroom Appetit zu machen, plant Widmann, künftig einen farblich innen und außen aufeinander abgestimmten Toyota IQ auszustellen.
Wer sich für die live präsentierte Farbkombination nicht erwärmen kann, darf seine Designwünsche im Autohaus Widmann am Sitzkonfigurator ausprobieren, den Hesse allen Werkstatt- und Autohauspartnern zur Verfügung stellt. Gegen eine Jahresgebühr von 45 Euro je Arbeitsplatz – jeder weitere kostet 15 Euro –, die bei entsprechenden Umsätzen zurückerstattet werden, können Werkstätten und Autohäuser die Lizenz für die Flash-Anwendung des Sitzkonfigurators mit integrierter Datenbank erwerben und in die eigene IT-Landschaft einbinden. Auch der Erwerb einer Multilizenz für unbegrenzt viele Arbeitsplätze in Höhe von 175 Euro ist möglich. Rot, blau, grün, Ziernaht, Steppung oder Perforation? Ein Mausklick genügt und prompt erhält die Fantasie ihre bildliche Umsetzung. Dabei lassen sich nicht nur unterschiedliche Lederarten berücksichtigen, sondern auch Sitze mit unterschiedlichen Farbkombinationen anlegen. Es können verschiedene Felder pro Sitz individuell gestaltet werden. Rund 30 Lederfarben stehen für einen Sport- oder Standardsitz als Grundmodell zur Auswahl. Weitere Leistungsbausteine sind die Gestaltung von Türverkleidungen sowie die Berücksichtigung von Sitzheizungen.
Mit dem Konfigurationscode kann in der Werkstatt sofort der Wunschsitz des Kunden auf den Bildschirm geholt werden und die Grundlage des Verkaufsgespräches bilden. Ergänzend bekommen die Nutzer für die Verkaufsgespräche auch Leder- und Farbmuster von der Hero Hesse GmbH zur Verfügung gestellt.
Innendesign am Computer
„Schön ist, dass dem Kunden am Bildschirm nur der Endpreis angezeigt wird“, betont Widmann. Denn bereits im Vorfeld haben die Händler bzw. die Werkstattmitarbeiter die Möglichkeit, in einem Backofficebereich des Systems ihre eigenen Preise für die unterschiedlichen Angebote einzupflegen. Nur diese werden dann im Kundengespräch auch ausgegeben und automatisch an jede veränderte Konfiguration angepasst. „Wir bieten so dem Fahrzeughandel und Werkstattbereich eine Chance sich ohne großen finanziellen Aufwand ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen und den Kunden einen zusätzlichen Service anzubieten“, so Nikolaus Hesse. Teil des Hesse-Sitzkonfigurator-Systems ist eine umfassende Datenbank, in die bereits zahlreiche Fahrzeugmodelle von insgesamt 33 Herstellern eingepflegt wurden und die kontinuierlich ausgebaut wird. Die Palette der Hersteller reicht dabei vom Audi bis Volkswagen. Neben den deutschen Premiummarken finden sich jedoch auch alle bekannten Importeure sowie alle europäischen Volumenhersteller. „Von daher ist unser Angebot sowohl für den freien als auch den markengebundenen Bereich von Interesse.“ Für Fahrzeuge, die sich noch nicht in der Datenbank finden, können Individualangebote bei Hero Hesse angefordert werden.
„Wir setzen hier auf eine enge Kooperation mit dem Handel, der den direkten Endkundenkontakt halten soll“, betont Geschäftsführer Nikolaus D. Hesse. „Unsere Kunden sind die Werkstätten und Autohändler, denen wir mit Hilfe unseres Sitzkonfigurators eine einfache und kostengünstige zusätzliche Ertragsquelle bieten möchten.“ Claudia Kreller
- Ausgabe 4/2009 Seite 40 (711.4 KB, PDF)