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ZF-Chef zum Hybrid: "Totgesagte leben länger"

27.10.2023 12:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Holger Klein
ZF-Chef Holger Klein
© Foto: ZF

Die Nachfrage nach PHEV-Fahrzeugen ist in Deutschland nach dem Ende der Förderung enorm zurückgegangen, aber in anderen Ländern nicht. Für den ZF-Vorstandschef Holger Klein ist der Hybrid mehr als eine Brückentechnologie.

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"Totgesagte leben länger“, sagt ZF-Vorstandschef Holger Klein zu einem Autoantrieb, der schon abgeschrieben schien: Der Plug-in-Hybrid (PHEV). Die Kombination aus batterieelektrischem Antrieb mit einem Verbrennungsmotor erfreut sich in China wachsender Beliebtheit – und nicht nur dort: "Wir sehen großes Wachstum in China, aber auch in Europa", sagt der Chef des drittgrößten deutschen Zulieferers beim Handelsblatt Auto-Gipfel in Essen. Denn auch in China merken die Kunden, dass die Ladeinfrastruktur in ländlichen Gebieten noch unzureichend ist.

Der PHEV gilt als Brückentechnologie auf dem Weg zum batterieelektrischen Fahrzeug (BEV). "Moderne Hybridfahrzeuge können 130 Kilometer elektrisch fahren", so Klein. In Deutschland ist die Nachfrage nach PHEV mit dem Ende der Förderung zum Jahresbeginn eingebrochen. Nicht so in anderen Ländern.

In China ist in den ersten neun Monaten des Jahres die Nachfrage nach PHEV um 80 Prozent auf 1,5 Millionen Fahrzeuge gestiegen. Auch in den Niederlanden, einem Leitmarkt für E-Mobilität in Europa, steigt die Hybrid-Nachfrage aktuell um 50 Prozent. "Besonders Kunden mit Reichweitenangst wählen den Hybrid", so Klein. Deshalb werden sie auch von vielen Autoherstellern nach wie vor angeboten.

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ZF hilft die PHEV-Nachfrage, den Übergang zum reinen Elektroauto nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Mitarbeiter leichter gestalten zu können. So stellt das Werk in Saarbrücken Getriebe her, die zwar noch im PHEV aber nicht im reinen Elektroauto gebraucht werden. "Die Kompetenz in Saarbrücken brauchen wir auch in der E-Mobilität. Wir werden aber das Beschäftigungsniveau nicht halten können." Die IG Metall befürchtet den Abbau von bis zu 10,000 Stellen.

2015 war ZF zu 60 Prozent abhängig vom Verbrenner, aktuell sind es 30 Prozent. 2035 läuft der Verbrenner in Europa aus. ZF bekenne sich zum batterieelektrischen Antrieb, so Klein. Das Unternehmen hat Aufträge über Elektrokomponenten in Höhe von 30 Milliarden Euro in den Büchern. Doch die neue Technologie hat Folgen: "Insgesamt wird das Beschäftigungsniveau sinken", sagt Klein in Essen, denn "der Verbrenner hat doppelt so viele Arbeitsinhalte wie ein elektrischer Antrieb". Klein regt die Gründung eines Zukunftsfonds an, in den Mitarbeiter, Unternehmen und Regierung einzahlen. Der Fonds könne helfen, den Wandel in der Industrie sozialverträglicher zu gestalten.

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